Drei Bayern-Erkenntnisse: Talent Karl könnte eine Rolle spielen! | OneFootball

Der FC Bayern zerlegt zum Auftakt der Klub-WM Auckland City. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Die Bayern ließen Gegner Auckland City nicht den Hauch einer Chance und schenkten den Neuseeländern ein 10:0 ein. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:

1. Die Bayern-Stars nehmen das Turnier ernst

Dass das neue Turnier den Bayern-Bossen wichtig ist, liegt natürlich vor allem daran, dass man auf Preisgelder bis rund 100 Millionen Euro hoffen darf. Spätestens mit dem Schützenfest gegen die heillos unterlegenen Neuseeländer haben auch die FCB-Stars gezeigt, dass sie die Klub-WM ernst nehmen.

Schon vor dem Spiel hatten die Spieler immer wieder betont, dass das Turnier für sie wichtig sei und dass man um den neuen von der FIFA ausgelobten Titel kämpfen möchte. Der Auftritt gegen Auckland unterstrich das.

Natürlich hatte der Gegner gefühltes deutsches Fünftliga-Niveau und hatte nie den Hauch einer Chance. Aber die Bayern hätten spätestens nach dem 6:0-Halbzeitstand auch einen Gang runterschalten können. Die Spieler auf dem Platz wollten jedoch immer mehr.

Der nach langer Pause zurückgekehrte Jamal Musiala machte in der zweiten Hälfte sogar noch einen Hattrick klar, Sacha Boey und Kingsley Coman feierten ihre Treffer fast in Bundesliga- bzw. Champions-League-Manier.

Michael Olise blieb dagegen nach seinen Toren stoisch, brachte aber nach dem Spiel in einem seiner äußerst seltenen Interviews zum Ausdruck, wie erbarmungslos die Bayern das Spiel gegen Auckland angingen.

Der Franzose wurde gefragt, ob den FCB-Stars Auckland irgendwann leidgetan habe. Olises einsilbige Antwort: „Nein“. Und nochmals mit einem ungläubigen Kopfschütteln und Lachen: „Nein.“

2. Talent Karl könnte eine Rolle spielen

Nach der Pause gab Bayern-Talent Lennart Karl sein Profidebüt. Der hochgelobte 17-jährige Youngster kam für Olise in die Partie und fügte sich gleich gut ein.

Karl hatte mehrere Tormöglichkeiten, ein Treffer blieb ihm aber verwehrt. Trotzdem vermittelte der Jugendnationalspieler den Eindruck, dass er mithalten kann in der Star-Truppe der Bayern – er gilt ja auch als eines der größten jungen Talente des deutschen Fußballs.

Nach dem Spiel gab es für ihn ein dickes Lob von Trainer Vincent Kompany: „Lenni hat diese Fähigkeit, im letzten Drittel immer gefährlich zu sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir an Torgefahr verlieren, wenn er spielt. Das ist seine Stärke“, sagte der Belgier nach der Partie.

Karl könnte in der neuen Saison tatsächlich eine Rolle in Kompanys Kader spielen. Die Bayern-Offensive ist in der ersten Reihe mit Stars wie Musiala und Olise zwar schon glänzend besetzt. Außerdem werden auch Star-Transfers wie Nico Williams gehandelt.

Doch mit Thomas Müller, Leroy Sané und Thomas Müller verlassen gleich zwei Angreifer die Bayern. Zudem sind auch die Abgänge von Coman und Bryan Zaragoza geplant. Serge Gnabry wird wohl weiter bleiben, aber viele Backups für die Offensive hinter Mittelstürmer Harry Kane hätten die Münchner dann nicht mehr.

Bei Verletzungen und Pausen könnte die Stunde von jungen Campus-Talenten schlagen. Und hier hat Karl im Moment die Nase vorne – erst recht nach seinem gelungenen Debüt bei der Klub-WM.

3. Tah hat das Zeug zum Leader

In Cincinnati gab es noch ein weiteres Debüt: Jonathan Tah spielte erstmals im Trikot des FC Bayern. Der Innenverteidiger stand in Kompanys Startelf und wirkte gar nicht wie ein Neuling.

Tah bringt die Erfahrung aus über 300 Bundesligaspielen mit und das merkt man. Die Amateur-Offensive Aucklands war für ihn selbstverständlich auch kein Gradmesser und Tah war nie ernsthaft gefordert, doch man merkt sofort, dass er die Ausstrahlung eines Leaders mitbringt. Und das war ja genau das, was die Bayern für ihr Abwehrzentrum gesucht haben.

Man hat auch den Eindruck, dass Tah sofort von seinen neuen Mitspielern akzeptiert wird, viele kennen ihn ja aus der Nationalelf.

Sein Kollege Josip Stanisic spielte schon in Leverkusen mit Tah zusammen und sagte über ihn: „Er ist kein Charakter, der es schwer hat sich in die Mannschaft einzufügen. Jona ist clever genug und alt genug. Der weiß, wie er in die Mannschaft reinkommen kann. Da mache ich mir keine Sorgen.“

Nach dem Spiel stellte sich Tah dann wie selbstverständlich den Fragen der mitgereisten Reporter. Hier findet man sonst meist die gleichen Spieler: Müller, Kimmich, Neuer, Kane – die Leader eben.