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·18 May 2025

U 17-Cheftrainer Meister: "Das übergeordnete Ziel ist ganz klar der Titel"

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Am Montag (ab 20.30 Uhr, live und kostenlos auf Sky Sport News) startet die deutsche U 17-Nationalmannschaft mit dem Auftaktspiel gegen Frankreich in die UEFA EURO 2025 in Albanien. Im DFB.de-Interview spricht Cheftrainer Marc Meister über seine Erwartungen und die aktuelle Verfassung seines Teams.

DFB.de: Ihr Team hat eine sehr intensive, spannende EM-Qualifikation mit Siegen gegen Spanien und Norwegen gespielt. Was waren die Erfolgsfaktoren?


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Marc Meister: Wir sind aufgrund von einigen Ausfällen mit einem stark veränderten Kader in die EM-Qualifikation gestartet - doch das war für unsere Spieler zu keinem Zeitpunkt ein Thema. Es gab keine Ausreden, jeder hat von Anfang an Vollgas gegeben. Im ersten Spiel, insbesondere in der ersten Halbzeit gegen Österreich, haben wir spielerisch nicht überzeugt. Doch genau dieser Moment war für die Mannschaft entscheidend: Wir haben gezeigt, dass wir reagieren und unser Spiel anpassen können. Im Spiel gegen Spanien haben wir Widerstand geleistet und uns gegen einen starken Gegner durchgesetzt.

DFB.de: Sie sind mit 21 Spielern zum Turnier nach Albanien gereist. Was macht diesen EM-Kader so besonders?

Meister: Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft ist enorm - und in den vergangenen zwei Jahren deutlich gewachsen. Im Fußball ist oft von Mentalität die Rede, aber unsere Jungs bringen darüber hinaus eine beeindruckende Intensität mit. Sie wollen sich beweisen und zeigen, was in ihnen steckt. Für alle ist es die erste Europameisterschaft, da muss man als junger Spieler anpassungsfähig sein, Stärke zeigen und gleichzeitig sich selbst treu bleiben. Denn individuelle Qualität allein reicht nicht aus - sie entfaltet sich nur, wenn das Kollektiv sie trägt.

DFB.de: Wo steht die Mannschaft jetzt?

Meister: Wir haben im fünftägigen Trainingslager in Westerburg intensiv trainiert. Die Jungs sind topfit, mental voll da und wollen alles dafür tun, um ein erfolgreiches Turnier zu spielen.

DFB.de: Auf welche Erfolgsfaktoren wird es bei der EM ankommen?

Meister: Gleich zum Auftakt des Turniers treffen wir mit Frankreich auf einen äußerst starken Gegner - es geht also direkt um einen erfolgreichen Kaltstart. Neben der Tatsache, dass wir einen guten konditionellen Zustand haben, geht es jetzt im Turnier darum, uns diese Frische über das gesamte Turnier hinweg zu erhalten. Fehler dürfen wir uns nur wenige leisten, denn bei einer Europameisterschaft mit acht Topteams werden sie gnadenlos bestraft.

DFB.de: Was wird dabei die größte Herausforderung?

Meister: Definitiv die Gegner. Unsere Gruppengegner setzen allesamt stark auf das Kollektiv und werden uns nichts schenken. Neben unseren Gruppengegnern gibt es mit Italien, England, Belgien und Tschechien auch in Gruppe B ausnahmslos sehr spielstarke und physische Mannschaften. Deshalb müssen wir nicht nur  "fighten", sondern auch fußballerisch auf hohem Niveau agieren. Allein über Willensstärke wird es nicht gehen - aber ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft genau dazu in der Lage ist.

DFB.de: Wo hat die Mannschaft noch Verbesserungspotenzial?

Meister: Ich weiß, dass wir fußballerisch mehr können, als wir es in einzelnen Phasen im März gezeigt haben. Genau daran wollen wir jetzt anknüpfen, das ist der nächste Schritt für uns. Die Gegner werden stärker, deshalb müssen auch wir unser Spiel auf ein höheres Niveau bringen.

DFB.de: Welches sportliche Ziel setzen Sie Ihrer Mannschaft für diese Europameisterschaft?

Meister: Ich bin als Trainer der Meinung, dass eine Zielformulierung aus der Mannschaft selbst kommen muss. Und genau das haben die Jungs getan: Ihr Ziel ist es, eine erfolgreiche Gruppenphase zu spielen, ins Halbfinale einzuziehen und am Ende natürlich den Titel zu holen. Das übergeordnete Ergebnisziel ist ganz klar der Titel. Auf dem Weg dorthin setzen wir uns aber auch klare Zwischenziele: Frische, Gier und Zusammenhalt.

DFB.de: Wie fühlt es sich für Sie an, mit dieser Mannschaft, die Sie nun seit drei Jahren begleiten, in eine Europameisterschaft zu gehen?

Meister: Natürlich berührt es einen auch emotional. Eine Europameisterschaft ist ein absoluter Höhepunkt für jeden Spieler. Für die Jungs, unser Trainerteam und den gesamten Staff ist dieses Turnier etwas ganz Besonderes. Alle haben lange darauf hingefiebert. Am Mittwochabend waren die Eltern der Spieler zu einem Grillabend zu Besuch. Da hat man ebenfalls eine ganz besondere Atmosphäre gespürt.

DFB.de: Mit Ben Hawighorst und Jeremiah Mensah sind zwei Spieler erst noch bei dem U 19-Nachwuchsfinale für Bayer Leverkusen im Einsatz und werden direkt im Anschluss nach Albanien reisen. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?

Meister: Das ist für uns in unserer Vorbereitung natürlich nicht ideal, allerdings arbeiten Ben und Jeremiah mit ihrem Verein seit einer Saison genau auf diesen Moment hin, den wollten wir ihnen nicht nehmen. Wir werden das gemeinsam als Mannschaft kompensieren - dafür haben wir diesen Kader.

Bei der EM trifft die deutsche U 17-Nationalmannschaft am Montag (ab 20.30 Uhr) zum Auftakt auf Frankreich. Weitere Gegner sind Albanien am Donnerstag (ab 18 Uhr) und Portugal am Sonntag, 25. Mai (ab 20.30 Uhr). Deutsche Fans können die Partien kostenlos auf Sky Sport News und im Abo bei Sportdigital verfolgen. Tickets gibt es hier beim Albanischen Fußball-Verband.

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