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·13 de noviembre de 2024
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Simon Bartsch
13. November 2024
Wie Chefscout Martin Schulz in der aktuellen Folge der FC-Doku „Geliebter Fußball“ andeutete, arbeiten die Geißböcke mit Hochdruck an neuen Spielern. Auf der anderen Seite sollen aber auch Profis abgegeben werden beim 1. FC Köln: Welche Spieler sind Transfer-Kandidaten?
Gehard Struber nachdenklich beim Training des 1. FC Köln
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Als sich Thomas Kessler vor fünf Wochen auf einer Veranstaltung des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und von „Express“ zu seinem Verein äußerte, da war die Kölner Fußballwelt gefühlt eine andere. Der FC hatte gerade 2:0 gegen den SSV Ulm gewonnen und wähnte sich wie jetzt auf einem sehr guten Weg. Die Geißböcke belegten den siebten Tabellenplatz, der Rückstand zu den Aufstiegsrennen betrug vier Zähler und außerdem hatten die Kölner doch gerade genau die richtige Balance zwischen offensiver Wucht und defensiver Kontrolle gefunden, so zumindest die ähnliche Meinung wie nach der jüngsten Erfolgsserie. Ein Trugschluss, wie sich dann ganz schnell und bitter nach der Länderspielpause zeigen sollte. Aufgrund der Krise, inklusive der Wahrnehmung des angezählten Trainers und Sportdirektors, und der sportlichen Wiederauferstehung, ist der Termin gefühlt Lichtjahre entfernt – Kesslers Ankündigungen sind deswegen nicht vergessen.
So sprach der Leiter der Lizenzspielabteilung einerseits von möglichen Neuzugängen – ein Stürmer und ein Rechtsverteidiger stünden auf dem Zettel, so der Tenor. Kessler kündigte aber auch andererseits einige harte Kader-Entscheidungen an und eröffnete damit das Casting. Nur haben nicht gerade viele potenzielle Wackelkandidaten eine Bewerbung abgegeben und so richtig viele Chancen scheinen zumindest einige Akteure auch nicht mehr zu bekommen. Die größte Möglichkeit für ein Vorspielen bietet wohl noch der Test gegen Groningen am Donnerstag (13 Uhr im Liveticker bei come-on-fc.com). Dann fehlen mindestens zehn Akteure. Neun befinden sich auf Länderspielreise, Leart Pacarada ist verletzt. Ob Tim Lemperle Einsatzzeit bekommt, ist noch offen. Fünf bis sechs Stammspieler werden also nicht spielen. Die zweite Garde bekommt also eine weiter Chance, sich zu zeigen.
Nutzen werden diese Chance ganz sicher nicht alle Spieler der Geißböcke können. Denn gerade im Angriff sind einige Abgänge wohl unausweichlich. Kessler kündigte einen weiteren Knipser an, laut offizieller Kölner Kaderliste befinden sich neun Angreifer im Team und durch die Systemumstellung hat der FC selbst beim Stammpersonal aktuell ein Überangebot. Allerdings nehmen Luca Waldschmidt und Mark Uth durchaus auch Rollen hinter der Spitze ein, Maxi Schmid ist bereits ausgemustert, spielt in der Kölner Reserve und wird auch weiterhin kein Faktor bei den Profis sein. Für ein Leihkonstrukt müssten die Geißböcke zunächst einmal den Vertrag mit dem Stürmer verlängern, der läuft im Sommer aus. Damion Downs und Tim Lemperle waren beide gesetzt. Durch Downs Erkältung und die Systemumstellung ist der Angreifer aktuell wohl eher Ergänzungsspieler, aber ganz sicher kein Abschiedskandidat.
Jaka Potocnik gilt als Versprechen für die Zukunft. Es bleiben also drei Angreifer und damit die drei Sorgenkinder der vergangenen Spielzeiten übrig. Sargis Adamyan, Steffen Tigges und Florian Dietz haben zumindest keine weiteren Bewerbungen abgegeben. Die drei Angreifer bleiben nun auch in der dritten Spielzeit in Serie hinter den Erwartungen zurück. Die Einsatzzeit hielt sich bei Dietz und Tigges in dieser Spielzeit in Grenzen, ein Tor erzielten die drei Angreifer nicht, kamen im gesamten Saisonverlauf zusammen auf insgesamt acht Torabschlüsse. Und damit auf vier weniger als beispielsweise Timo Hübers. Zuletzt stand keiner der drei Spieler im Kader.
Und sonst? Durch die Systemumstellung wird es Rasmus Carstensen sicherlich noch schwerer haben, auf Einsatzzeit zu kommen. Der Däne spielte in den Planungen von Gerhard Struber ohnehin nicht die wichtigste Rolle. Carstensen ist der einzige etatmäßige Rechtsverteidiger im Kader, kommt dafür aber auf erstaunlich wenig Spielzeit und bekommt selbst junge, positionsfremde Akteure vor die Nase gesetzt. Die Kölner Verantwortlichen wollen einen weiteren Rechtsverteidiger verpflichten. Gut möglich, dass man sich für den 24-Jährigen umschaut. Auch die Zukunft von Elias Bakatukanda scheint momentan offen. Der Youngster ist ein großes Talent, doch spürt wohl auch nicht das komplette Vertrauen. Immerhin spielte zuletzt Eric Martel für den angeschlagenen Dominique Heintz Innenverteidiger und das Eigengewächs saß 90 Minuten auf der Bank. Zudem kommt Luca Kilian zurück. Möglicherweise kommt es zu einem Leihgeschäft.
Ähnlich verhält es sich im Mittelfeld. Der FC ist in der Schaltzentrale sehr gut aufgestellt. Die Kölner werden von der Konkurrenz vor allem aufgrund des Mittelfelds als „beste Mannschaft der Liga“ bezeichnet. Martel ist sicherlich der beste Sechser der Liga, mit Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic gibt es zwei potenzielle Sechser, die in dieser Saison recht ordentliche Halbpositionen spielen. Mathias Olesen ist ein nötiger Backup, wie man im Pokalspiel gegen Sandhausen gesehen hat. Christian Keller hatte im Sommer 23 allerdings angekündigt, auch einen (weiteren) Sechser sowie einen Innenverteidiger verpflichten zu wollen. Das war aufgrund der Transfersperre nicht geschehen. Sollten die Kölner auch weiterhin dort Bedarf sehen und nachbessern, könnte es im Mittelfeld doch noch einmal zu Veränderungen kommen. Wie es mit Meiko Wäschenbach und Marvin Obuz weitergeht, ist weiterhin unklar. Beide dürften über ihre aktuelle Situation nicht besonders glücklich sein.
Veränderungen strebte bekanntlich auch Marvin Schwäbe an. Der Keeper hatte laut FC seinen Wechselwunsch hinterlegt, man habe deswegen Jonas Urbig zur Nummer eins ernannt und Schwäbe keine Steine in den Weg gelegt. Der Keeper hat bekanntlich auch seinen Berater gewechselt, wohl um ein wenig mehr Bewegung in die im Sommer festgefahrene Transferbewegung zu bekommen. Ein Abschied im Winter galt als sehr wahrscheinlich. Doch nun steht der Keeper wieder im Kölner Kasten und es gibt keine Anzeichen, warum sich die Situation schnell wieder ändern könnte. Schwäbe will Fußball spielen, fühlt sich mit seiner jungen Familie in Köln wohl. Zudem muss der FC möglicherweise in der Torwartfrage generell umdenken. Denn aktuell ist ein Wechsel von Jonas Urbig im kommenden Sommer sicher nicht unwahrscheinlich.
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