FCBinside.de
·18 June 2025
„Totales Rätsel“: Ex-Bayern-Star mit scharfer Kritik an Kimmich

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·18 June 2025
Ein ehemaliger Bayern-Profi spart nicht mit Kritik an seinem Ex-Klub. Besonders der Umgang mit Nachwuchstalenten und Joshua Kimmichs Rolle sorgt bei ihm für Unverständnis.
Markus Babbel, ehemaliger Profi beim FC Bayern und heute Experte, übt in einem Interview mit sport.de deutliche Kritik am aktuellen Kader und der Nachwuchsförderung beim Rekordmeister. Besonders die Rechtsverteidiger-Position sieht der Ex-Münchner als großen Schwachpunkt und hinterfragt, warum aus dem umfangreichen Bayern-Nachwuchs keine geeigneten Spieler nachrücken.
„Es ist für mich ein Rätsel, dass im ganzen Campus des FC Bayern kein junger Spieler in der Lage sein soll, als rechter oder linker Verteidiger an den Start zu gehen. Ein totales Rätsel“, bringt Babbel seine Unzufriedenheit auf den Punkt. Die Nachwuchsarbeit, für die der Klub viel Geld investiere, bringe nicht den erhofften Erfolg. „Normalerweise muss der FC Bayern sich diese Spieler selbst heranziehen, dafür gibt man doch Millionen in der Jugendakademie aus.“
Ein zentraler Kritikpunkt von Babbel: Joshua Kimmich spiele nicht auf der Position, die ihm und dem Team am meisten nutzen würde. „Ich glaube, dass es für den FC Bayern besser wäre, wenn Joshua Kimmich Rechtsverteidiger spielen würde. Davon würden auch die beiden Innenverteidiger profitieren.“ Babbel erinnert daran, dass der FC Bayern in einer Phase, in der Kimmich auf der rechten Abwehrseite agierte, deutlich weniger Gegentore kassierte.
Weiter fügte Babbel an: „Es wäre also insgesamt besser, wenn er aus der Mitte nach rechts rücken würde, denn die zentralen Abwehrspieler werden von Kimmich doch sehr, sehr oft allein gelassen, weil Kimmich überall herumturnt, nur nicht da, wo er spielen sollte.“
Besonders schmerzt den ehemaligen Bayern-Abwehrspieler das Fehlen von jemandem wie Hermann Gerland im Nachwuchsbereich. „Der würde so richtig Alarm machen und sagen: ‚Hey, passt mal auf Leute, also entweder ihr schmeißt jetzt da mal ein paar Leute rein oder ihr könnt mich gern haben und ich geh‘.“ Gerland sei es damals gelungen, Talente wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Thomas Müller zu fördern – Spieler, die die Bayern prägen sollten.
Eine positive Ausnahme sieht Babbel im Mittelfeld-Talent Lennart Karl, der bei der Klub-WM jüngst sein Können unter Beweis stellte. „Bei Lennart Karl brauche ich jetzt keine großartige Fantasie, wenn ich den spielen sehe: Da weiß ich, dass das einer ist, der das Potenzial für den FC Bayern hat.“ Doch auch hier fordert der 52-Jährige klare Einsatzzeiten: „Man muss ihn halt auch reinschmeißen und Vertrauen schenken.“
Insgesamt bleibt Markus Babbel hartnäckig: Der FC Bayern müsse endlich seine Nachwuchsarbeit ernst nehmen und Talente gezielt fördern, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben – „sonst kann man die Abteilung auch zusperren.“