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·1 April 2025
Thomas Müller vor dem Abschied? Bayern-Bosse sorgen für Rätselraten

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·1 April 2025
Wie es mit Thomas Müller beim FC Bayern weitergeht, bleibt unklar und sorgt zunehmend für Stirnrunzeln. Während sich Sportvorstand Max Eberl noch im Januar offen für eine Verlängerung zeigte, soll nun ein Abschied der Vereinsikone im Raum stehen. Der Kurs der Münchner Klubführung wirkt widersprüchlich und wirft unbequeme Fragen auf.
„Wir werden uns in die Augen schauen und ich frage ihn: ‚Hast du noch Bock?‘“, erklärte Eberl noch vor wenigen Wochen mit Blick auf die Zukunft von Thomas Müller. Damals klang alles nach einem fairen, offenen Dialog zwischen Klub und Urgestein. Auch eine Vertragsverlängerung galt als realistische Option – vorausgesetzt, Müller will weitermachen.
Wie mehrere Medien in den letzten Tagen berichtet haben, spricht nun vieles dafür, dass es gar nicht mehr zu einem neuen Angebot kommen könnte. Demnach soll Müller keinen neuen Vertrag erhalten – offenbar aus wirtschaftlichen Gründen. Sein hohes Jahresgehalt steht plötzlich im Raum und könnte der Knackpunkt sein.
Laut der Münchner tz herrscht Uneinigkeit zwischen dem Aufsichtsrat um Uli Hoeneß und dem Vorstand mit Eberl. Wenn es nach dem Aufsichtsrat geht, endet Müllers Zeit bei Bayern im Sommer. Der Ausgang sei noch offen, aber das wahrscheinlichste Szenario sei, dass Müller noch so lange bleibt, dass er bei der Klub-WM spielen kann – und dann den Verein im Sommer verlässt.
Weder der Klub noch der Spieler haben sich bislang öffentlich zur Situation geäußert. Die Folge: Spekulationen und ein wachsendes Unverständnis im Fanlager.
Es ist nicht das erste Mal, dass Eberl mit widersprüchlichen Entscheidungen auffällt. Als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach verlängerte er im November 2018 überraschend den Vertrag von Dieter Hecking – nur um dem damaligen Trainer wenige Monate später doch mitzuteilen, dass die Zusammenarbeit am Saisonende endet. Hecking selbst hielt das Gespräch zunächst für einen Aprilscherz.
Auch in Sachen Personalstruktur zeigte Eberl in der Vergangenheit flexible Überzeugungen. Während er bei Gladbach eine Doppelspitze mit Rouven Schröder ablehnte, holte er denselben Schröder nach seinem Wechsel zu RB Leipzig als Sportdirektor an seine Seite. Die Begründung: Die alleinige sportliche Verantwortung sei zu kräftezehrend. Dass Christoph Freund beim FC Bayern in seiner Position unantastbar war, überrascht vor diesem Hintergrund kaum.
Was bedeutet all das für Thomas Müller? Der 35-Jährige hat sich über Jahre hinweg als Gesicht des Vereins etabliert, ist Rekordspieler, Publikumsliebling – und nicht zuletzt auch ein Identifikationssymbol in Zeiten des Umbruchs. Ein schleichender Abschied ohne klare Kommunikation würde nicht nur ihn, sondern auch das Münchner Umfeld irritieren. Bereits jetzt ist der Eindruck eines Zickzackkurses schwer zu leugnen.
Noch ist nichts entschieden. Doch die Frage stellt sich: Wenn selbst ein Spieler wie Thomas Müller keine Planungssicherheit bekommt, wie konsequent agiert die neue Bayern-Führung wirklich? Eine Trennung mag sportlich irgendwann notwendig sein – doch sie verdient Ehrlichkeit, Wertschätzung und einen klaren Plan.
Was bleibt, ist ein ungutes Gefühl – und ein Klub, der mit seiner wichtigsten Identifikationsfigur gefährlich still umgeht.