Dem Abgrund so nah | OneFootball

Dem Abgrund so nah | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Der-Jahn-Blog

Der-Jahn-Blog

·28 de abril de 2025

Dem Abgrund so nah

Imagen del artículo:Dem Abgrund so nah

Die Highlights ließen nicht lange auf sich warten

Nach der abermaligen Auswärtsniederlage in Magdeburg veränderte Cheftrainer Andi Patz die Mannschaft auf zwei Positionen. Für Viet und Kieffer starteten Pröger und Ernst. Gerade Pröger fand schnell in die Partie und suchte sein Heil im Weg nach vorne. Flanken aus dem Halbfeld waren bei ihm keine Seltenheit und sollten auch immer wieder gefährlich in den Strafraum fliegen; das Thema Boxbesetzung schien unter der Woche ein großes Thema gewesen zu sein. Gerade Hein startete immer wieder durch und kam so auch zu der einen oder anderen gefährlichen Aktion.


OneFootball Videos


Doch der Reihe nach: Der Jahn begann gewohnt druckvoll und suchte über lange Bälle den Weg nach vorne, wo sich Adamyan und Ganaus gemeinsam um die Bälle bemühen durften. In Minute 4 sollte es dann aber schon laut werden im Jahnstadion. Nach einer Ecke von rechts fand sich in der Mitte mit Sebastian Ernst ein Abnehmer, der Hoffmann zu einer Glanztat zwang. Jedoch landete der Abpraller genau vor den Füßen von Ziegele, der den Ball dann nur noch einschieben musste. Führung! Hoffnung! Zumindest so ein bisschen – das Gefühl aus der verlorenen Emotionalität flammte kurz mal wieder auf.

Es sollte aber keine zwei Minuten dauern, bis dieser kleine Funke schon wieder gelöscht wurde. Ein Freistoß aus gut 30 Metern, ein sehr ekelhafter Flatterball, zwang Pollersbeck zu einer Faustabwehr. Nikolaou sollte den Rebound bekommen und – ebenso wie Ziegele davor – den Ball locker einschieben können. Standards des Jahn sollten danach immer wieder mal für Gefahr sorgen; ein Abschluss von Ganaus und Ballas soll hier nicht unerwähnt bleiben. Aus dem Spiel heraus fanden beide Teams aber keine Mittel, um gefährlich vor dem Kasten des jeweils anderen zu erscheinen.

Der fehlende Punch

Halbzeit 2 sollte leider nicht mehr viel an spannenden Spielszenen bieten. Generell wirkte es, als könnten die einen nicht mehr und wollten die anderen auch einfach nicht mehr als diesen Punkt in der Fremde sichern. Sehr konsequent verteidigende Braunschweiger boten wenig an, wobei man hier leider auch klar sagen musste, dass dem Jahn offensichtlich die Ideen fehlten, um diese Braunschweiger Abwehr noch einmal in Bedrängnis zu bringen.

Ein Wechsel auf Viererkette erfolgte noch während der zweiten Hälfte, brachte aber auch nicht den erhofften Druck auf die Gegner aus Braunschweig. Einzig ein ungefährlicher Fernschuss von Kühlwetter in Minute 71 sollte noch als Torschuss verbucht werden können. Viel Stückwerk, viele Ungenauigkeiten und fehlender Esprit rundeten wieder eine trostlose zweite Halbzeit ab – gegen wirklich nicht gut aufspielende Gäste.

So endete die Partie dann auch leistungsgerecht mit einem 1:1-Unentschieden, welches gerade für die Hausherren einfach zu wenig war. Man kann dem Team nicht vorwerfen, dass sie nicht alles versucht hätten, aber abermals muss man eben feststellen: Es reicht einfach nicht für diese Liga.

Stimmungsbericht

Ich muss hier auch etwas persönlicher werden, da mich diese letzten Wochen mit dem Jahn ebenfalls nicht kaltlassen. Dennoch musste auch ich feststellen, dass dieser ganze Abstiegskampf für mich mental schon eine abgeschlossene Sache ist. Es gab nicht wenige Momente am Samstag, in denen ich mir den finalen Dolchstoß gewünscht hatte, um endlich nach vorne schauen zu können. So hängen wir weiterhin am letzten Strohhalm, egal wie unrealistisch es mittlerweile wirkt.

Die Spieler bestätigten es ebenfalls: Es liegt eben nicht mehr in unserer Hand. Wir müssen drei Spiele gewinnen, und die Gegner dürfen eigentlich gar nichts mehr holen. Wie wahrscheinlich das ist, kann wohl jeder für sich selbst erörtern. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal geradezu apathisch so ein Spiel wie am Samstag verfolgen könnte – aber es passierte. Das Tor weckte ganz kurz etwas, das Gegentor riss es aber ziemlich schnell wieder ein.

Den Jahnfans kann man es auch nicht mehr verübeln, dass es mittlerweile mehr darum geht, sich selbst für diesen Support zu feiern und irgendwo auch auf das zu pfeifen, was da unten auf dem Spielfeld passiert. Wenn eine Sache dieses Jahr immer geliefert hat beim Jahn, dann waren es die Fans. Das wissen die Spieler auch.

Generell wirkten die Statements so, als würde jeder wissen, was diese gefühlte Niederlage eben doch bedeutete. Es würde jetzt ein Wunder brauchen – hatte ein Spieler nicht falsch resümiert. Ein Wunder, das dieser Jahn mit dieser Auswärtsbilanz vielleicht auch gar nicht verdient hat. Versuchen muss man es trotzdem – es ist die verdammte Pflicht, bis zum bitteren Ende noch einmal alles in die Spiele zu werfen!

Wir fahren weit, wir fahren viel…

Ich selbst blicke nach diesem trostlosen Samstag nun aber auch freudig auf ein geiles Auswärtsspiel in Köln voraus. Samstagabend bei voller Kulisse gegen solch einen Gegner spielen zu dürfen – das sind doch genau die Momente, weswegen man überhaupt diesen Sport verfolgt.

Egal wie dieses Spiel verlaufen wird, eines kann sicher sein: Der Auswärtsblock wird für 90 Minuten dafür sorgen, dass das Ganze weniger trostlos wird. Alle nach Köln!

Ver detalles de la publicación