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·19 de febrero de 2025

Ich feiere Didi Hamann!

Imagen del artículo:Ich feiere Didi Hamann!

Dienstag und Mittwoch Champions League, die hohe Kunst des Fußballs. Trotzdem können mich Amazon Prime und vor allem DAZN mit ihren Live-Übertragungen nicht aus dem Sofa kegeln. Mir fehlt das, oder besser: der Wichtigste. Didi Hamann – früher Profi bei Bayern und Liverpool, heute TV-Ikone bei Sky.

Meine Bewunderung für die Arbeit von Didi Hamann kennt keine Grenzen. Sie ist besonders groß an Samstagen. Gegen 16.15 Uhr kriegt der TV-Experte nämlich stets das Unmögliche hin: Er analysiert in der Halbzeitpause vier bis fünf Bundesliga Spiele, die zuvor parallel verlaufen sind.


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Jeder weiß, dass das nicht möglich ist: Hamann schafft es trotzdem.

Die Halbzeitpause war schon immer Hamanns Spezialgebiet. Er wurde in der eines Champions-League-Endspiels beim Stand von 0:3 (gegen Milan) eingewechselt und führte seine Mannschaft (Liverpool) noch zum Sieg. 2005 war das.

Hamann erklärt aus der Hirnperspektive

Heute führt Hamann Fernsehzuschauer. Er erklärt Fußball nicht nur inhaltlich, sondern aus der Hirnperspektive. Er spürt, was da unten in den Köpfen passiert, weil er eben selbst mal da unten stand.

Seine Analysen sind einfach, und sie sind doch brillant und auf den Punkt. Das kann sonst nur Lothar Matthäus. Natürlich haben die beiden früher zusammen gespielt.

Am besten ist Hamann, wenn große Vereine in der Krise stecken, weil er ja selbst in welchen spielte. Seine Analysen sind dann noch schärfer, sie tun richtig weh, aber stets trägt er seine vernichtenden Urteile in sachtem Ton vor.

Man kann Hamann fast nicht böse sein, wenn er da so sitzt und zwinkert (tat er übrigens schon immer, ein Tick). Und das in einem semi-modischen Outfit; ein klein bisschen körperlich außer Form wirkt er manchmal, als hätten sie bei Sky in der Not einen Tontechniker da hingesetzt.

Lothar Matthäus sieht immer aus, als könne er jederzeit in das Spiel, das er bewertet, eingewechselt werden.

Ja, es macht eine Menge Spaß, Hamann zuzuhören. Sein Dortmund-Analysen sind göttlich und gemein. Letzte Woche verglich er die BVB-Profis auf eine Art mit Jugendspielern, dass selbst Jugendspieler beleidigt sein mussten.

Hamann nimmt es persönlich, wenn ihm von Klubs, die Spitzenklasse liefern könnten, nur Mittelmaß vorgesetzt wird. Er ist der Einzige, der schon kritisch wird, wenn alle anderen noch jubeln – zum Beispiel im Fall Jamal Musiala. Der Superstar der Bayern, findet Hamann, gehe in Zweikämpfen zu schnell zu Boden und hadere zu oft mit dem Schiedsrichter. Florian Wirtz? Ist besser.

Gotteslästerung, na und?

Die Bayern-Krise entdeckte Hamann zuerst

Als die Bayern unter Trainer Thomas Tuchel zu straucheln begannen, schaltete Hamann als Erster in den Geländegang. Er entdeckte die Bayernkrise sozusagen vor den Bayern. Und er ging mit seiner Kritik so tief (und hatte so recht), dass ihn die Bosse des Rekordmeisters beinahe exkommuniziert hätten. Dabei hat er ihnen 1996 den Uefa-Cup gewonnen.

Das Lustigste daran: Als Spieler war Hamann immer zurückhaltend, zumindest in der Öffentlichkeit. Ich habe es erlebt, ich war in der FC Hollywood-Ära Reporter. Wenn ich in die Redaktion kam und „Ich könnte was mit Hamann machen“ vorschlug, schauten mich meine Bosse an, als würde ich eine neunteilige ARD-Doku über den VfL Wolfsburg unter besonderer Berücksichtung des FC Augsburg anbieten.

Es ist verrückt: Didi Hamann musste erst mit dem Fußballspielen aufhören, um so richtig zur Höchstform aufzulaufen.

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