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·3 December 2024
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Manchester City und Pep Guardiola befinden sich derzeit in der Krise. Das 0:2 gegen Liverpool am Wochenende war das siebte sieglose Spiel nacheinander, sechs davon wurden verloren. Ein kleiner Durchhänger ist immer mal wieder natürlich, nicht zu verhindern. Aktuell reden wir aber von ganz anderen Ausmaßen der Krise.
In den letzten Jahren kam es häufiger vor, dass die Skyblues mal zwei, drei Wochen erlebten, in denen sie menschlich wirkten. Nicht mehr unantastbar, sondern wie eine normale Fußballmannschaft, die zwar sehr gut ist, aber auch geknackt werden kann. Der natürliche Lauf der Dinge war es, in dieser Phase ein paar schwächere Ergebnisse zu sammeln, sich wieder zu fangen und die Liga zu dominieren. In der aktuell anhaltenden Schwächephase ist vieles anders.
Klar, es gibt nicht die eine einzige Ursache, die zur Krise führte. Die Verletzung von Rodri ist natürlich ein essenzieller Faktor, denn der Sieger des Ballon d’Or ist einer der wichtigsten Spieler für das Konstrukt der Skyblues unter Pep Guardiola. Dass gleichzeitig noch weitere Schlüsselspieler, darunter zuweilen Ruben Dias oder Kevin de Bruyne, nicht zur Verfügung standen oder stehen, ist ebenfalls Teil des Problems. Wiederum andere Spieler waren in den letzten Jahren besser in Form. Phil Foden? Licht und Schatten. Jack Grealish? In dieser Saison nicht der Rede wert. Ilkay Gündogan? Weit entfernt von der Form der Triple-Saison.
Auch die gesamte Kaderplanung gilt es zu hinterfragen. Wurde auf jeder Position für die richtige Abdeckung in der Breite gesorgt? Sind alle Spielertypen, die man benötigt, vorhanden? Und was ist eigentlich mit Guardiola selbst? Hat er es diesmal nicht geschafft, der Zeit voraus zu sein und sein Spielsystem so zu verändern, dass er die Lösung für möglicherweise auftretende Probleme schon präsentiert, ehe diese da sind? Aus all diesen Elementen lässt sich ein Gesamtbild konstruieren, das am Ende dazu führt, dass die Situation so ist, wie sie ist.
Die gute Nachricht: Für all diese angesprochenen Elemente gibt es Lösungen. Einmal die Zeit, einmal Transfers, einmal Veränderungen der Spielweise. Die schlechte Nachricht. Die Krise manifestiert sich auf dem Platz aber nicht nur als Symbiose all dessen, sie geht noch einen Schritt weiter. Das zeigte sich deutlich, als zuletzt gegen Tottenham, Feyenoord und Liverpool gespielt wurde. Es schlich sich eine gewisse Überforderung und Ratlosigkeit ein. So als hätten die Spieler keine Idee, wie sie mit der Situation umgehen sollen.
(Photo by Carl Recine/Getty Images)
Und das ist ein riesengroßes Problem. City spielte gegen Liverpool teilweise derart fehleranfällig, wie man es selten gesehen hat. War gegen Feyenoord nach dem 3:2 derart apathisch, dass es einem fast die Sprache verschlagen hat. Impulse von außen? Nein. Impulse auf dem Platz? Auch nicht. Spätestens dann, wenn Josko Gvardiol oder Manuel Akanji völlig leichtfertig Bälle verlieren und Kevin de Bruyne alleine vor dem Tor auftaucht und den Ball dem Torhüter quasi in die Arme schiebt, ist Alarmstufe Rot angesagt. Und genau in einem solchen Moment befindet sich Manchester City derzeit.
Momentan fehlt die Fantasie, wie es zu einer schnellen, kompletten Trendwende kommen kann. Experten wie Jamie Carragher sehen derzeit gar schon die Top-4 in Gefahr. Die Spiele am Mittwoch gegen Nottingham und am Samstag gegen Crystal Palace sind essenziell für den weiteren Verlauf der Saison, da sind sich alle einig. Folgen hier weitere Punktverluste, dann wird die Situation erst richtig kritisch. Denn dann warten Juventus und Manchester United.
(Photo by Carl Recine/Getty Images)
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