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·4 August 2025
„Unnötig und teuer“: Matthäus zerlegt Bayerns Transferstrategie

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·4 August 2025
Die Rückkehr von Joao Palhinha in die Premier League markiert für Lothar Matthäus mehr als nur das Ende eines Missverständnisses – sie steht für grundlegende Probleme in der Transferpolitik des FC Bayern. Der Rekordnationalspieler findet in seiner Sky-Kolumne deutliche Worte.
Der FC Bayern hat sich in diesem Transfersommer früh von Palhinha getrennt – oder zumindest vorerst verabschiedet. Der Portugiese wechselte auf Leihbasis zu Tottenham Hotspur, verbunden mit einer Kaufoption. Damit endet das Kapitel eines 50-Millionen-Euro-Transfers, der für viel Aufsehen sorgte – und laut Lothar Matthäus nie hätte stattfinden dürfen.
„Wenn man auf die Geschichte des Transfers zurückblickt, war er unterm Strich unnötig und überflüssig“, schreibt Matthäus in seiner Sky-Kolumne. Der Europameister von 1980 geht dabei hart mit den Verantwortlichen an der Säbener Straße ins Gericht.
Er kritisiert vor allem, dass mit Palhinha ein Spieler verpflichtet wurde, „obwohl der FC Bayern bereits vier, fünf Profis hat, die auf dieser Position spielen können.“ Die Folge: „Man hat viele Hausaufgaben nicht erledigt und sehr viel Geld für einen Spieler gezahlt, der in München kaum Einsatzzeiten hatte.“
Matthäus lässt in seiner Abrechnung jedoch nicht nur Palhinha als Fehlinvestition durchfallen. Auch weitere Bayern-Zugänge der jüngeren Vergangenheit sieht er kritisch: „Nicht nur Palhinha war eine Fehlinvestition, auch ein Zaragoza, Sarr oder Boey, der für 30 Millionen von Galatasaray kam, haben viel Geld gekostet. Sie alle hatten aber keine bzw. kaum Einsatzzeiten.“
Dass ein solcher Transferkurs nicht nur finanziell problematisch ist, sondern auch sportlich Konsequenzen hat, betont der 64-Jährige mit Blick auf die Talente des Rekordmeisters: „Durch die Verpflichtung von teuren Spielern, die kaum eine Rolle spielen, verbaut man Spielern aus dem eigenen Nachwuchs den Weg.“
Der frühere Weltfußballer wünscht sich daher ein Umdenken. Talente wie Paul Wanner oder Lennart Karl müssten „auch in den ersten Bundesligaspielen ihre Einsatzzeiten bekommen“. Nur so könne der Klub dem Anspruch gerecht werden, auch aus dem eigenen Nachwuchs heraus neue Stars zu formen – anstatt teure Alternativen von außen zu holen, die am Ende auf der Tribüne landen.