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·28 August 2025
Warum dem FC Bayern bei Nicolas Jackson der Transfer-GAU droht

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·28 August 2025
Kreativ müsse er werden, erklärte Max Eberl vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison. Zuvor war durchgesickert, dass die Bayern-Klubführung dem Sportvorstand für die Suche nach Offensiv-Verstärkung lediglich noch eine Leihe genehmigen möchte.
Mittlerweile scheint Eberl in Chelsea-Angreifer Nicolas Jackson seinen Wunschkandidaten für dieses Transfer-Modell auserkoren zu haben. Um einen Deal für den 24-jährigen Senegalesen abzuschließen, muss Eberl aber noch mehrere Hürden überwinden. Nehmen kann der Bayern-Sportchef diese wohl nur unter Mithilfe von anderen Klubs.
Mit Jackson selbst scheint er sich bereits einig geworden zu sein. Nach übereinstimmenden Berichten sind auch die Verhandlungen mit Chelsea weit fortgeschritten. Dass eine Entscheidung, wie vom Jackson-Berater angekündigt, in den kommenden Stunden fallen wird, darf aber stark bezweifelt werden.
Das liegt zum einen in der Haltung der Bosse an der Stamford Bridge. Und zum anderen an der heißen Transfer-Schlussphase in der Premier League. Mehrere Transferexperten berichten am Donnerstag - darunter Fabrizio Romano, Florian Plettenberg und Matt Law vom britischen Telegraph -, dass sich bis zur Deadline am kommenden Montag auf der Insel noch einiges bewegen könnte.
Konkret geht es laut Romano und Law um Alexander Isak. Der Schwede möchte Newcastle United verlassen und zum FC Liverpool wechseln. Bislang bleiben die Magpies aber beim Standpunkt, den Torjäger nicht ziehen lassen zu wollen. Auch wenn dieser zuletzt nicht mehr für den Klub spielen wollte und sich mit Liverpool einig ist. Die Reds wiederum wären wohl bereit, über 150 Millionen Euro Ablöse zu zahlen und damit für einen neuen Transferrekord in der Premier League zu sorgen.Laut Plettenberg ist sich Liverpool darüber hinaus auch mit Marc Guehi einig. Für einen Transfer des Innenverteidigers fehle aber noch eine Einigung mit Crystal Palace. Sowohl bei Isak als auch bei Guehi sei Liverpool in der Warteschleife, weil beide Klubs zunächst nach passenden Nachfolgern suchen.
Wird Alexander Isak zum Zünglein an der Waage? / George Wood/GettyImages
Und genau deshalb könnten den Bayern ein Transfer-GAU mit Jackson drohen. Romano und Law glauben nämlich, dass Chelsea bis zur Transfer-Deadline pokern könnte. Mit Christopher Nkunku wird man einen Verkaufskandidaten für rund 40 bis 45 Millionen Euro an Milan los. Die Blues-Bosse glauben daher, dass man es sich leisten kann, bei Jackson ins Risiko zu gehen und bis zum Schluss abzuwarten.Chelsea wolle das Ergebnis der "Isak-Saga" sehen, ehe man einem Jackson-Abgang zustimmt. Dabei geht es für die Blues um die Frage, ob eine Leihe zu den Bayern wirklich die lukrativste Möglichkeit ist, den Angreifer loszuwerden. Auch wichtig dabei: Chelsea bleibt lediglich noch ein Slot für eine internationale Leihe übrig.
Während es in den Verhandlungen mit den Bayern noch um die Frage geht, ob eine Leihe mit Kaufoption (wäre dem FCB lieber) oder mit Kaufpflicht (wäre Chelsea lieber) abgewickelt wird, hofft man bei den Blues, dass durch die "Isak-Saga" noch dringender Bedarf bei den Premier-League-Konkurrenten entsteht.Sollte Newcastle doch noch nachgeben, könnte Jackson als Nachfolger in den Fokus rücken. Dann wiederum könnten die Magpies für einen festen Kauf bereit sein. Auf der anderen Seite könnte Liverpool bei einem verpassten Isak-Deal doch noch einmal auf Jackson umschwenken - auch wenn das eher unwahrscheinlich ist.
Leihen will Chelsea Jackson schließlich lieber raus aus der Premier League. Bei einem Verkauf würde das anders aussehen. Da dürfte vor allem Newcastle der potenzielle Abnehmer sein, der das beste Angebot macht.
Entwickelt sich die Situation in Richtung Deadline Day tatsächlich so, wie von Chelsea erhofft, stünde Eberl plötzlich mit leeren Händen da. Ob die Zeit dann noch ausreichen würde, um zu reagieren und einen Plan B zu realisieren, ist sehr fraglich. Wie von ihm selbst gesagt: Eberls Kreativität ist gefragt. Im Fall von Jackson scheinen ihm aber die Hände umso mehr gebunden. Die Bayern sind abhängig von der Transfer-Situation auf der Insel. Und vom Wohlwollen der Blues...
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