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·30 de enero de 2025
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1860-Allesfahrer Roman Wöll (70) erinnert sich noch ganz genau: "Heute vor 54 Jahren, in der Nacht vom 29. auf 30. Januar 1971, brannte die Haupttribüne im Grünwalder Stadion ab - nach Brandstiftung. Ein paar Stunden später spielten unsere Löwen im Sechzger gegen Viktoria Aschaffenburg und gewannen mit 3:1. Solche Spiele werde ich nie vergessen."
Was war genau passiert? Um 1.32 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Sechs Minuten später waren die Einsatzkräfte da. Um den Rasen zu schonen, fuhren die Feuerwehrautos nicht ins Stadion-Innere, sondern in die Volckmerstraße. Rund 90 Feuerwehrmänner waren in dieser Nacht im Einsatz. Um 2.45 Uhr war der Brand endlich gelöscht. Die Nachlöscharbeiten endeten gegen 5 Uhr morgens.
Sämtliche Holzteile von Bänken, Wand- und Dachverkleidung wurden durch das Feuer zerstört. Auch die Stahlkonstruktion des Dachstuhls, die Reporterkabinen und die Umkleidekabinen wurden beschädigt.
Am Folgetag nahmen die Behörden die Ermittlungen auf: Zwei Zeugen hatten unmittelbar nach Ausbruch des Feuers vier Männer aus dem Stadion laufen sehen. Die Ermittler gingen damals davon aus, dass die Brandstifter zu einer Gruppe gehörten, die zuvor Anschläge auf Polizei und Justiz verübt hatte. Die Bayern und der TSV 1860 hatten eine Belohnung von 5.000 Mark ausgesetzt. Die Täter konnten bis heute nicht ermittelt werden.
Das Kuriose: Wenige Stunden nach dem Brand-Anschlag trafen die Löwen im verkohlten Grünwalder Stadion in der Regionalliga Süd auf Viktoria Aschaffenburg. Der Verein wollte das Spiel unbedingt durchziehen, ein kurzfristiger Umzug ins Dantestadion konnte in der Kürze der Zeit nicht vollzogen werden - der damalige Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel gab das Grünwalder Stadion widerwillig frei. Die Sechzger gewannen schließlich unter Trainer Hans Tilkowski mit 3:1. Ursprünglich hatten die Löwen mit 10.000 Fans gerechnet, es kamen aber 15.000 Anhänger. Hinterher bedankten sich die Spieler für die Solidarität und warfen Blumensträuße ins Publikum.