VfL Osnabrück
·1 July 2025
Tirol, Tag 2: Tirol, Tag 2: Schweißtreibende Doppelschicht

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·1 July 2025
Frühstück, Busfahrt, Bergkulisse
Das Frühstück war zwischen 07:45 und 09:00 Uhr angesetzt, ehe um 09:45 Uhr der Mannschaftsbus in Richtung Stadion des SK Jenbach aufbrach. Die Anfahrt über die nahegelegene Bundesstraße dauert rund zehn Minuten. Das idyllisch direkt am Inn gelegene Trainingsgelände mit zwei hervorragend gepflegten Rasenplätzen liegt eingebettet in eine eindrucksvolle Bergkulisse – doch die Spieler hatten dafür weder Zeit noch einen Blick. Zwei Stunden lang waren volle Konzentration und hohe Intensität gefragt.
Athletiktrainer Tim Schütte übernahm zunächst gemeinsam mit Co-Trainer Frithjof Hansen das Kommando. In den ersten 60 Minuten wechselten sich die beiden ab und forderten das Team mit einer intensiven Mischung aus Sprintübungen, Kraftschnelligkeit und verschiedensten Rondo-Formen.
Fußball im Fokus
Anschließend rückte der Ball noch stärker in den Mittelpunkt. In mehreren Spielformen wurde das spätere 11-gegen-11 auf dem Großfeld vorbereitet. Zunächst stand ein 10-gegen-10 mit neutralem Anspieler auf verkleinertem Feld an. In der Mitte: vier mit der Rückseite zueinander postierte Hockeytore, auf die aus allen vier Richtungen getroffen werden konnte bzw. nach Ballverlust verteidigt werden musste. In den Pausen versammelte Cheftrainer Timo Schultz sein Team immer wieder um sich, um taktische Hinweise zu geben und klare Erwartungen zu formulieren.
Im nächsten Schritt wurde das Spielfeld auf den Bereich von Strafraum zu Strafraum erweitert, die verlängerten Strafraungrenzen bildeten dabei das Seitenaus. Die regulären Tore wurden von Lukas Jonsson und Niklas Sauter gehütet, während Mats Remberg parallel ein spezielles Torwarttraining unter Anleitung von Daniel Davari absolvierte.
Danach folgte eine klassische 11-gegen-11-Einheit über die komplette Platzgröße. Dazu wechselten die Lila-Weißen auf den Platz, den sie bereits beim gestrigen Training genutzt haben. Nach dem ersten Durchgang wurde die Spielfläche wieder verkleinert und lediglich auf einer Platzhälfte trainiert: Eine Mannschaft verteidigte das reguläre Tor mit Torwart, die andere versuchte, zwei auf Höhe der Mittellinie platzierte Stangentore zu bespielen – ein Treffer zählte jedoch nur dann, wenn mit dem im Tor postierten und einem weiteren Mitspieler ein Doppelpass gelang. Es folgten weitere Rotationen zwischen der Vollfeld- und Halbfeld-Variante – eine extrem laufintensive Einheit bei schweißtreibenden Temperaturen von knapp 30 Grad am späten Vormittag. Und der Nachmittag wurde dahingehend nicht angenehmer …
6 x 1.000 – und dann in die Eistonne
Nachdem die Spieler frisch geduscht das Mittagessen eingenommen und sich während einer kurzen Mittagsruhe regeneriert hatten, startete um 15:45 Uhr die Abfahrt zur zweiten Einheit des Tages – diesmal stand Ausdauer im Fokus. Eingeteilt in zwei Gruppen, ging es für die Spieler zur Laufbahn im benachbarten Ort Schwaz. Die Ausrüstung war minimal: Laufschuhe, Herzfrequenzmesser, Stoppuhr und Trillerpfeife.
Athletiktrainer Tim Schütte hatte ein intensives Programm vorbereitet: 6 x 1.000 Meter im gleichmäßigen Tempo, individuell angepasst an Leistungsdaten und Belastungssteuerung. Die Bedingungen auf der Tartanbahn waren optimal – auch wenn der ein oder andere bei den letzten Intervallen unter den Augen von Timo Schultz und Joe Enochs ordentlich beißen musste. Niklas Wiemann fasste hinterher motivierend zusammen: „Das wird uns in der Saison helfen.“ Übrigens: Die Gruppe der drei Torhüter plus Coach Davari nahmen nicht an der Laufeinheit teil, sie schwitzten bei einer nicht weniger intensiven Einheit auf dem gewohnten Trainingsplatz.
Zurück im Hotel stand nicht direkt Regeneration auf dem Programm, zunächst hatten alle noch einen Auftrag im gut ausgestatteten Gym des Hotels. Erst dann ging es in die Eistonnen und unter die Dusche – eine wohltuende und erfrischende Maßnahme bei Temperaturen jenseits der 30 Grad. Das Abendessen haben sich die Jungs nach dem anstrengenden zweiten Tag im Trainingslager redlich verdient, und das Bett am späteren Abend noch viel mehr.
Text: Sebastian Rüther Fotos: Malik Scherz / Jonas Jürgens