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·1 de septiembre de 2025
Drittliga-Geschichte geschrieben: Gindorfs denkwürdiges Debüt

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Ausgerechnet im Westschlager bei Rot-Weiss Essen feierte Alemannia Aachen am Sonntagabend den ersten Saisonsieg. Matchwinner war ohne Frage Lars Gindorf, der ein denkwürdiges Debüt im falschen Trikot erlebte und direkt Drittliga-Geschichte schrieb.
Diese Woche wird Lars Gindorf wohl so schnell nicht mehr vergessen. Erst am Freitag aus Hannover verpflichtet, stand er zwei Tage direkt in der Startelf – und traf gleich dreimal vom Elfmeterpunkt. Das gab es in der Historie der 3. Liga noch nie. Zwar hatte auch der 1. FC Magdeburg in der Saison 2017/18 drei Strafstöße in einem Spiel erhalten, davon aber nur zwei verwandelt. Auf den gesamten Profifußball bezogen, war Michael Nushör 1986 der letzte Spieler, der drei Elfmeter in einem Spiel im Tor untergebracht hatte. Besser hätte Gindorfs Debüt somit wahrlich nicht laufen können.
Bei "MagentaSport" sprach der 24-Jährige von einem "super Gefühl" und zeigte sich "natürlich sehr glücklich, dass wir hier drei Punkte holen konnten im Derby". Bei den ersten beiden Elfmetern habe er Torhüter Jakob Golz "eiskalt ausgeguckt" und beim dritten "siehst du, wie er den letzten Schritt nach rechts macht. Und ich setze ihn links daneben, dass er keine Chance hat." Zweifel daran, nach zwei Elfmetern auch noch den dritten zu nehmen, habe er nicht gehabt: "Wenn man schon zwei Elfmeter-Tore gemacht hat, dann ist es auch klar, dass man den dritten nimmt und reinmacht."
Und das sogar im falschen Trikot. Die Rückennummer (23) war zwar richtig, allerdings stand mit Schroers nicht der richtige Name auf dem Trikot, sodass dieser kurzerhand mit Tape überklebt wurde. Auch Schroers trug damit ein Trikot mit der richtigen Rückennummer (27), aber dem falschen Namen (Gindorf). "Als wir in die Kabine kamen, waren wir beide ein bisschen überrascht, aber ich denke, wir haben das Beste draus gemacht", lachte der Matchwinner.
Bestens gelaunt war auch Trainer Benedetto Muzzicato. Schließlich war sein Schachzug, die drei unter der Woche verpflichteten Niklas Castelle, Mika Schroers und Lars Gindorf alle von Anfang an zu bringen, perfekt aufgegangen. "Es war ein Risiko, aber wir wollten überraschen", so der Deutsch-Italiener. Auch die Idee, Gindorf in Abwesenheit des verletzten Bentley Baxter Bahn und gesperrten Gianluca Gaudino zum Elfmeterschützen zu ernennen, war goldrichtig. "Ich will mich da nicht selbst loben, aber es war klar, dass Lars einen sehr sehr guten Fuß hat."
Auch insgesamt zeigte sich der 46-Jährige mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden. "Ich glaube auch irgendwo an den Fußballgott. In der ersten Halbzeit hat man eine klare Idee gesehen. Da muss ich der Mannschaft ein ganz großes Kompliment aussprechen." Einziges Manko: die Chancenverwertung. Denn zur Pause hätte es auch 3:0 oder 4:0 stehen können, zumal gleich zweimal das Aluminium ein Tor verhinderte. So musste Aachen nach den Essener Anschlusstreffern nochmal zittern und konnte auch nicht mehr wechseln, da die Wechselfenster bereits aufgebraucht waren.
Danilo Wiebe musste daher, obwohl er bereits angeschlagen war, in der letzten halben Stunde die Zähne zusammenbeißen. Eine Tatsache, die Muzzicato dem Mittelfeldspieler hoch anrechnete, denn ansonsten wäre Aachen in der Schlussphase wie in den letzten beiden Spielen wieder in Unterzahl gewesen. Am Ende habe die Alemannia aber "ganz klar verdient gewonnen" und in der Tabelle die Abstiegsplätze verlassen. Am letzten Transfertag soll die Mannschaft noch weiter verstärkt werden, ehe es in zwei Wochen mit viel Rückenwind nach Ulm geht.