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·20 September 2024
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Am Sonntag steht für Waldemar Anton eine besondere Partie an: Mit Borussia Dortmund kehrt der Verteidiger zum ersten Mal an seine alte Wirkungsstätte in Stuttgart zurück. Die Begegnung verspricht reichlich Emotionen, denn Anton, einst eine Identifikationsfigur beim VfB, hat bei vielen Stuttgarter Fans mit seinem Wechsel zum BVB für Enttäuschung gesorgt.
Der Unmut rührt vor allem daher, dass Waldemar Anton noch im Januar seinen Vertrag beim VfB verlängert und sich dabei klar zu den Schwaben bekannt hatte. „Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder bei einem Verein wohlfühle?“, erklärte er damals. Doch nur wenige Monate später nutzte er eine Ausstiegsklausel und schloss sich Borussia Dortmund an. Der Wechsel traf die Fans mitten ins Herz – nicht nur wegen Antons sportlicher Bedeutung für das Team, sondern auch wegen der Erwartung, dass er langfristig in Stuttgart bleiben würde.
Besonders brisant ist, dass auch der beste Torschütze des VfB, Serhou Guirassy, ebenfalls zum BVB wechselte. Der Transfer der beiden Leistungsträger unterstreicht das finanzielle Ungleichgewicht zwischen den Vereinen und sorgt zusätzlich für Verärgerung unter den Stuttgarter Anhängern.
Trotz des Erfolgs, den Stuttgart in der vergangenen Saison mit der Vizemeisterschaft und der Champions-League-Qualifikation feiern konnte, zog es Anton nach Dortmund. In einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten erklärte er seine Beweggründe: „Es sind die Ambitionen des BVB. Schauen Sie auf die vergangenen zehn, zwölf Jahre. Die Dortmunder haben fast immer um Titel gespielt.“ Der Vergleich mit Stuttgart sei „nullkommanull negativ gemeint“, fügte der 28-Jährige hinzu, aber der BVB habe in seiner Entwicklung einfach die Nase vorn.
Die Stuttgarter Fans haben Anton den Wechsel nicht verziehen. Schon bei der Europameisterschaft in der Stuttgarter MHP-Arena wurde er bei jedem Ballkontakt von Teilen des Publikums ausgepfiffen. Der Abwehrspieler bedauerte die Vorfälle, zeigt aber Verständnis für die Reaktionen: „Ich bin da realistisch und habe selbstverständlich die ganze Wut und Enttäuschung vieler Fans mitbekommen.“
Waldemar Anton betonte zudem, dass der finanzielle Aspekt bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt habe. „Das Geld stand nie im Zentrum meiner Entscheidungen“, erklärte er, und auch den Wechsel habe er nicht bewusst geplant. „Das Thema, den VfB zu verlassen, hat erst spät Fahrt aufgenommen.“ Dennoch ließ er durchblicken, dass er die Chance, beim BVB zu spielen, nicht ausschlagen konnte.