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Lennard Bacher·24 de agosto de 2025

Buli-Boss am Kochen: Warum dieser Königstransfer nicht scheitern kann

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In der Kölner Fußball-Bubble auf X ist man sich einig: Kessler kocht! Schon früh in der Transferperiode standen mit Ragnar Ache und Ísak Jóhannesson die ersten Zugänge fest, später folgten mit Kaminski oder Özkacar weitere vielversprechende Namen.

Ganz nach der alten Devise "Das Beste kommt zum Schluss" sollte am 13. August zur Überraschung vieler noch der Königstransfer folgen. Für acht Millionen Euro Ablöse – mit der Option auf weitere zwei Millionen durch Boni – verpflichteten die Kölner Rav van den Berg vom FC Middlesbrough.


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Der 21-Jährige folgt damit dem Karriereweg seines älteren Bruders Sepp, der vor seinem späteren Wechsel zum FC Brentford ebenfalls den Schritt in die Bundesliga wagte und bei Schalke und dem FSV Mainz unter Vertrag stand. Und obwohl der Schritt des jungen Niederländers zum FC für beide Seiten sinnvoll aussieht, liegt bei dieser Summe ein gewisser Schatten über dem Transfer.

Ist das nicht zu viel für einen Innenverteidiger? Was passiert, wenn es mit dem Klassenerhalt nicht klappt? Setzt man damit nicht die jüngste finanzielle Sanierung sofort wieder aufs Spiel?

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📸 Christof Koepsel - 2025 Getty Images

Letzteren Punkt kann man direkt aus dem Weg räumen. Durch die Transfersperre und die finanzielle Sanierung der vergangenen Jahre ist der FC aus der riskanten monetären Schieflage nach Corona raus. Zudem war im Zuge der Verkäufe von Jonas Urbig und Damian Downs klar, dass man in diesem Transferfenster mal etwas tiefer in die Tasche greifen könne.

Schließlich will und muss sich der Klub wieder in der Bundesliga etablieren und möchte den kölschen Europa-Traum im besten Fall zumindest perspektivisch wieder greifbar werden lassen. Und genau da kommt der Königstransfer der Kölner ins Spiel.

"Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften", ist nämlich nicht nur eine alte Weisheit der angetrunken diskutierenden Fans in der Eckkneipe. Eine gute Abwehr ist der Schlüssel zu einem langfristigen Bundesliga-Engagement. Blickt man auf die Zweitliga-Aufsteiger der vergangenen Jahre, dann fällt einem auf, dass es häufig die Aufsteiger mit der besseren Defensive waren, die sich in der Liga behaupten konnten, während die anfälligeren Abwehrreihen den direkten Wiederabstieg antreten durften.

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Das beste Beispiel dafür, wie man in der Bundesliga durch eine gute Defensive langfristig Erfolg haben kann, ist der 1. FC Union Berlin. Nach dem ersten Aufstieg der Vereinshistorie 2019 (wo man bereits die mit Abstand beste Defensive hatte) holten die Köpenicker mit Spielern wie Robin Knoche und Nico Schlotterbeck direkt Eckpfeiler für eine gute Defensive. Das Resultat ein paar Jahre später: Beinahe ausschließlich souverän die Klasse gehalten inklusive Europapokal und einem Jahr in der Champions League.

Man sieht: Die Kölner haben in der Defensive so kostspielig nachgelegt – und das nicht ohne Grund. Obwohl man in der vergangenen Zweitliga-Saison "nur" 38 Tore kassierte wackelte die Defensive der Domstädter zwischendurch immer wieder, die Geißböcke erinnern sich nur ungern an die 1:5-Blamage am Böllenfalltor beim SV Darmstadt 98.

Damit man defensiv kompakt steht und trotz des aktiven Kwasniok-Fußballs nicht zur Schießbude der Liga wird, war ein (für Kölner Verhältnisse) großer Transfer vonnöten. Mit Rav van den Berg hat man genau den Spieler gefunden, der in das Profil passt.

Der Niederländer ist statistisch laut 'FBref' eine absolute Pass-Maschine – etwa 92,1 Prozent seiner Zuspiele kommen an. Dabei handelt es sich aber nicht nur um kurze Bälle innerhalb der Abwehrreihe – auch auf mittlere und lange Distanz zählt er zu den Top-Spielern im gesamten Vergleich.

Gleichzeitig gewinnt der 1,90-Meter-Mann etwa drei Viertel seiner Luftzweikämpfe und reiht sich damit in die Top fünf Prozent aller Spieler ein. Durch die Tatsache, dass in der Bundesliga vergleichsweise extrem viele Luftduelle stattfinden, ist der 21-Jährige das womöglich fehlende Puzzleteil für den defensiven Erfolg.

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📸 Ed Sykes - 2025 Getty Images

Auch finanziell ergibt der Deal für die Geißböcke Sinn. Obwohl acht Millionen Euro für die Kölner alles andere als Peanuts sind, hat der Spieler noch jede Menge Entwicklungspotenzial und könnte, wenn alles passt, für eine deutlich höhere Summe in den kommenden Jahren den nächsten Schritt wagen.

Van den Berg selber betonte in seinem ersten FC-Interview, dass er in Köln den nächsten großen Schritt machen wolle und gleichzeitig das Gefühl einer familiären Atmosphäre brauche. Das konnte Kessler dem Spieler vermitteln und damit auch Klubs wie Beşiktaş, den FC Chelsea und Feyenoord ausstechen, die verschiedenen Berichten zufolge auch an dem Abwehrspieler dran waren.

Für den 1. FC Köln ist der Transfer die logische Konsequenz der Anforderungen, die du erfüllen musst, um wieder langfristig Fuß in der Bundesliga zu fassen. Für den Spieler ist es der richtige Weg, um in seiner Karriere weiterzukommen und sich als fester Bestandteil in einer der Top-5-Ligen zu etablieren.

Obwohl die Ablöse nicht gerade gering ist, wirkt dieser Wechsel wie eine klassische Win-Win-Situation. Wenn alles aufgeht wie erhofft, behalten die FC-Fans Recht: Kessler kocht – oder auf Niederländisch: Kessler kookt!


📸 George Wood - 2025 George Wood