Titel-Entscheidung vertagt: Fenerbahce feiert trotz Foul-Festival in Unterzahl 1:0-Sieg gegen Galatasaray | OneFootball

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·19 May 2024

Titel-Entscheidung vertagt: Fenerbahce feiert trotz Foul-Festival in Unterzahl 1:0-Sieg gegen Galatasaray

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Am 37. Spieltag der Trendyol Süper Lig standen sich im Gipfeltreffen die beiden Erzrivalen Galatasaray und Fenerbahce im Interkontinental-Derby gegenüber, das über den Ausgang des Titelrennens entscheiden sollte. Kein Wunder, dass die Stimmung im Vorfeld entsprechend aufgeheizt war. Noch vor dem Anpfiff führte eine Aktion zu einem Handgemenge zwischen den Spielern beider Mannschaften. Mert Hakan Yandas, einer der Fenerbahce-Spieler, die vor dem Beginn der Begegnung das Spielfeld betraten, zeigte den Fans das Vereinswappen. Abdülkerim Bardakci, Kaan Ayhan und Kerem Aktürkoglu liefen auf Yandas zu, weil ihnen diese Geste missfiel. Der Streit zwischen den Spielern eskalierte und Sicherheitskräfte betraten das Spielfeld, da die restlichen Spieler beider Teams angerannt kamen und sich die Situation zuspitzte. Nach den Vorfällen begaben sich die Fenerbahce-Spieler in Begleitung der Sicherheitskräfte zur Polizeiabsperrung in Richtung Tunnel. Von den Tribünen wurden derweil Gegenstände auf das Spielfeld geworfen.

Viele Fouls, kaum Spielfluss

Auch die Begegnung begann äußerst angespannt. Spielerisch und was Torchancen betrifft, bekamen die Fußball-Fans kaum etwas geboten, dafür umso mehr, was Fouls, Nickeligkeiten und Schauspieleinlagen angeht. So kam es auch, dass „Feners“ Alexander Djiku (21.) zwei strittige Gelbe Karten und damit die Gelb-Rote Karte im Clinch mit Lucas Torreira kassierte, die in den sozialen Medien für viel Diskussionsstoff sorgten, während es im Spiel tatsächlich auf beiden Seiten mehrere harte Fouls, mit schmerzhaften Tritten auf den Fuß der Gegenspieler gab, die wiederum nicht geahndet wurden. Schiedsrichter Arda Kardesler wirkte oftmals überfordert. Trotz Unterzahl schlug sich Fenerbahce jedoch tapfer.


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Yilmaz vergibt per Kopf – Fred scheitert knapp

Erst in der 35. Minute hatte Galatasaray seine erste Möglichkeit. Nach einer Freistoß-Hereingabe von der linken Seite über Kerem Demirbay, kam Baris Alper Yilmaz im Strafraum völlig unbedrängt aus kürzester Distanz zum Kopfball, wuchtete die Kugel aber über die Latte ins Aus und vergab eine hundertprozentige Chance zur Führung. Auf der Gegenseite erwischte Fenerbahce die Hausherren mit einem schnellen Konter auf dem falschen Fuß. Das Spielgerät gelangte über Michy Batshuayi auf die rechte Seite zu Yandas der quer nach links auf den mitgelaufenen Fred (41.) flankte, der das Leder direkt per Volley nahm. Galatasaray-Torhüter Fernando Muslera sah dem Ball nur regungslos hinterher, doch das Spielgerät segelte knapp rechts am Pfosten vorbei, womit die Gäste ihre bis dahin größte Chance ebenfalls nicht nutzen konnten. Mit einem torlosen Remis ging es in die Halbzeitpause.

Gäste ziehen „Löwen“ den Zahn

Aber auch nach dem Seitenwechsel konnte Galatasaray seine numerische Überlegenheit nicht nutzen. Fenerbahce hatte zwar kaum etwas vom Ball, doch wenn man sich die Kugel holte, war man sogar die gefährlichere Mannschaft. So kam es, wie es kommen musste. In der 71. Minute führte Sebastian Szymanski von rechts eine Ecke auf den langen Pfosten aus. Muslera berührte den Ball nicht richtig, der dann von Derrick Köhn unglücklich vors eigene Tor gelenkt wurde, sodass der aufgerückte Caglar Söyüncü aus kürzester Distanz zum 1:0 einschieben konnte und innerhalb von zwei Wochen zum zweiten Mal für den Klub aus Kadiköy traf. Kurz darauf eroberte Fred einen Ball und erzielte aus gut 40 Metern einen schönen Treffer, da Muslera zu weit vor seinem Tor stand. Doch Referee Kardesler zeigte an, dass er zuvor auf Foul von Fred gegen Torreira, der wie bei fast jeder Szene an diesem Tag am Boden lag, entschieden hatte. In der Folge warf Galatasaray-Trainer Okan Buruk all seine Offensivmöglichkeiten von der Bank ins Spiel, doch es nützte alles nicht. Die „Löwen“ bissen sich förmlich an der gut organisierten Abwehr der Gäste die Zähne aus und schafften es einfach nicht, sich Torchancen herauszuspielen.

Fenerbahce als „Serien-Killer“

Am Ende gelang es Fenerbahce inklusiver Nachspielzeit in über 80 Minuten in Unterzahl Galatasaray im RAMS Park zu besiegen, das Titelrennen offenzuhalten und so ziemlich jede Serie des Erzrivalen zu beenden. Vor diesem Spiel hatte „Gala“ 17 Siege in Folge eingefahren (Süper Lig-Rekord), alle 18 Heimspiele der Saison gewonnen und war seit 24 Partien in der Liga ungeschlagen. Alle diese starken Serien sind somit nun Vergangenheit und Fenerbahce hat am letzten Spieltag zumindest noch die kleine Chance auf den Titelgewinn. Dafür muss das Team von Trainer Ismail Kartal Tabellenschlusslicht Istanbulspor im Ülker-Stadion besiegen und darauf hoffen, dass Galatasaray in Konya verliert. Den Gelb-Roten genügt jedoch bereits ein Unentschieden, um die 24. Meisterschaft der Vereinsgeschichte einzutüten. Fenerbahce ist derweil mittlerweile seit 26 Spielen in der Liga ohne Niederlage. Erwähnenswert: Auch nach dem Spielende gab es erneut ein Handgemenge. Nach dem Abpfiff des Spiels wurden die Spannungen zwischen Berkan Kutlu und Joshua King allerdings durch das Trainerpersonal und die Sicherheitskräfte auf dem Spielfeld beendet.

Aufstellungen

Galatasaray: Muslera – Ayhan, Nelsson (80. Zaha), Sanchez, Köhn (73. Aktürkoglu) – Torreira, Demirbay (73. Kutlu), Ziyech (84. Tete), Mertens (84. Vinicius), Yılmaz – Icardi

Fenerbahce: Livakovic – Osayi-Samuel, Söyüncü, Oosterwolde, Kadioglu – Fred, Djiku, Yandas (65. King), Szymanski, Tadic (89. Tadic) – Batshuayi (83. Dzeko)

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