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·25 de diciembre de 2024
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·25 de diciembre de 2024
Sarkastische Antworten, Witz und Emotionalität: Im Frauenfußball-Jahr 2024 gab es so einige Zitate, die hängengeblieben sind. Das waren die besten Äußerungen in den letzten zwölf Monaten - ob beim DFB-Nationalteam, in der Frauen-Bundesliga oder international.
Giulia Gwinn: "Weil wir als Team für Olympia brennen!"
Das Jahr ging direkt mit einigem Druck los. In der Nations League waren die DFB-Frauen gefordert, um das Ticket für Olympia zu lösen. Warum das gelingen würde, wurde Giulia Gwinn gefragt: "Weil wir als Team für Olympia brennen!", so die Antwort der Münchnerin. Besonders für Interimstrainer Horst Hrubesch, der 2016 schon mit dem Männer-Nationalteam bei Olympia dabei war, war es eine besondere Mission.
Gwinn behielt am Ende Recht, Deutschland qualifizierte sich für Olympia - aber erst im zweiten Anlauf. Das Finale verpassten sie durch eine Niederlage gegen Frankreich, aber sicherten sich dann gegen die Niederlande Platz drei und die Reise über den Rhein zu den Olympischen Spielen.
Horst Hrubesch: "Ich bin bereit, eine Nacht zu beten, damit sie mit zu Olympia kann!"
Vor dem großen Turnier gab es aber einen großen Schreckmoment für die DFB-Frauen. Lena Oberdorf verletzte sich. Rückblickend sagte sie, ihr sei direkt klargeworden, dass sie für lange Zeit ausfallen würde. Trainer Horst Hrubesch drückte ihr danach die Daumen - und zeigte sich selbst bereit, seinen Schlaf zu opfern.
Auch eine fromme Nacht in der Kapelle half aber nichts - kurz darauf kam die schlimmstmögliche Diagnose: Kreuzbandriss, und damit das Aus der Olympia-Träume für Oberdorf sowie eine lange Verletzungspause.
"Ich werde nicht nach Paris fahren, um mitzuspielen, ich will schon ins Endspiel" - Hrubesch
Vor Olympia zeigten sich die DFB-Spielerinnen und vor allem ihr Trainer optimistisch. Das Finale sei das klare Ziel, kündigte Hrubesch an - obwohl einige nach schwachen Leistungen im Vorfeld des Turniers so ihre Zweifel hatten. Zu viel Naivität im Nationalteam? Bei den Olympischen Spielen bewiesen Hrubesch und sein Team dann, dass es keine leeren Kampfansagen waren, sondern ließen Taten folgen.
"Man muss sich nur unsere Gruppe anschauen: Da ist jetzt nicht mit groß Feiern und Tralala" - Popp
Und das, obwohl die Gruppe alles andere als leicht war. Aber bereits das erste Spiel machte Hoffnung, Deutschland gewann souverän gegen den Vorjahres-WM-Halbfinalisten Australien. Die Stimmung in Südfrankreich war sehr gut, Alex Popp gab trotzdem die Mahnerin: Eine große Fete würde es nicht geben, sagte die Kapitänin nach dem gelungenen Auftakt. Auch die USA und Sambia waren in der deutschen Gruppe.
"Wir haben eine Maschine im Tor" - Popp
Am Ende schieden die DFB-Frauen im Halbfinale gegen Olympiasieger USA aus. Aber im Spiel um Platz drei besiegten sie überraschend die Weltmeisterinnen aus Spanien und holten sich zu Hrubeschs Abschied die Bronzemedaille.
Zur Heldin des Turniers avancierte Ann-Katrin Berger: Die Torhüterin hatte sich erst kurz vor Olympia ihren Stammplatz gesichert, für sie war es der Höhepunkt ihrer Karriere, in der sie viele Hürden und eine Krebserkrankung überwand. Gegen Spanien parierte sie in der Nachspielzeit einen Elfer und hielt so den Sieg fest. "Wir haben eine Maschine im Tor", resümierte Alexandra Popp stolz.
"Viel Spaß mit dem Haufen" - Popp zum Abschied
Nach Olympia ging es gleich weiter mit den emotionalen Worten. Mit Marina Hegering, Merle Frohms und Alexandra Popp beendeten gleich drei verdiente Nationalspielerinnen auf einmal ihre Karriere. Besonders die Worte von Popp zum Abschied sind hängengeblieben. Viel Spaß mit dem Haufen wünschte sie ihrer designierten Nachfolgerin als Kapitänin, Giulia Gwinn.
"Ich werde keine Spielerin mit zur Europameisterschaft nehmen, die nicht daran glaubt, das wir den Titel holen können" - Christian Wück
Der neue Bundestrainer Wück erlebte gemischte Gefühle zum Einstand, zwei Siege und zwei Niederlagen stehen in seiner noch kurzen Bilanz. Aber eins hat er sich von seinem Vorgänger abgeschaut, nämlich den Optimismus. Bei der EM 2025 will Deutschland als amtierender Vize-Europameister wieder mit großen Ambitionen ins Turnier gehen.
Jule Brand: "Es ging schnell bergauf, es ist viel auf mich eingeprasselt"
Auch in der Bundesliga gab es dieses Jahr einige denkwürdige Zitate. Zum Beispiel von Jule Brand, die offen und reflektiert über ihre Leistungsschwankungen in der letzten Saison sprach. Viel auf einmal sei auf sie eingeprasselt, sagte die Wolfsburgerin zu dem enormen Druck, der auf ihren Schultern lastete, gerade mit dem Titel als beste Nachwuchsspielerin Europas ("Golden Girl"), der ihr verliehen wurde.
"Ich gebe zu, dass ich am Anfang schon gedacht habe: Och nee, bitte zögert das noch ein bisschen raus!" - Lena Oberdorf
In der Bundesliga war das ganz große Gesprächsthema 2024 der Wechsel von Lena Oberdorf zu Bayern München. Ausgerechnet vom VfL zum Rivalen FCB - das befeuerte natürlich die Diskussionen über eine Wachablösung. Oberdorf selbst bekam viel Kritik von Wolfsburg-Fans bis hin zu Hasskommentaren ab.
Sie erwartete die negativen Reaktionen schon und erwartete die Verkündigung daher nicht gerade mit Vorfreude. Der Wechsel wurde bereits sehr früh, im Februar, offiziell gemacht - dadurch bekamen die weiteren Spiele im VfL-Trikot, vor allem gegen Bayern, für Oberdorf natürlich einen seltsamen Nebengeschmack, und alle Augen lagen auf ihr.
"In dem Moment dachte ich mir nur: 'Scheiße, scheiße, mach das Ding rein! - Tabea Sellner
Eine der schönen Geschichten dieser Saison: Tabea Sellner gab nach Geburt ihres ersten Kindes ihr Comeback für den VfL Wolfsburg. Ihre Gedanken vor dem Treffer beim Comeback beschrieb sie danach kurz . Ein Tor, das sie so schnell nicht vergessen wird.
"In solchen Momenten rückt der Sport in den Hintergrund" - Herbert Hainer
Auch eine traurige Nachricht prägte zum Ende hin das Frauenfußball-Jahr 2024. Mala Grohs gab bekannt, dass sie an einem bösartigen Tumor erkrankt ist. Ein schlimmer Schicksalsschlag für die Bayern-Torhüterin. Aber die Solidarität von den anderen Bundesliga-Teams, von Fans in Form von Bannern und im eigenen Verein war ein berührender Moment. Hainer fand dazu passende Worte - eine Phrase, die in dem Moment aber komplett wahr war.
In einem Interview mit der französischen Zeitung L'Équipe sagte Weltfußballerin Aitana Bonmatí, ihre Hoffnungen auf eine große Veränderung nach dem WM-Sieg 2023 hätten sich nicht erfüllt. "Wir haben das Beispiel von England - als sie die EM gewannen, sahen wir eine große Veränderung auf nationaler Ebene. Das hatte Auswirkungen. Investitionen in die heimische Liga, volle Stadien, wenn England spielt", führte sie als Positivbeispiel an.
"Das macht Lust darauf, denn ich kann nicht sagen, dass es hier [in Spanien] genauso ist." Bonmatí kritisierte den spanischen Verband scharf, der weiterhin nicht genug in die Liga investiere. "The World Cup was for nothing", zog sie ein halbes Jahr nach Spaniens dominantem Triumph eine bittere Bilanz. Wichtige Worte, die zeigen, dass auch nach dem viel diskutierten WM-Sieg längst nicht alles rosig ist.
Ein witzigerer Anlass: "I don't care. I want a drink", antwortete Emma Hayes, die Trainerin des US-Nationalteams, auf eine Frage. Nach dem Halbfinal-Sieg wurde sie gefragt, ob sie sich Spanien als Gegner im Finale wünschen würde. Hayes konnte nur mit den Schultern zucken. Ob sie ihren Drink bekam, ist nicht überliefert, aber Spanien bekamen sie als Gegner im Finale bekanntlich nicht. Stattdessen standen die USA im Endspiel Brasilien gegenüber und holten sich Olympia-Gold.
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