Analyse: Woran Dabrowski bei Rot-Weiss Essen gescheitert ist | OneFootball

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·9 de diciembre de 2024

Analyse: Woran Dabrowski bei Rot-Weiss Essen gescheitert ist

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In einem flammenden Appell hatte Essens Ahmet Arslan unmittelbar nach der Niederlage gegen 1860 München eine Lanze für Trainer Christoph Dabrowski gebrochen. Gebracht hat es nichts, am Tag danach ist der 46-Jährige am Montag mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. liga3-online.de analysiert, woran Dabrowski gescheitert ist.

Wichtige Achsen weggebrochen

Nein, Dabrowski die Hauptverantwortung für die bislang enttäuschende Saison zuzuschieben, wäre zu kurz gedacht. Denn dass RWE nach 17 Spieltagen mit nur 16 Punkten auf dem drittletzten Platz wiederzufinden ist, hat andere Gründe. Da ist zum einen der große Umbruch im vergangenen Sommer, als 14 Spieler gingen und zwölf externe Akteure kamen. Entsprechend dauerte es, bis sich die Mannschaft finden konnte – zumal viele Spieler erst nach dem Start der Vorbereitung kamen. Darunter etwa Ahmet Arslan. Im Interview mit liga3-online.de sagte dieser Mitte Oktober: "Wir mussten uns mit vielen neuen Spielern erst einmal finden. Ich kam erst kurz vor dem 1. Spieltag dazu, war aber dennoch nicht der letzte Neuzugang. Für den Trainer ist es schwierig, unter diesen Bedingungen eine optimale Vorbereitung durchzuführen."


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Nicht nur, dass der Umbruch im Sommer ein gewaltiger war, RWE – und das wog noch schwerer – hat auch noch zahlreiche Leistungsträger verloren. Und das fast in allen Mannschaftsteilen. In der Abwehr brach Felix Götze als Anker und Stabilisator weg, im defensiven Mittelfeld ließ RWE mit Vinko Sapina gar seinen Kapitän ziehen, im offensiven Mittelfeld entschied sich Cedric Harenbrock dafür, die Essener zu verlassen und auf Rechtsaußen verabschiedete sich mit Marvin Obuz der Topscorer. Insgesamt gingen den Essenern durch die Abgänge 27 der 60 Tore verloren.

Viele Abgänge nicht gleichwertig ersetzt

Gleichwertig ersetzt wurden die meisten Abgänge jedoch nicht. "Sie hätten sich auf drei, vier Positionen viel, viel stärker verstärken müssen, um in der 3. Liga bestehen zu könnten", meinte auch Ex-Spieler Sascha Mölders am Sonntag im Interview mit "MagentaSport". In der Verteidigung kann man RWE noch zugutehalten, dass sie sich mit Michael Schultz und Julian Eitschberger ordentlich verstärkt haben, ein echter Ersatz für Sapina wurde jedoch nicht gefunden. Jimmy Kaparos sollte diese Rolle übernehmen, doch in zwei der letzten vier Spiele saß der 22-Jährige nur auf der Bank.

Der Plan, Obuz durch Robbie D’Haese oder Joseph Boyamba zu ersetzen, ging ebenfalls nicht auf, wenngleich D’Haese schon mehrfach verletzt war. In Arslan ist den Verantwortlichen wiederum ein guter Fang gelungen, dafür fehlt es im Sturm an Alternativen – zumal derzeit mit Manuel Wintzheimer und Moussa Doumbouya zwei von drei Angreifern verletzt sind. Lediglich 21 Tore in 17 Partien sprechen eine deutliche Sprache.

Abstiegskampf nicht angenommen

Hinzukommt, und hier wäre auch Dabrowski stärker gefordert gewesen, dass einige Spieler den Abstiegskampf nicht angenommen haben. Das wurde nicht zuletzt am Sonntag beim Spiel gegen 1860 deutlich, was auch Dabrowski im Anschluss nicht von der Hand weisen konnte: "Wenn man das Spiel von heute sieht, könnte es darauf hindeuten." Dass der 46-Jährige erst nach der Partie erstmals überhaupt von "Abstiegskampf" gesprochen hat, war diesbezüglich nicht hilfreich. Schließlich steckt RWE nicht erst seit Sonntag im Tabellenkeller fest.

Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer, doch es wäre sicherlich besser gewesen, hätte Dabrowski den Abstiegskampf bereits vor einigen Wochen ausgerufen, um die Sinne der Spieler zu schärfen. Den Schalter von jetzt auf gleich umzulegen, wird allein aus physiologischer Sicht nicht einfach, ist aber notwendig, um im Krisengipfel beim VfL Osnabrück am kommenden Sonntag einen dringend benötigten Sieg einzufahren.

Fazit

Das Dabrowski-Aus ist auf eine ganze Reihe von Problemen bei RWE in der laufenden Saison zurückzuführen. Am meisten sticht die insgesamt wenig überzeugende Kaderplanung im Sommer hervor, sodass Sportdirektor Christian Flüthmann und Marcus Steegmann als Direkter Profifußball genauso in der Verantwortung stehen. Sicherlich: Die finanziellen Mittel waren und sind begrenzt, zumal Dabrowski bis 2026 weiterbezahlt werden muss und noch eine Geldstrafe nach den Vorfällen beim Spiel in Saarbrücken vor einer Woche erwartet wird. Doch um drei bis vier Transfers in der Winterpause wird RWE nicht umherkommen, um den Abstieg zu verhindern. Denn dieser wäre am Ende deutlich teurer.

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