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·23 de marzo de 2025

Der treue Herr Hoeneß

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Am Samstag hatten VfB-Fans die Wahl: chillen und die Sonne genießen, den gesamten Tag in der Schleyerhalle bei der Mitgliederversammlung verbringen oder doch zur Erotik-Messe im benachbarten Carl-Benz-Center? Die rund 1.600 Mitglieder, die sich für die MV entschieden haben, erfuhren dann als Erste, dass der Vertrag mit Trainer Sebastian Hoeneß bis 2028 verlängert wurde. Eine gute Nachricht.

Der clevere Herr Wehrle Für den VfB kommt die Vertragsverlängerung zur besten Zeit: Hoeneß ist wegen der derzeitigen komplizierten Phase nicht mehr der heißeste Scheiss unter den Trainern, zudem gibt es nicht viele Clubs, die bessere Voraussetzungen bieten als der VfB. Bei Bayern wie auch Leverkusen wird sich in der nächsten Saison höchstwahrscheinlich keine Möglichkeit für Hoeneß ergeben. Leipzig hatte Hoeneß zwar auf dem Zettel, was den Stuttgarter Erfolgstrainer wohl nicht überzeugte. Und wer will schon nach Dortmund – außer Waldemar Anton?


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Die Verhandlungsposition für den Club war also nicht die schlechteste. Die Ausstiegsklausel wurde beim neuen Vertrag gestrichen, auch wenn sie der VfB seinem Trainer abkaufen musste. Die Verlängerung ist ein Zeichen an alle beim VfB: Insbesondere für die kommenden entscheidenden Wochen mit dem Pokalhalbfinale, einem möglichen Finale und den letzten neun Ligaspielen kann das einen Schub geben. Und es ist ein Zeichen, dass man nicht mehr machtlos ist, wenn die deutschen Dauerteilnehmer der Champions League mal wieder am Personal baggern.

Der bodenständige Herr Hoeneß Hoeneß hat bewiesen, dass er mehr ist als nur ein Coach, der eine Mannschaft aufstellt und sich in taktische Feinheiten vertieft. Er hat dem VfB eine Identität gegeben: offensiver, mutiger Fußball mit einer klaren Handschrift. Hoeneß hat viele Spieler entwickelt, von Enzo Millot bis Angelo Stiller und Maximilian Mittelstädt und damit Werte für den VfB geschaffen. Er ist ein souveräner Vertreter des VfB, der sich vielen Gegebenheiten der Branche entzieht. Er ist nicht laut, er ist nicht egozentrisch und lässt sich nicht dazu hinreißen, der Öffentlichkeit Raum für Kontroversen zu geben. So wie er jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt seinen Vertrag verlängert.

Er signalisiert damit, dass er in Stuttgart noch nicht fertig ist. Dass er als ehrgeiziger Wettkämpfer an den VfB glaubt – auch an das Potential des Clubs, in sportlicher, finanzieller und personeller Hinsicht. Dass er etwas entwickeln und die Mannschaft stabilisieren will. Idealerweise mit dem Ziel, sich langfristig im ersten Tabellendrittel festzusetzen.

Der verlässliche Herr Hoeneß Für den bestehenden Kader wie auch für künftige Personalentscheidungen ist die Verlängerung ein gutes Zeichen: Der Kader weiß, woran er ist und künftige Zugänge sind sich darüber im klaren, wer die wichtigste Position im Club besetzt, welchen Fußball der Trainer spielen lässt und was seine Prinzipien sind. Bedeutet: Planungssicherheit für alle für die zukünftige Personalplanung.

Der veränderte VfB Verkehrte Welt beim VfB: Vertragsverlängerungen von Trainern wurden in der Vergangenheit stets kritisch beäugt. Schließlich war die Verweildauer eines Trainers in Stuttgart überschaubar und lange Vertragslaufzeiten haben nicht selten zu finanziellen Belastungen geführt. Das ist jetzt anders, das Vertrauen in Hoeneß ist groß: Einerseits aus der derzeitigen Krise raus zu kommen und andererseits peu-a-peu den Club dahin zu entwickeln, um sich mit den Spitzenvereinen der Bundesliga messen zu können.

Der VfB hat in den letzten Jahren durchaus Chaos erlebt, da tut eine langfristige Planung auf der Trainerposition einfach gut. Kein Spekulieren, kein “Was passiert im Sommer?”, keine nervigen Besserwisser wie Plettigoal, sondern Klarheit: Hoeneß bleibt, der eingeschlagene Weg wird fortgesetzt. Es ist ein starkes Zeichen, ein starkes Commitment – und ein starkes Fundament für die Zukunft. Jetzt liegt es an Hoeneß und der Mannschaft, daraus etwas Großes zu machen!

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Zum Weiterlesen: Die Süddeutsche Zeitung interpretiert die Vertragsverlängerung als Botschaft nach außen “Finger weg von unserem Trainer!“. Sieht aber auch ein größeres Bild: “Die Hoeneß-Nachricht soll eine Wendemarke in der jüngeren Vereinsgeschichte dokumentieren. Der VfB möchte nicht mehr der Klub sein, der zwischen zweiter und erster Liga pendelt; das klare Ziel ist es, wieder die Selbstverständlichkeit eines ambitionierten Traditionsklubs auszustrahlen”.

Bild: Paul Miller/Getty Images

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