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Simon Bartsch
24. Dezember 2024
Für den etatmäßigen Sechser hatte Gerhard Struber eine neue Aufgabe – gezwungenermaßen. Doch auch diese Herausforderung meisterte der 22-Jährige mit Bravour. So gut ist Eric Martel als Innenverteidiger beim 1. FC Köln.
Eric Martel macht auch als Innenverteidiger eine überragende Figur.
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Dass Gerhard Struber durchaus auf Situationen reagiert, an Stellschrauben dreht, hat der Trainer in der Saison eindrucksvoll bewiesen. Die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette, die personellen Umbauten im Tor, in der Hintermannschaft – der 47-Jährige kann sich nicht vorwerfen lassen, nicht auf die Krise im Oktober reagiert zu haben. Dem Vernehmen nach auch auf Dinge, die ihm eigentlich anders ans Herz gelegt worden sind. Auf der anderen Seite ist der Trainer auch alles andere als wankelmutig. Gerade in Sachen Aufstellung sorgte Struber in seiner ersten Halbserie für die Kölner nur sehr selten für die ganz dicken Überraschungen. Und so legte sich der Trainer auch früh fest, dass Eric Martel dann doch früher oder später wieder zurück auf seine angestammte Position auf der Sechs zurückkehren wird.
Kein Wunder, Martel ist mit Sicherheit der beste und konstanteste Sechser der 2. Bundesliga, gilt auf dieser Position der „Holding Six“ als eins der größten Talente des Landes. Es gab nicht wenige Experten, die den Kölner als die Anwort auf die vor einigen Jahren entbrannte Suche nach einem deutschen Kandidaten für diese doch eher vakante Position nannten – zumindest perspektivisch. Und auch in dieser Saison sind seine Werte durchaus beeindruckend. Martel lenkt auf jener Position die Mannschaft, übernimmt Verantwortung auch als Leader und das eben nicht nur beim FC. Auch die U21-Nationalmannschaft hat der gebürtige Bayer souverän durch die Qualifikation zur EM in der Slowakei im kommenden Jahr geführt. Martel wird dort auch wieder gesetzt sein, wenn sich die Personalsituation dann zum Rückrundenstart in der Abwehrkette verbessert hat.
Dabei macht der 22-Jährige auch in der Innenverteidigung eine starke Figur. Eine sehr starke. Gegen Kaiserslautern klärte Martel gefühlt jede Hereingabe, warf sich in jedem Ball und strahlte dabei als „Mr. Furchtlos“, wie Struber ihn adelte, eine angenehme Ruhe aus. Zudem spielte der 22-Jährige eine beeindruckend ruhige Kugel. Tatsächlich hat auch Martel in gewisser Weise zur Stabilisierung der Hintermannschaft beigetragen. In den drei Begegnungen, die Martel zuletzt in der Liga als Innenverteidiger startete, sammelte der Sechser eine Zweikampfquote von 68 Prozent. Jener Martel, der ohnehin bislang die meisten Zweikämpfe der Liga gewonnen hat. 235 Duelle gingen an den 22-Jährigen. Und Martel konnte seine eigene Bilanz nochmal deutlich verbessern. Auf der Sechs lag die Quote deutlich unter 60 Prozent.
Erstaunlich: Martel übertrifft mit den 68 Prozent in den vergangenen drei Spielen auch die Durchschnittswerte der nominellen Innenverteidiger deutlich. Timo Hübers und Dominique Heintz kommen auf 61 Prozent. Ein durchschnittlicher Wert, kein überragender. Julian Pauli erreicht sogar „nur“ 54 Prozent. Unterm Strich ist der Zweikampfwert nur einer von vielen, aber in der Innenverteidigung sicherlich kein unwesentlicher. Martel kleidet die Rolle sehr sicher und souverän aus. Und doch wird der Sechser wohl wieder ins Zentrum zurückkehren. Schließlich suchen die Geißböcke aktuell nach einem Innenverteidiger, der den FC noch in der Winterpause verstärken soll. Zumal zur Rückrunde dann auch Dominique Heintz und Julian Pauli zurückkehren werden. Struber wird sich dennoch glücklich schätzen, eine starke Alternative in der Hinderhand zu haben.
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