Junge Wilde beim FC Bayern: Nachwuchstalente drängen sich auf | OneFootball

Das Testspiel gegen Lyon war mehr als nur ein Härtetest für den Profikader – es war die Bühne für Bayerns Talente. Und einige nutzten ihre Chance eindrucksvoll.

Beim 2:1-Testspielerfolg gegen Olympique Lyon zeigte der FC Bayern nicht nur solide Frühform, sondern auch, dass man künftig wieder verstärkt auf Talente setzen möchte. Mehrere Youngster standen gegen den französischen Topklub auf dem Rasen – und präsentierten sich selbstbewusst, mutig und gut integriert.

Besonders im Fokus: Paul Wanner und Lennart Karl. Während Wanner nach zwei Leihstationen (zuletzt in Heideheim) erstmals wieder im FCB-Trikot von Beginn an ran durfte, zeigte er sich körperlich gereift, ließ jedoch in puncto Entscheidungsfindung noch Luft nach oben. Karl, gerade einmal 17 Jahre alt, sorgte auf dem rechten Flügel mit mutigen Dribblings und hohem Tempo für Aufsehen – auch wenn es in den entscheidenden Szenen noch an Durchschlagskraft fehlte.

Freund lobt Auftritt – neue Zusammenarbeit mit dem Campus

Christoph Freund zeigte sich im Anschluss beeindruckt: „Die Jungs haben sich sehr gut eingefügt, keinen Respekt gezeigt, gute Leistung gebracht.“ Der Sportdirektor betonte, wie wichtig es sei, junge Spieler auf diesem Niveau zu fordern und zu fördern – und deutete eine strukturelle Neuerung an: Ab sofort soll es regelmäßigen Austausch zwischen Vincent Kompany und U23-Coach Holger Seitz geben.

Seitz sprach von einem „wichtigen Schritt“, um die Durchlässigkeit zwischen Campus und Profis zu erhöhen. Ein Projekt, das langfristig Früchte tragen soll – und mit Blick auf Talente wie Cassiano Kiala bereits erste Wirkung zeigt.

Kiala erinnert an Alaba – Daiber überzeugt

Foto: IMAGO

Der erst 16-jährige Innenverteidiger Cassiano Kiala zeigte beim Kurzeinsatz gegen Lyon nicht nur Mut, sondern auch Spielintelligenz und Ruhe am Ball – Beobachter fühlten sich an David Alaba in dessen Anfangszeit erinnert. Auch David Daiber (18) im defensiven Mittelfeld konnte neben Joshua Kimmich mithalten und brachte körperliche Präsenz mit.

Kimmich lobte die Youngster nach der Partie explizit: „Die Jungs machen das echt gut – also wirklich.“ Ein Zeichen, dass die Talente nicht nur mitlaufen, sondern auffallen.

Weniger auffällig blieb Jonah Kusi-Asare. Der 18-Jährige suchte zwar aktiv die Bindung ins Spiel, konnte aber keine nachhaltigen Impulse setzen. Dennoch: Das offensive Spiel der Bayern verlagerte sich in der zweiten Halbzeit ohnehin verstärkt auf die Flügel.

Schlussendlich war es ein gelungener Nachmittag – für die Mannschaft, aber besonders für den Nachwuchs. „Es hat Spaß gemacht, den Jungs zuzusehen. Und vor allem den Jungs hat es Spaß gemacht“, so Freund. „Das war sehr wichtig zu sehen.“ Die Botschaft ist klar: Der FC Bayern möchte den eigenen Talenten wieder echte Perspektiven bieten. Und Lyon war der erste Beweis, dass diese das auch annehmen.