
Miasanrot
·6 August 2025
Thomas Müller wechselt in die MLS: Vintage-Raumdeuter? So könnte seine Rolle aussehen

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·6 August 2025
Es ist offiziell! Thomas Müller verlässt den FC Bayern München und unterschreibt in Vancouver einen neuen Vertrag. Dabei übernimmt er eine neue, aber bekannte Trikotnummer.
Es ist vollbracht: Thomas Müller wird zukünftig für die Vancouver Whitecaps spielen. Das verkündete die Legende des FC Bayern München selbst auf seinen sozialen Kanälen. „It’s done. Let’s go, Whitecaps“, schrieb er dort.
Zuletzt gab es noch Fragezeichen bei den exakten Modalitäten, doch die sind nun offensichtlich ausgeräumt. Laut Sport1 beinhaltet sein neues Arbeitspapier eine Option für einen der „designated Player“-Plätze für die kommende Saison. Bedeutet: Er wäre dann einer von drei Spielern seines Teams, deren Gehalt über der Gehaltsobergrenze der Liga liegt.
„Ich freue mich darauf, nach Vancouver zu kommen und diesem Team zu helfen, die Meisterschaft zu gewinnen“, erklärte Müller in der offiziellen Mitteilung des Clubs: „Ich habe viel Gutes über die Stadt gehört, aber in erster Linie komme ich, um zu gewinnen.“ Vor allem mit Sportdirektor Axel Schuster und Trainer Jesper Sørensen habe er gute Gespräche geführt.
Die Whitecaps freuen sich indes auf den „ultimativen Raumdeuter“, wie Schuster erklärte: „Thomas ist ein Weltklasse-Spieler.“ Für ihn sei das „ein Statement-Transfer“.
Müller übernimmt in Vancouver eine Trikotnummer, die er zuletzt im DFB-Team trug: Statt der 25 wird er die 13 tragen. Die Whitecaps sind eines von drei kanadischen Teams, die in der US-Liga MLS spielen. Insgesamt sind dort 30 Clubs in Western und Eastern Conference unterteilt. Nach 25 von 34 Spieltagen liegt Vancouver in der Western Conference auf dem zweiten Rang und somit auf Playoff-Kurs.
Dass sich Müller für Vancouver entschieden hat, dürfte auch fußballerische Gründe haben. Unter Sørensen spielen die Kanadier einen offensiven und attraktiven Ballbesitzfußball – allerdings mit Fokus auf Vertikalität statt purer Kontrolle. In der Regel agieren sie dabei in einem 4-3-3, in dem Müller sowohl als offensiver Achter als auch als einrückender Rechtsaußen agieren könnte. Beide Rollen bekleidete er einst beispielsweise unter Pep Guardiola sehr erfolgreich.
Ebenso könnte er als eine Art Falsche Neun agieren, die sich tief fallen lässt, um im Zehnerraum in spielmachender Rolle die beiden Außenstürmer in Szene zu setzen. Zwar galt diese Rolle auf höchstem Niveau nicht zu seiner Paradedisziplin, doch in den USA ist das Niveau etwas geringer und das dürfte ihm entgegenkommen. Gut möglich ist auch, dass Sørensen seine Grundordnung anpasst und auf ein System mit klarer Zehnerrolle für Müller switcht.
Zumal seine Grundformation sich in Ballbesitz ohnehin häufig verändert. In dieser Saison war häufiger zu sehen, dass sie aus dem 4-3-3 in der Vorwärtsbewegung in ein 3-2-5 wechselten. Dort könnte Müller beide Halbpositionen bekleiden, am ehesten aber die rechte.
Vancouvers Spielstil ist sehr direkt und schnell, was dazu führt, dass sie im Schnitt „nur“ 52 Prozent Ballbesitz haben, aber sehr viele Tore erzielen. 72 Großchancen sind aktuell der fünftbeste Wert in der MLS, 42 Tore sind der sechstbeste Wert.
Das hohe Spieltempo dürfte Müller entgegenkommen, weil er sowohl mit seinen Laufwegen in Ballbesitz als auch im defensiven Umschalten extrem stark ist. Seine Pressingqualitäten dürften Vancouver enorm dabei weiterhelfen, in der Defensive Stabilität hinzubekommen. Zumal sie schon jetzt mit 26 Gegentoren den zweitbesten Wert beider Divisionen in der MLS haben.
In jedem Fall ein spannender Transfer, der dafür sorgen könnte, dass Müller gegen Ende seiner Karriere nochmal ein paar „Vintage-Leistungen“ zeigt, die an seine ganz großen Jahre erinnern. Zu wünschen wäre es ihm.