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·26 de septiembre de 2024
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3:0 in Verl, 4:0 gegen den VfB II, 5:2 in Osnabrück. Nachdem Energie Cottbus aus den ersten Saisonspielen nur drei Punkte holen konnte, stehen nun drei – noch dazu – überzeugende Siege in Serie zu Buche. liga3-online.de nennt die Gründe für die Siegesserie.
Nachdem der FCE die ersten beiden Ligaspiele gegen Bielefeld und Dresden verloren hatte, sparte Trainer Claus-Dieter Wollitz nicht mit öffentlicher Kritik und bemängelte vor allem die Einstellung und Laufleistung seiner Mannschaft. Nach dem Spiel im DFB-Pokal gegen den SV Werden Bremen setzten sich der 59-Jährige und seine Spieler dann für eine Aussprache zusammen, bei der auch die Mannschaft Ideen einbringen durfte. Für das nächste Spiel zu Hause gegen Aachen forderte Wollitz dann "Energie-Cottbus-Fußball" mit Mut, Willen und Leidenschaft – und genau diesen bekommt er seitdem.
Jeder kämpft für seine Mitspieler, jeder läuft für seine Mitspieler. Die Mannschaft präsentiert sich auf dem Platz als geschlossene Einheit. Und auch mit der Laufleistung ist der Trainer seit der Aussprache zufrieden: Mit 120 Kilometern läuft sein Team nun 15 Kilometer mehr als in den ersten beiden Spielen, was eine beeindruckende Steigerung ist. Nicht zuletzt deswegen, weil die Überzeugung in die eigene Stärke vorhanden ist. "Wenn wir dieses Selbstvertrauen haben, werden sich viele Mannschaften gegen uns nicht nur wehtun, sondern wir werden ihnen richtig wehtun", sagte Wollitz bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag.
Aber nicht nur die Spieler untereinander sind eine Einheit, auch die Fans gehören dazu. Selbst nach verlorenen Spielen wie zum Beispiel in Wiesbaden wurde das Team in der Fankurve für ihren leidenschaftlichen und schön anzuschauenden Fußball gefeiert. Wollitz wird aktuell nicht müde, die Fans für ihre "unfassbare Stimmung" zu loben. Auch wenn die Fans in Cottbus immer treu waren, habe er solch eine Stimmung wie aktuell noch nicht erlebt.
Diese Aussage lässt sich auch mit Zahlen untermauern: Während in der letzten Drittliga-Saison 2018/2019 im Schnitt 7.522 Zuschauer den Weg in das damalige Stadion der Freundschaft gefunden haben, liegt der Schnitt aktuell bei 10.297 Fans. Und auch auswärts lassen sich die Fans nicht von langen Reisen zu unvorteilhaften Zeiten abschrecken – Cottbus belegt in einer Liga voller Traditionsmannschaften Platz acht unter den Auswärtsfahrern.
Ab dem dritten Spiel, in dem Energie dann auch den ersten Sieg einfahren konnte, nahm Wollitz einige personelle Änderungen vor: Zum einen entschied er sich mit Maximilian Krauß, der seitdem groß aufspielt, anstelle von Maximilian Pronichev für mehr Dynamik und Power auf dem Flügel, zum anderen verdrängte Dennis Slamar den fehleranfälligen Tim Campulka in der Innenverteidigung neben Abwehrchef Filip Kusic.
Mit Neuzugang Lucas Copado und dem genesenen Axel Borgmann können die Lausitzer nun auf einen durchaus breiten Kader zurückgreifen, der sowohl entscheidende Impulse von der Bank bringen als auch Ausfälle, wie zuletzt von Yannik Möker und Henry Rorig, sowie Englische Wochen kompensieren kann.
In Sachen Kadermanagement machen Claus-Dieter Wollitz und sein Trainerteam einen herausragenden Job. Wie er häufig betont, ist es vollkommen in Ordnung, wenn Spieler, die seltener spielen, unzufrieden sind. Dennoch schafft er es, diese bei Laune zu halten, sodass sie sich, wenn sie gebraucht werden, nahtlos in die Mannschaft einfügen – zuletzt gesehen bei Tobias Hasse, der gegen Stuttgart II und Osnabrück Henry Rorig mit einer jeweils ansprechenden Leistung vertrat.
Der Hauptgrund, dass der FCE seinen xGT-Wert (statistisch erwartete Gegentore) in den letzten fünf Spielen um einen vollen Zähler im Vergleich zu den ersten beiden Spieltagen senken konnte, ist nicht der Wechsel in der Innenverteidigung, sondern viel mehr die generelle Arbeit gegen den Ball. Je nach Situation und Gegner läuft Cottbus in vorderster Reihe oder im Mittelfeld sehr aggressiv an und verhindert so, dass die eigene Viererkette häufig unter Druck steht. Hier macht die gesamte Mannschaft einen exzellenten Job, woraus häufig hohe Ballgewinne resultieren.
Schafft es der Gegner mal, das Pressing zu überspielen, lässt die Restverteidigung ab und an zu wünschen übrig, was aber ob dieser Spielweise nicht überrascht. Das kann dann schwer zu verteidigende Eins-gegen-Eins-Situationen für die Abwehrspieler generieren. Dieses Risiko geht Wollitz und die Mannschaft aber gerne ein. Einen Elias Bethke in absoluter Topform im Tor zu haben, ist hier sehr hilfreich.
Dieses aggressive Anlaufen der Brandenburger mündet bei Balleroberung stets in einem schnellen und direkten Umschaltspiel, welches aktuell hervorragend umgesetzt wird und schön anzusehen ist. Hier hilft es, dass sich das Team zum Großteil schon aus der Regionalliga kennt und keine Eingewöhnungsphase brauchte. Vor allem gegen Aachen und in Wiesbaden allerdings war es nicht effizient. Der xG-Wert (statistisch erwartete Tore) lag teils deutlich über dem der tatsächlich erzielten Tore.
Innerhalb der drei-Spiele-Siegesserie änderte sich dies: Der xG-Wert liegt immer noch durchschnittlich bei deutlich über 2,0, allerdings schafft es der FCE jetzt, diese Vielzahl an Chancen auch häufig im Netz unterzubringen. In Osnabrück ist mit seinem Doppelpack auch der Knoten bei Mittelstürmer Timmy Thiele geplatzt.
Insgesamt stellt der FCE mit 18 Toren nach sieben Spielen mittlerweile die beste Offensive der gesamten Liga, welche auch, wie Top-Torjäger Tolcay Cigerci richtig anmerkte, "Spaß macht" anzusehen. Auch Wollitz sagte am Donnerstag: "Attraktiver kann man nicht spielen." Kann Energie diese fünf Erfolgsfaktoren aufrechterhalten, ist es gut denkbar, dass die Cottbuser Torfabrik weiterhin Tore am Fließband produziert und die Mannschaft erfolgreich bleibt.