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·26 de septiembre de 2024
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Nach dem Ende der laufenden Saison plant die FIFA erstmals, ihre neue erweiterte Klub-WM auszutragen. Vom 15. Juni bis zum 13. Juli sollen sich in den USA zwölf Teams aus Europa, sechs aus Südamerika, jeweils vier aus Afrika, Asien und Nordamerika sowie eines aus Ozeanien messen.
Das Ziel hinter der Neueinführung: Profit. Das Turnier könne die Einnahmen der FIFA "um ein paar Milliarden steigern", hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino im März 2023 auf dem FIFA-Kongress erklärt.
Schnell wurden Bedenken wegen des vollen Terminkalenders geäußert. Nicht nur wird mit der Klub-WM, die künftig alle vier Jahre stattfinden soll, einer der Sommer besetzt, in dem weder WM oder EM stattfindet, wodurch vielen Profis nur noch ein freier Sommer alle vier Jahre bleiben würde. Die FIFA kreiert mit ihrem neuen Turnier auch noch Terminkonflikte: gleichzeitig zur Klub-WM werden der Gold Cup, so etwas wie die EM Nordamerikas und die U21-EM ausgetragen. Zudem soll eine Woche vor Turnierbeginn das Final Four der UEFA-Nations-League stattfinden.
Besonders kurios: Der Gold Cup 2025 soll wie die Klub-WM in den USA gespielt werden. Der Gold Cup soll an der Westküste stattfinden, die Klub-WM an der Ostküste. Hinzu kommt, dass das Turnier über den 30. Juni hinaus ausgetragen werden soll. Das Datum wird in der Regel als das Ende von Vertragslaufzeiten genutzt. Beispielsweise laufen beim FC Bayern am 30. Juni 2025 die Verträge von Manuel Neuer und Joshua Kimmich aus. Dürfte das Duo dann in der K.o.-Runde der Klub-WM nicht mehr für den FC Bayern spielen, falls sie nicht verlängern? Bislang gibt es keine Antwort.
Gegen den Plan der FIFA geht die Spielergewerkschaft FIFPro seit Juni gerichtlich vor. Doch nicht nur von dieser Seite aus ist das Turnier gefährdet. Auch, wie das erhoffte Geld eingenommen werden soll, steht in den Sternen. Rund neun Monate vor Turnierbeginn ist völlig unklar, wer die Spiele überträgt. Apple TV galt als heißer Kandidat, die FIFA erhoffte sich der italienischen Sportzeitung Gazzetta dello Sport zufolge vier Milliarden Dollar vom US-Unternehmen, das jedoch nicht mehr als eine Milliarde Dollar zahlen wollte - ein Deal kam nie zustande.
Folglich wurden die Rechte für einzelne Märkte ausgeschrieben. Am Dienstag lief die Ausschreibe-Frist für den gesamten amerikanischen Kontinent, Asien, die MENA-Gebiete, den Nahen Osten und Nordafrika aus - kein einziges Angebot hat die FIFA der Gazetta dello Sport zufolge erhalten und das, obwohl sich FIFA-Präsident Infantino inzwischen persönlichen um das Anliegen kümmert.
Für viele Sender kommt die Ausschreibung zu kurzfristig, die Budgets für Sommer 2025 sind bereits verplant. Hinzukommen weitere Probleme: Noch steht nicht fest, in welchen Stadien gespielt wird. In den USA können die Spiele in mehreren Zeitzonen stattfinden, die Sender können somit auch nicht planen, für welche Uhrzeit sie die Übertragungen der Klub-WM ansetzen sollen.
Ohne TV-Deal in einem so großen Teil der Welt ist das Turnier auch für Sponsoren sehr unattraktiv. Noch konnte die FIFA laut der Gazetta dello Sport keine Partner an Land ziehen, wodurch Zweifel bei den Vereinen aufkommen, ob das Turnier für sie lukrativ sein wird. "Ein Spiel von uns ist 20 Millionen wert, die FIFA will uns diesen Betrag für das ganze Turnier geben", sagte Real Madrid-Trainer Carlo Ancelotti im Juni der italienischen Zeitung Giornale.
Ancelotti ruderte zwar von seiner Aussage zurück, das Problem bleibt jedoch real. Die Vereine warten auf eine Antwort der FIFA, welche Summen sie erwarten können, Klarheit herrscht noch lange nicht. Das Turnier droht, den Hauptfaktor für seine Existenz zu verlieren.
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