SV Werder Bremen
·28 de noviembre de 2024
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Früher Fan, heute Torwarttrainer: Hendrik Lemke genießt seine neue Aufgabe bei Werder (Foto: WERDER.DE).
Als Werder-Fan verbrachte Hendrik Lemke viele Jahre auf der Tribüne des Weserstadions. Seit vier Monaten ist er noch näher am Werder-Geschehen. Im Sommer übernahm er den vakanten Posten des Torwarttrainers bei den Bundesliga-Frauen des SVW. Im Gespräch mit WERDER.DE verriet Lemke, wie er den Start bei "seinem" Verein erlebte, wie die Zusammenarbeit mit den Torhüterinnen läuft und was bislang eines seiner Highlights war.
WERDER.DE: Moin Hendrik! Dein Start bei Werder liegt etwa vier Monate zurück. Wie hast du dich mittlerweile eingelebt?
Hendrik Lemke: Sehr gut! Ich habe nicht einen Tag bereut, dass ich die Entscheidung getroffen habe, diesen Torwarttrainer-Job anzugehen. Jeder Tag auf dem Platz bringt mir wirklich sehr viel Spaß und ich freue mich immer, hierher zu fahren. Manchmal ist das alles auch noch etwas surreal, dass ich Torwarttrainer der Werder-Frauen bin.
Ich habe seit 2002 eine Dauerkarte. Wenn ich zum Training fahre, habe ich das manchmal noch nicht so drin, dass das einfach mein Job ist.
Hendrik Lemke
WERDER.DE: Vermutlich auch, weil du schon seit vielen Jahren Werder-Fan bist, oder? Würdest du sagen, dass das daher auch eine Art Traumjob ist?
Hendrik Lemke: Das kann man so sagen. Als Kind sagen ja viele, dass sie Profifußballer werden möchten. Als Trainer und Torwarttrainer hatte ich dann schon einige Stationen. Jetzt hier bei Werder zu arbeiten, fühlt sich manchmal noch komisch an. Ich habe seit 2002 eine Dauerkarte. Wenn ich zum Training fahre, habe ich das manchmal noch nicht so drin, dass das einfach mein Job ist.
WERDER.DE: Dann war das Stadionspiel gegen Bayer Leverkusen für dich sicherlich auch ein ganz besonderes Erlebnis, oder?
Hendrik Lemke: Absolut. Sonst habe ich immer auf den Rängen mitgefiebert, jetzt durfte ich selbst auf dem Platz stehen. Da auf dem Rasen zu sein und unsere Torhüterinnen warm zu machen – das war Gänsehaut und ein tolles Erlebnis. Dass wir dann am Ende sogar noch einen Punkt geholt haben, war umso schöner.
Mit Spaß bei der Sache: Lemke genießt seinen Job bei Werder (Foto: W.DE).
WERDER.DE: Wie hast du die Werder-Frauen vor deiner Anstellung verfolgt?
Hendrik Lemke: Dadurch, dass ich Thomas Horsch schon vorher kannte und Werder-Fan bin, habe ich das Team immer mal wieder verfolgt und war auch bei manchen Heimspielen auf Platz 11.
WERDER.DE: Woher kanntet ihr euch denn?
Hendrik Lemke: Wir kennen uns seit 2011, da habe ich in Bremen meine erste Torwarttrainer-Lizenz gemacht. Thomas war da mein Ausbilder. Der Kontakt ist nie verloren gegangen, man hat sich auf Sportplätzen oder Fortbildungen getroffen.
WERDER.DE: Derzeit arbeitest du regelmäßig mit Livia Peng, Diede Lemey und Johanna Wende. Wie nimmst du die Torhüterinnen wahr?
Hendrik Lemke: Klar, am Anfang gab es erstmal ein gewisses „Abtasten“ wie jeder so tickt. Auf und neben dem Platz haben wir ein gutes, sehr professionelles Verhältnis. Livia ist unsere Nummer eins. Ich beobachte bei ihr auf alle Fälle eine Weiterentwicklung von der ersten gemeinsamen Woche bis heute. Gleiches gilt für Diede, die erst in der Vorbereitung zu uns kam. Sie ist auch sehr professionell. Wenn sie gebraucht wird, ist sie da und hat in den Pokalspielen gute Leistungen gezeigt. Johanna ist als Nummer drei geholt worden und hat 70 bis 80 Prozent der Spiele bei der zweiten Mannschaft gemacht. Da bin ich dann auch vor Ort und mache die Analyse, wie ich das bei Livia und Diede mache, wenn die spielen. Der Austausch mit Micha Alexander (Trainer der 2. Frauen) oder Alexander Krüger (Nachwuchs-Torwarttrainer) ist direkt nach den Spielen und funktioniert sehr gut.
WERDER.DE: Du hast Livia bei ihrer letzten Länderspielreise in die Schweiz begleitet. Was war der Grund dafür?
Hendrik Lemke: Ich hatte mit Thomas besprochen, dass ich mir das mal vor Ort anschaue. Livia und ich haben uns sehr viel darüber ausgetauscht, wie es bei ihr in der Nationalmannschaft abläuft. Ich wollte mir dann ein eigenes Bild machen. Es ist schon etwas Besonderes, sie dann im Training nicht in den Werder-Klamotten, sondern in denen der Nationalmannschaft zu sehen. Ich war bei zwei Einheiten dabei, durfte auch recht nah dran und konnte gute Erkenntnisse gewinnen.
Lemke lernte neue Eindrücke bei der Schweizer Nationalmannschaft (Foto: W.DE).
WERDER.DE: Mit Catalina Perez haben wir eine weitere Nationalspielerin im Kader, die derzeit aber verletzt ist. Wie viel kannst du zu ihr sagen?
Hendrik Lemke: Ich habe mich kurz mit ihr ausgetauscht, aber konnte logischerweise bislang keine eigenen sportlichen Eindrücke sammeln. Ich bin sehr gespannt und freue mich schon, wenn sie wieder mit auf dem Platz ist. Hoffen wir mal, dass das vielleicht noch in dieser Spielzeit klappt.
WERDER.DE: In diesem Jahr stehen noch zwei Ligaspiele an, dann geht’s für euch in die Winterpause. Wie sehen deine Pläne für die Zeit aus?
Hendrik Lemke: Die Zeit dazwischen werde ich nutzen, um sie entspannt mit meiner Familie zu verbringen, das Jahr Revue passieren zu lassen und mich vielleicht auch das ein oder andere Mal zu zwicken. (lacht)