
Miasanrot
·9 de agosto de 2025
Come on: Der FC Bayern sollte Kingsley Coman nicht verkaufen

In partnership with
Yahoo sportsMiasanrot
·9 de agosto de 2025
Kingsley Coman wurde in der Vergangenheit immer wieder als Abgangskandidat gehandelt. Nun soll Al-Nassr FC Gespräche mit dem FCB über einen Transfer aufgenommen haben. Ein Vorhaben, das der FC Bayern ablehnten sollte. Ein Kommentar.
Das richtige Timing entscheidet im Fußball oft über Sieg oder Niederlage und manchmal, schöne Grüße an Eric Maxim Choupo-Moting und das Kölner Faxgerät, auch über Transfers. Oder über den Verbleib eines Spielers.
Wie mehrere Medien mittlerweile berichten, versucht Al-Nassr FC aus Saudi-Arabien, Kingsley Coman zu verpflichten. Das Team von Cristiano Ronaldo soll dem Franzosen ein unglaubliches Netto-Gehalt in Höhe von 20 bis 25 Mio. pro Jahr anbieten. Dem 29-Jährigen liegt wohl ein Dreijahres-Vertrag vor. In München soll er aktuell 17 Millionen Euro verdienen – allerdings brutto.
Zahlen, die einen verständlicherweise ins Grübeln bringen können. Und selbst wenn der Spieler diesen Wechsel vollziehen möchte, der FC Bayern sollte, anders als in den Jahren zuvor, sein Veto einlegen.
Der Grund: Das Timing für die Transferanfrage ist denkbar schlecht. Zwar ist das Transferfenster noch bis zum 1. September um 18:00 Uhr geöffnet, die Pflichtspiel-Saison startet für den FC Bayern aber bereits am kommenden Samstag mit dem Supercup-Duell in Stuttgart.
Die Bayern würden mit dem Coman-Transfer zwar eine ordentliche Summe als Ablöse einnehmen, im Gespräch sind rund 40 Millionen Euro – und sie würden sich das Gehalt des Franzosen sparen. Sie stünden aber auch unter enormem (Zeit-)Druck, eine passende Alternative zu verpflichten.
Denn die Bayern-Offensive ist nicht erst seit dem Ausfall von Jamal Musiala und Paul Wanner knapp besetzt. Mit Neuzugang Luis Díaz, Serge Gnabry, Michael Olise und Harry Kane hätte man lediglich vier Profis von internationalem Format für vier Positionen in der Offensive. Die Talente Lennart Karl, Paul Wanner, Wisdom Mike und Jonah Kusi-Asare haben sich bis dato noch nicht nachhaltig auf höchstem Niveau präsentieren können.
Natürlich kann dieser Kader qualitativ auf drei Hochzeiten tanzen. Das Risiko wäre aber ein Stück zu groß. Zumal mit Serge Gnabry ein Spieler gesetzt wäre, der aktuell seiner Form hinterherläuft und gegen Tottenham zudem angeschlagen passen musste.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass der FC Bayern einen Coman-Abgang durch eine Neuverpflichtung kompensieren könnte. Das ist prinzipiell korrekt. Ebenso wie der Fakt, dass es wirtschaftlich eine vielleicht einmalige Chance wäre, den 29-Jährigen für eine derart hohe Summe zu verkaufen. Natürlich würde es die Möglichkeit eröffnen, den Umbruch voranzutreiben, den man seit spätestens 2024 vollziehen möchte.
Doch desto später der August, desto teurer die Spieler. Der FC Bayern käme durch einen Coman-Abgang in eine reaktive Position, eine Situation die andere Vereine ausnutzen könnten. Die Gefahr, für einen Spieler von internationaler Klasse zehn bis zwanzig Millionen zu viel zahlen zu müssen, ist real und lässt sich ja auch durch die Forderungen des VfB Stuttgart im Fall Woltemade gut belegen.
Ein weiterer Punkt, der für einen Verbleib von Coman spricht: Der Franzose liefert Jahr für Jahr seine Leistungen ab. Der Außenstürmer wird oftmals zu kritisch gesehen.
In der abgelaufenen Saison steuerte er in 2.090 Minuten 17 Torbeteiligen bei. Im Schnitt war er also alle 123 Minuten an einem Treffer beteiligt. In der Saison 2023/2024 liegt der Schnitt bei 217 Minuten pro Torbeteiligung, die Jahre zuvor bei 135 Minuten pro Scorer bzw. bei 149 Minuten pro Scorer.
Zum Vergleich die letzten vier Spielzeiten von Leroy Sané: 133 Minuten pro Scorer, 140 Minuten pro Scorer, 115 Minuten pro Scorer und 103 Minuten pro Scorer. Will sagen: Die Werte von Coman und Sané sind, bis auf ein Ausreißer-Jahr bei beiden Spielern, in einem vergleichbaren Rahmen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Franzose in diesem Zeitraum deutlich mehr Spiele verletzungsbedingt verpasste als der neue Galatasaray-Spieler. Und dass beide keine absoluten Weltklasse-Werte geliefert haben.
Sicher, die Verletzungsanfälligkeit von Coman ist ein Punkt, der eigentlich ganz klar für einen Wechsel sprechen müsste. Seit dem 1. Januar 2022 hat der gebürtige Pariser durch Krankheit und Verletzungen 40 Pflichtspiele verpasst, Sané im selben Zeitraum nur 19 Partien.
Doch Coman ist, wie es auch Sané war, bei vollständiger Gesundheit immer noch ein Spieler, der Partien alleine entscheiden kann. Ja, Coman wird kein Goalgetter mehr werden, aber er kreiert durch seinen niedrigen Schwerpunkt und seine hervorragenden Skills im Dribbling Chancen, initiiert Angriffe und bindet nicht selten auch mehrere Gegenspieler. Kurzum: Bei Coman weiß man, was man bekommt. Aber eben auch, was man nicht bekommt.
Der Franzose ist auch mit 29 Jahren noch immer ein Spieler von internationaler Klasse, der an (seltenen) Tagen auch Weltklasse sein kann. Solche Spieler wachsen nicht auf den Bäumen oder sind in der kurzen Zeit vielleicht nur schwer von einem Wechsel nach München zu überzeugen. Und wenn, dann werden sie wohl sehr teuer.
Kingsley Coman sollte daher beim FC Bayern bleiben. Ein Wechsel in die Wüste könnte der Franzose auch noch im kommenden Sommer angehen – zumal für ihn auch die WM 2026 ein lohnenswertes Ziel sein dürfte. Sein Vertrag in München läuft im Sommer 2027 aus und der FCB hätte dann auch genügend Vorlauf, einen Nachfolger zu verpflichten.