90PLUS
·21 de agosto de 2025
3 Gewinner, 3 Verlierer: So schlägt sich die Bundesliga auf dem Transfermarkt

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·21 de agosto de 2025
Die Bundesliga ist zurück! In der Beletage rollt wieder der Ball – und auf dem Transfermarkt noch immer der Rubel. Denn: Noch haben die Klubs bis zum 1. September Zeit, Spieler zu kaufen und abzugeben. 90PLUS zieht vor dem Saisonstart ein Zwischenfazit, welche Vereine sich bislang klug angestellt haben und bei wem noch Nachholbedarf herrscht.
Während die Mannschaften für die neue Saison schwitzen, zieht der Transfermarkt die Fußballfans in den Bann. Für die Verantwortlichen der Klubs geht es dabei nicht nur darum, die besten Spieler zu sammelten, sondern auch perspektivisch zu denken und in den richtigen Momenten Verhandlungsgeschick zu zeigen. Manchen Teams in der Bundesliga ist das besser gelungen, anderen weniger. 90PLUS hat sich beide Pole angeschaut und dabei jeweils drei Sieger und Verlierer des diesjährigen Sommertransferfensters festgelegt.
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der 1. FC Köln auf dem Transfermarkt für Aufsehen sorgen würde? Doch der Aufsteiger, dem in den letzten beiden Sommer durch eine Transfersperre der FIFA die Hände gebunden waren, hat kräftig in die Tasche gegriffen. Sebastian Sebulonsen (2,5 Mio. €), Ragnar Ache (4,5) und Isak Johanesson (5,5) kamen allesamt für Summen, die für einen Bundesliga-Aufsteiger eher untypisch sind. Dazu konnte der neue Sportdirektor Thomas Kessler den niederländischen U21-Nationalspieler Rav van den Berg von einem Wechsel in die Domstadt überzeugen – der junge Innenverteidiger kommt für acht Millionen Euro aus Middlesbrough und ist der Königstransfer des Effzeh.
Alle Neuzugänge eint, dass sie direkt das Potenzial haben, in der Startelf zu stehen und der Mannschaft auf den jeweiligen Positionen ein Upgrade zu geben. Dadurch sind die Abgänge der Eigengewächse Damion Downs (8 Mio. €) und Max Finkgräfe (4) leicht zu verkraften – zumal für beide auch eine mehr als marktgerechte Ablöse eingenommen werden konnte. Der Effzeh hat dank sehr kluger Investitionen auf dem Transfermarkt gute Aussichten auf den Klassenerhalt in der Bundesliga.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
Einem anderen Traditionsverein droht derweil der Abstiegskampf – weil wichtige Spieler gegangen sind oder verletzt ausfallen und im Gegenzug kaum Verstärkung kam. Der schmerzhafteste Abgang ist der von Marvin Ducksch. Fast noch bitterer ist jedoch die Tatsache, dass Werder gerade einmal zwei Millionen Euro für seinen langjährigen Stürmer kassiert – vom FC Birmingham, einen finanziell mehr als potenten englischen Zweitligisten. Dazu ging Torhüter Michael Zetterer (5 Mio. €), wichtige Eckpfeiler wie Mitchell Weiser und Jens Stage fehlen länger verletzt. Neuzugänge? Samuel Mbangula (10 Mio.), der vorne auf den Flügel und im Sturm spielen kann und von dem sich die Werder-Bosse viel erhoffen. Maximilian Wöber kam per Leihe aus Leeds für die Innenverteidigung, ansonsten sieht es ziemlich mager aus auf der Zugangsseite. Wie knifflig die Challenge für Neutrainer Horst Steffen wird, hängt auch von den weiteren Transferaktivitäten bis zum Deadline Day ab – wenn es denn zu welchen kommt.
Rund 33 Millionen Euro hat der SC Freiburg auf dem Transfermarkt gelassen. Etwas, das man vom Europa-League-Teilnehmer eigentlich gar nicht kennt, wofür im Gegenzug aber jede Menge Talent und fußballerisches Potential in den Breisgau kommt. Im Defensivbereich etwa in persona Philipp Treu (5 Mio. ), der zu den Badenern zurückkehrt. Vor allem aber vorne hat sich der SC mit jeder Menge Talent und und fußballerischem Potenzial verstärkt. Yuito Suzuki (10 Mio. €) und Igor Matanovic (6,7) sollen die nächsten Entwicklungsschritte machen und den Vorjahres-Tabellenfünften noch unberechenbarer machen, genau wie Cyriaque Irié (8,5) und Derry Scherhant (2). In Personalunion soll mitunter auch der Abgang von Ritsu Doan aufgefangen werden, den der SC im Gegenzug für 21 Millionen Euro nach Frankfurt ziehen ließ. Weil auch der Verkauf von Kiliann Sildillia eine ordentliche Einlöse einbrachte, steht Freiburg bei einem sehr überschaubaren Transferminus von 3,8 Millionen Euro – und könnte damit womöglich nochmal tätig werden.
Die komplette Achse in einem Sommer zu verlieren, ist denkbar schmerzhaft. Auf der anderen Seite hat Bayer 04 durch die Abgänge von unter anderem Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Granit Xhaka und Jonathan Tah satte 230 Millionen Euro einnehmen können. Ausgegeben wurde bislang allerdings nur knapp die Hälfte, was höchstens für wirtschaftliche, nicht aber für sportlich höchste Ambitionen spricht. Denn: Mit Spielern wie Jarell Quansah, Malik Tillman oder Ibrahim Maza kamen zwar spannende Neuzugänge mit Perspektive, sie alle können den extremen Aderlass unterm Bayer-Kreuz aber allerhöchstens in Ansätzen auffangen.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
Verbessert hat man sich ausschließlich im Tor, wo Mark Flekken (11 Mio. €) künftig die Stärken von Lukas Hradecky und Matej Kovar vereint. Abgesehen davon müssen Simon Rolfes und Co. aber nochmal aktiv werden, ansonsten könnte ob des riesengroßen Ausmaßes an Veränderungen das Verpassen der Champions-League-Ränge drohen.
Dem Ländle muss man neben schöner Natur und gutem Essen auch Fußballvereine zugutehalten, die sehr klug auf dem Transfermarkt agieren. Ob man Nick Woltemade für das Bayern-Angebot von über 60 Millionen Euro nicht besser hätte ziehen lassen sollen, darüber lässt sich streiten. Fakt ist dennoch, dass der VfB mit dem Angreifer und Angelo Stiller zwei der begehrtesten deutschen Nationalspieler halten konnte, was auch für das Geschick der Verantwortlichen spricht. Den einzigen sportlich schmerzhaften Abgang hatte man in Enzo Millot zu beklagen, dafür aber auch mehr als marktgerechte 28 Millionen Euro aus Saudi-Arabien erhalten.
Auf der Gegenseite kommen in Noah Darvich, Chema Andres und Lazar Jovanovic drei spannende Talente, für die der VfB in Summe nur acht Millionen Euro auf den Tisch legen musste. Selbst mit den etwas teureren Neuzugängen Lorenz Assignon (12 Mio. €) und Rückkehrer Tiago Tomas (13) steht unter dem Strich ein Transferplus von fast fünf Millionen Euro – und saubere Arbeit von Fabian Wohlgemuth und Alexander Wehrle.
Wer Leroy Sané ablösefrei verliert und in Luis Diaz einen maximal etwas stärkeren, dafür aber weniger flexibel einsetzbaren und auch nicht jüngeren Spieler für 75 Millionen Euro holt, der sollte sich schon allein ob dieser Tatsache Sorgen machen. Doch das ist beileibe nicht die einzige Baustelle von Max Eberl und Co., die neben Wunschtransfer Florian Wirtz auch an weiteren Spielern und Klubs gescheitert sind, darüberhinaus vor allem offensiv an Kaderbreite einbüßen mussten und gefühlt immer erst dann anfangen, wenn andere schon Nägeln mit Köpfen gemacht haben.
(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Immerhin: Bei Jonathan Tah und Tom Bischof hatte der Rekordmeister frühzeitig Ernst gemacht und damit einen gestanden Innenverteidiger und einen talentierten Mittelfeldspieler ablösefrei bekommen. Das war’s aber auch mit den guten Nachrichten. Nachdem kurz vor Saisonstart auch noch Kingsley Coman (25 Mio. €) den Klub verlassen hat und Paul Wanner (14 Mio. €) es dem Franzosen gleichtut, steht der Rekordmeister in den letzten Zügen des Transfermarkttreibens mächtig unter Zugzwang, offensiv nochmal nachzulegen. Aussichtsreiche Kandidaten? Fehlanzeige.
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