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Moritz Oppermann·8 de marzo de 2025

Besessen & frei Schnauze? Warum dieser Weltstar niemals aufhören darf

Imagen del artículo:Besessen & frei Schnauze? Warum dieser Weltstar niemals aufhören darf

Wenn Mario Götze plötzlich 32 ist und Totti schon seit fast acht Jahren kein Profi mehr, dann wird dir langsam klar: Du bist alt geworden. Das Problem an der Sache? Egal, wie sehr du dir das Gegenteil wünschst – die Idole deiner Jugend verschwinden irgendwann von der großen Fußballbühne.

In diesem Format wollen wir deshalb auf Spieler schauen, die wir jetzt schon vermissen, obwohl sie noch aktiv sind. Heute geht es um einen Weltstar, der seinen Verein so sehr liebt, dass er für den Rest der Fußball-Welt scheinbar nur extreme Abneigung empfindet.


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Klingt irgendwie krass für einen Spieler wie Thomas Müller, oder? Der lustige Typ, der keiner Fliege was zuleide tun könnte, soll Abneigung empfinden? Zumindest, wenn du sein Gegner bist: "Wenn man gegen ihn spielt, ist das echt unangenehm. Man sieht ihm richtig die Abneigung für alles, was nicht Bayern München ist, an. Diese regelrechte Besessenheit macht es echt schwierig, in irgendeiner Form ein Wort zu wechseln“, sagte Klopp in der 'Amazon'-Doku 'FC Bayern - Behind the Legend'.

Das klingt von außen betrachtet ziemlich drüber – aber ist es nicht genau das, was wir im heutigen Profi-Fußball manchmal vermissen?

Spieler, die für ihren Verein brennen. Die sich nicht verbiegen lassen und in der von PR-gefilterten Fußball-Welt nochmal so richtig auf den Tisch hauen. Und genau das ist Müller. Ein Kämpfer, ein Wortführer – und eben nicht nur der witzige Kumpeltyp, als den ihn viele sehen. Einer der auf dem Platz alles gibt und im Nachgang gerne mal Klartext spricht.

Ja, auch das kann der Angreifer: „Uns fehlen, um unseren Oliver Kahn zu zitieren, teilweise die Eier und diese Freiheit in unserem Spiel“, wütete der Weltmeister von 2014 im vergangenen Jahr, als die Bayern gerade mit 0:3 gegen Bayer 04 Leverkusen verloren hatten.

Wie direkt und frei Schnaue Müller sein kann, bekam auch ARD-Reporterin Valeska Homburg zu spüren, die ihn nach der Pokalpleite gegen Holstein Kiel (2021) zur in der Stimmung in der Kabine fragte. "Was denken Sie denn … Sie lachen jetzt hier. Natürlich haben Sie gelacht. Wir sind natürlich bedient. Dass die Stimmung nicht gut ist, kann man sich denken“, schmetterte der damals 31-Jährige die Frage der Reporterin ab.

Es geht hier aber ja eben nicht um Müller-Bashing, sondern darum, dass du beim zwölfmaligen deutschen Meister nie weißt, was dich erwartet – und genau das macht ihn so besonders. Nicht nur neben dem Platz, sondern natürlich auch auf dem grünen Nass: "Seine Bewegungen sehen manchmal ein bisschen rustikal aus, aber sind so oft so unglaublich richtig und fast schon genial“, lobte Klopp Müller ebenfalls in der 'Amazon'-Doku.

Das rustikale Genie hat es mit seiner einzigartigen Spielweise zu etlichen Titeln und Scorerpunkten gebracht. Allein für den FC Bayern München schoss der Rechtsfuß in 739 Spielen 247 Tore und legte 272 auf. Besonders kurz nach den Toren wird die bereits erwähnte Besessenheit Müllers nur allzu oft deutlich.

Denn im Gegensatz zu vielen anderen Profis, die direkt zur Kurve rennen, sich überschlagen oder vor sich hin siuuuen, ballt der zweifache CL-Sieger in der Regel nur die Fäuste – und schreit alles an Energie und Anspannung aus sich heraus. Beweis gefällig?

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📸 Alexander Hassenstein - 2024 Getty Images

Bei diesem Blick können wir erahnen, was Klopp mit der Besessenheit des Ausnahme-Stürmers meint. Wie lange wir diesen Jubel im Trikot des FC Bayern München wohl noch genießen dürfen? Der Vertrag des FCB-Oldies läuft im Sommer aus, zuletzt äußerte er sich in typischer Müller-Manier zu einer möglichen Verlängerung:

„Ich habe mich relativ klar und dann doch wieder unklar dazu geäußert, weil es eben noch nicht klar ist“, witzelte der 35-Jährige auf einer Pressekonferenz Ende Januar und betonte:

"Das Wohl und Wehe des FC Bayern wird nicht davon abhängen, ob ich meinen Vertrag verlängere oder nicht. Da sind andere Personalien erst einmal wichtiger, auch mit Blick auf die Zukunftsausrichtung des Vereins.“

Jetzt stellt er auch noch den Verein über sich. Okay, der Typ ist wirklich besessen vom FC Bayern München. Also positiv natürlich. Und genau deshalb wünschen wir uns doch alle, dass er noch weitere Jahre beim Rekordmeister zockt. So viele Tore wie möglich schießt, etliche Interviews frei Schnauze gibt – und uns damit noch ein kleines Stück unserer Jugend erhält.


📸 Stuart Franklin - 2013 Getty Images