Kane über Kritik in deutschen Medien: „Ist wie bei Messi und Ronaldo“ | OneFootball

Trotz seiner beeindruckenden Torquote bleibt Harry Kane nicht frei von kritischen Stimmen. In einem Interview hat sich der englische Nationalstürmer nun ausführlich zu seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geäußert.

Im Gespräch mit BBC Sport zog Kane einen bemerkenswerten Vergleich: „Es ist wie bei Ronaldo und Messi, als sie diese verrückten Zahlen geliefert haben und in der nächsten Saison 40 statt 50 Tore geschossen haben. Es war, als hätten sie eine schlechte Saison.“ Damit spielt der 31-Jährige auf eine gewisse Selbstverständlichkeit an, mit der seine Leistungen mittlerweile betrachtet werden.

Er merkt an, dass Tore gegen vermeintlich kleinere Gegner kaum noch gewürdigt würden: „Die Leute halten es für selbstverständlich und vielleicht ein bisschen auch bei England. Ich habe 69 Tore erzielt, und wenn du gegen Albanien oder Lettland oder solche Teams triffst, erwarten es die Leute einfach, also wird nicht viel darüber gesprochen.“

Auch das Alter scheint für Kane eine Rolle bei der öffentlichen Wahrnehmung zu spielen. „Wenn ich jetzt 25 wäre und das tun würde, was ich tue, wäre die Aufregung um mich vielleicht ein bisschen anders als sie jetzt ist. Das ist Teil dessen, wo wir im Fußball stehen.“ Diese Entwicklung habe er nicht nur bei sich selbst beobachtet: „Ich habe das auch bei einigen anderen Spielern gesehen, wenn sie in ihre Dreißiger kommen. Vielleicht langweilen sich die Leute einfach ein bisschen an dem, was du tust, aber ich bin ganz sicher nicht gelangweilt. Ich bin begeistert von diesen Spielen und den kommenden Partien.“

Kanes großes Ziel rückt näher

Parallel zu diesen Aussagen rückt auch sportlich ein großer Moment näher: Der erste große Titel in Kanes Vereinskarriere scheint greifbar und könnte einige Kritiker verstummen lassen. Acht Spieltage vor Saisonende liegt der FC Bayern in der Bundesliga sechs Punkte vor Bayer Leverkusen. Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel, mittlerweile Nationalcoach Englands, betonte kürzlich: „Ich denke, Bayern ist jetzt sehr, sehr nah dran, sich die Meisterschaft zu sichern, was natürlich wichtig für den Verein, aber noch wichtiger für Harry selbst wäre, um seinen ersten großen nationalen Titel zu gewinnen.“

Kane selbst bleibt trotz der vielversprechenden Ausgangslage zurückhaltend: „Ich habe immer noch das Gefühl, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Ich weiß, dass viel darüber gesprochen wurde, wie nah wir dran sind. Wir haben uns mit noch 8 Spielen eine wirklich gute Position verschafft, aber ich weiß mehr als jeder andere, wie schwer es ist zu gewinnen und wie schnell sich Dinge im Fußball ändern können, also lassen wir uns nicht mitreißen.“

Während der Fokus derzeit bei der Nationalmannschaft liegt, ist das Ziel für den Endspurt mit Bayern klar: der Titel – und damit womöglich auch ein entscheidender Moment in Kanes Laufbahn.