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·28 July 2025

Zahlreiche Baustellen: Warum der Bayern-Kader noch lange nicht komplett ist

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Am heutigen Montag fiel beim FC Bayern der Startschuss für die Sommer-Vorbereitung. Während Vincent Kompany seine Stars ab Mittwoch auf dem Trainingsplatz versammeln wird, stehen Max Eberl und Christoph Freund weiterhin unter Druck. Denn ein Blick auf den aktuellen Kader zeigt deutlich: Der Rekordmeister hat noch zahlreiche Baustellen.

Vincent Kompany hat seine Arbeit an der Säbener Straße aufgenommen – und die Zeit drängt. Gerade einmal drei Wochen bleiben dem Cheftrainer, um sein Team auf die Saison 2025/26 einzustellen. Viel Zeit ist das nicht, vor allem wenn man bedenkt, wie viele offene Fragen es rund um den Kader des Rekordmeisters noch gibt.


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Seit vier Wochen ist das Transferfenster geöffnet – mit Jonathan Tah und Tom Bischof wurden zwar zwei Transfers frühzeitig eingetütet, danach blieb es auffällig ruhig. Der Transfer von Luis Diaz für rund 75 Millionen Euro sorgt nun für etwas Bewegung, aber er kaschiert nur bedingt die strukturellen Schwächen im Kader.

Torwartfrage: Bleibt Ulreich oder geht er?

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Foto: IMAGO

Im Tor ist Manuel Neuer weiterhin die klare Nummer eins. Mit Jonas Urbig steht ein vielversprechender Ersatz bereit, der auch Spielpraxis sammeln soll. Doch die Personalie Sven Ulreich bleibt offen. Der Vertrag des Routiniers ist ausgelaufen, eine Verlängerung wurde bisher nicht kommuniziert. Zwar gilt eine Einigung als wahrscheinlich – doch ob Ulreich noch einmal die Rolle als Nummer drei einnimmt, ist unklar. Im Hintergrund hat der FCB mit Hendrik Bonmann ein potenzieller Nachfolger bereits ins Visier gefasst.

Defensive mit zu vielen Unbekannten

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Auf dem Papier stehen Kompany elf Defensivspieler zur Verfügung. Doch mit Hiroki Ito (Mittelfußbruch) und Alphonso Davies (Kreuzbandriss) fallen zwei langfristig aus. Adam Aznou steht vor einem Wechsel zum FC Everton, Sacha Boey ist auf der Verkaufsliste. Bleiben sechs einsetzbare Spieler für vier Positionen: Minjae Kim, Dayot Upamecano, Jonathan Tah, Josip Stanisic, Konrad Laimer und Raphael Guerreiro. Zu wenig für ein Team mit Dreifachbelastung.

Gerade in der Abwehr fehlt es an Tiefe und Flexibilität. Tarek Buchmann bleibt ein Wackelkandidat, da seine Verletzungshistorie jede Prognose unmöglich macht. Der FC Bayern sucht weiter nach einem Rechtsverteidiger – und womöglich auch nach einem Innenverteidiger, sollte Kim den Verein verlassen. Wunschprofil: ein defensiver Allrounder wie Stanisic.

Überangebot im Mittelfeld – aber nicht ohne Fragezeichen

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Im zentralen Mittelfeld herrscht auf den ersten Blick Überfluss. Joshua Kimmich ist gesetzt, dahinter kämpfen Goretzka, Bischof, Pavlovic und Palhinha um Einsatzminuten. Selbst bei einem Palhinha-Abgang bliebe das Zentrum quantitativ stark besetzt. Perspektivspieler wie Lovro Zvonarek stehen bereit – auch wenn der Kroate wohl verliehen wird.

Trotz der Auswahl stellt sich die Frage, ob Kompany die richtige Mischung findet. Denn zu viele ähnliche Spielertypen bedeuten nicht automatisch Variabilität. Auch der Konkurrenzkampf könnte bei einem Überangebot zum Problem werden – vor allem, wenn Eberl keine Abnehmer für Palhinha findet.

Musiala-Ausfall reißt ein Loch – auch in die Tiefe

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In der Offensive sind mit Diaz, Olise, Coman und Gnabry namhafte Optionen vorhanden. Doch durch den Sané-Abgang, den langfristigen Ausfall von Jamal Musiala und dem Abschied von Thomas Müller fehlt dem FC Bayern im Zentrum der Offensive eine Schaltzentrale. Die Suche nach einem klassischen Zehner läuft auf Hochtouren.

Nick Woltemade vom VfB Stuttgart steht ganz oben auf der Wunschliste – doch der Poker stockt. Eine Verpflichtung von Xavi Simons ist so gut wie vom Tisch, der Niederländer zieht es zum FC Chelsea. Sollten die Bayern bei Woltemade leer ausgehen, müssten Paul Wanner oder Serge Gnabry einspringen – beides keine optimalen Lösungen.

Brisant: Woltemade könnte nicht nur die Lücke hinter Harry Kane füllen, sondern wäre gleichzeitig ein Backup für den englischen Torjäger selbst. Denn Stand jetzt ist der 18-Jährige Jonah Kusi-Asare der einzige weitere Stürmer im Kader – ein Risiko, das dem FCB in der Vorsaison bereits zum Verhängnis wurde.

Top-Elf top – aber die zweite Reihe wackelt

Die Kaderanalyse zeigt deutlich: Die Bayern haben eine starke erste Elf – sofern alle Spieler fit sind. Doch die Breite im Kader lässt zu wünschen übrig. Viele Positionen sind mehrfach besetzt, andere wiederum zu dünn oder zu anfällig. Besonders im Abwehrbereich und auf der Zehner-Position fehlt es an nachhaltigen Lösungen.

Der Druck auf Max Eberl ist groß. Bis zum Bundesliga-Start bleiben nur wenige Wochen, um dem Kader die nötige Stabilität und Tiefe zu verleihen. Die Lehren aus der Verletzungsseuche der vergangenen Saison sollten Warnung genug sein: Ohne breiten Kader droht den Bayern ein Déjà-vu.

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