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·20 de abril de 2025

"Das ist unser Hauptproblem": Wück über die EM-Vorbereitung der DFB-Frauen

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In 75 Tagen ist es so weit: Dann fällt für die deutsche Frauennationalmannschaft mit dem ersten Gruppenspiel gegen Polen der Startschuss für die Europameisterschaft in der Schweiz. Bundestrainer Christian Wück bleibt also nicht mehr viel Zeit, um einige Fragen zu klären und Baustellen aufzulösen - denn davon gibt es aktuell noch genug. Auch der Cheftrainer gab zu, dass das Team in "seiner idealen Traumwelt" schon weiter wäre. Jetzt stand Wück im aktuellen Sportstudio des ZDF abermals Rede und Antwort, wo es in Zukunft hingehen soll und wie der aktuelle Stand der DFB-Frauen ist.

Wichtig sei die Überzeugung

Laut der Wahrnehmung des Bundestrainers sei Deutschland eine Nation, die von anderen Teams häufig zum Favoritenkreis gezählt werde. "Unser Anspruch ist es, in die Schweiz zu fahren, nicht nur um mitzuspielen, sondern wenn möglich bis zum Ende zu bleiben", macht Wück deutlich. Jede Nation habe das Ziel und den Wunsch, Europameister zu werden. Für den 51-Jährigen ist aber eine andere Sache entscheidend: "Mir ist es viel wichtiger, dass wir es bis zum Beginn der Europameisterschaft hinbekommen, eine Überzeugung reinzubekommen. Eine Überzeugung vor allem bei den Spielerinnen, dass sie es schaffen werden, wenn sie ihre Leistung abrufen können". Daran würde er mit seinem Trainerinnenteam arbeiten. "Wir wollen mit dieser Überzeugung ins Turnier starten, dass wir alles schaffen können, wenn wir unsere Hausaufgaben machen", so der Cheftrainer weiter.


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Diese Überzeugung würde durch viel harte Arbeit, Gespräche und Kennenlernen entstehen. Es sei seit seinem Amtsantritt im August des vergangenen Jahres eine "sehr arbeitsintensive Zeit" gewesen. Auch, da es ein komplett neues Trainerinnenteam sei und viele strukturelle Veränderungen innerhalb der Mannschaft stattgefunden haben. Dazu gehören beispielsweise auch die Rücktritte vieler Leistungsträgerinnen wie zuletzt Alexandra Popp oder Marina Hegering. Apropos Hegering: Die wünschen sich viele Fans der DFB-Frauen mittlerweile wieder zurück, da es vor allem in der Abwehr der A-Nationalmannschaft kracht. "Unser großes Problem ist es, dass wir beispielsweise in der Viererkette nicht ein Mal mit der gleichen Formation haben spielen können. Da müssen wir schauen, dass wir die Zeit – die wir nicht mehr haben – einfach so nutzen, dass wir zur EM auch die richtige Formation gefunden haben", ist sich der gebürtige Unterfranke bewusst.

"Das ist unser Hauptproblem"

Allerdings betont Christian Wück auch, dass die Instabilität nicht alleinig das Problem der Defensive sei, sondern die ganze Mannschaft daran Mitschuld trägt: "Der Spruch, dass die Defensive ganz vorne bei der Mittelstürmerin beginnt, stimmt. Wir müssen es hinbekommen, kompakt zu stehen und als Mannschaft so agieren, dass solche Fehler, die zu Gegentoren führen, nicht mehr vorkommen.“ Das Trainerinnenteam wolle eine neue Spielweise etablieren und eine neue Struktur in die Mannschaft bekommen. "Wir brauchen neue Führungsspielerinnen, wir haben neue Kapitäninnen - das ist ziemlich viel für eine so junge Mannschaft", nimmt der Bundestrainer seine Schützlinge in Schutz. Weiter sagt er: "Da ist es ganz normal, dass die Stabilität noch nicht da ist. Aber das ist unser Hauptproblem, das wir in den Griff bekommen müssen, um eine erfolgreiche EM zu spielen".

Eine Sache fällt bei Christian Wück positiv auf: Er setzt vermehrt auf die jungen Talente. So ließ der 51-Jährige gleich acht Spielerinnen debütieren. Mit Blick auf die Nachwuchstalente ist Wück aber dennoch nicht zufrieden: "Es ist ein großer Unterschied zum Männerbereich. Bei den Junioren konnte man aus sehr vielen Talenten auswählen. Diese Talente in der Quantität sind im Frauenfußball leider noch nicht so da". Dabei nimmt Wück auch die Ausbildung des Nachwuchses in die Mangel, so würden jetzt erst Nachwuchsleistungszentren für Mädchen installiert werden, während dies bei den Junioren bereits 2002 der Fall war. Dennoch gibt es immer mal wieder Spielerinnen, die eine super Entwicklung hinlegen und denen das Attribut Weltklasse zugesprochen werden darf. "Ich glaube, wir haben schon einige Spielerinnen, die viele Nationen gerne in ihrer Nationalmannschaft hätten. Vom individuellen Talent her müssen wir uns vor keiner anderen Nation verstecken", betont der Bundestrainer.

Während seiner Zeit als Cheftrainer der männlichen U17-Nationalmannschaft beschrieb Christian Wück seine Truppe als eine Mischung aus "Gangster und Schwiegersöhne". Bei den DFB-Frauen sieht diese Beschreibung etwas anders aus: "Wirkliche Gangster habe ich ehrlicherweise nicht in der Mannschaft – das muss aber nicht unbedingt sein. Wir haben eine sehr homogene Mannschaft und viel individuelles Talent auf allen Positionen". Der Chefcoach sei "guter Dinge", dass die DFB-Frauen eine "gute Rolle" bei der Europameisterschaft in der Schweiz spielen können.

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