MillernTon
·11 April 2025
Thees away: Anthrax auf dem Exerzierplatz

In partnership with
Yahoo sportsMillernTon
·11 April 2025
Der FC St. Pauli reist nach Kiel, Thees Uhlmann nach Wesel – dabei wäre er so gerne auf dem Exerzierplatz und würde Anthrax-Plektren verteilen. Die Kolumne zum Kiel-Spiel.
Liebe Alle!Auswärts nach Kiel auf einen Samstagnachmittag!!!Kann es Geileres geben?
Logo! Einen langersehnten Termin bei der Fußpflege zum Beispiel oder einen Kochkurs mit dem Mäuserich zum Thema „Nordkoreanische Bauernküche“.Auch würde ich gerne sinnlose, meterlange Strecken flechten, vielleicht sogar mit braun-weiss-roten Bändern, weil man natürlich trotzdem Hardcore Fußballfan ist, statt in Kiel beim Abstiegsplatz Nord-Classico rumzuoxidieren.
Und natürlich ist auch der ausgedehnte Spaziergang, der so schön ist, dass man es vergisst bei Kicker nachzuschauen, wie es beim Spiel von Pauli in Kiel steht, unbedingt allem anderen vorzuziehen.Hier wird schon wieder durch die Gegend sublimiert, dass man nur noch singen möchte: „Ein Freud! Ein guter Freud! Das ist das beste Trauma, was es gibt auf der Welt!“Himmel, man hält es doch kaum aus. Logo bete ich!
Ich prügel mich, während ihr das lest, gerade mit dem Zug von B nach Duisburg, dann nach Oberhausen, mit dem Bus, der nach Arnheim fährt, weiter bis nach Bürgermeisterstadt Wesel um dann schließlich in Haldern um 14.53 anzukommen damit ich dann vor dem Laptop wieder weiter beten kann.Dass das klappen wird mit der Zugfahrt, ist so dermaßen unrealistisch, dass ich es jetzt schon fast wieder geil finde.Ein Sport gegen sich selbst, sozusagen.
Wie dem auch sei, ich wünsche allen Leuten, die mal wieder nicht auf meine Ratschläge gehört haben einen tollen Tag in Kiel. Ich glaube, ich bin beim schreiben dieser Kolumne JETZT aufgeregter, als es Bayern Fans bei 95% aller Spiele IM Stadion sind.Das muss man sich mal reinziehen. Da muss man auch mal drüber nachdenken.
Wer noch Zeit in Kiel hat, könnte noch auf den Wochenmarkt auf dem Exerzierplatz gehen.Verrückt, dass man sich inzwischen wieder vorstellen kann, dass dieser Platz seinem Namen wieder „Ehre“ machen könnte und dort junge Rekruten vereidigt werden und man dazu auf jeden Fall eine andere Einstellung hätte, als noch vor zehn Jahren.Ich meine, man könnte immer noch dagegen sein, aber, dass sich die Meinung, also die öffentliche und innerliche Perspektive auf sowas verändert hat, ist so dermaßen absolut verrückt und unbegreiflich für mich.
Vor zehn Jahren hätte man gesagt und gedacht: „Muss das denn sein? Und wo sind die Zivis? Warum haben die nicht ihren Tag des geilen gesellschaftlichen Dankes?“
Heute denkt man nur noch: „Hoffentlich müsst ihr nicht und passiert Euch nix schlimmes. Ihr habt doch vom Leben noch fast nichts gesehen!“Das denke ich übrigens bei allen jungen Menschen, die in den Krieg ziehen müssen.
Aber der Markt auf dem Exerzierplatz – das ist eine starke Nummer. Da gibt es acht verschiedene Fischwägen nebeneinander. Ich würde sowas psychisch gar nicht aushalten, wenn die Kielers da ihren Heilbutt nebenan kaufen bei den Mitbewerbern, denn es gibt ja keine Konkurrenz. Es gibt ja nämlich nur Mitbewerber.
Ganz laut leidend ausatmen würde ich dann immer und bei so jemanden will ja nun wirklich niemand Fisch kaufen. Wie aus der Zeit gefallen sieht das aus auf dem Markt und sowas mag ich eigentlich immer. Dein Gesicht, zum Beispiel. HAHA!Ein guter Name für eine Sex Rock Nazi Band aus den USA? Sieg-Heil-Butt!
Eine Gedanke schlich sich zärtlich in meinen Kopf neulich, als ich mich durch die Choregraphien der drei Profiligen klickte. Martialische Bilder sah man von rumreichen Vereinen und ihren Schlachten, Teufel und Krieger, Wappen und Boxer. Riesige Flächen, getüncht in einem Litervolumen, dass dem lokalen Baumarkt um die Ecke die Tränen der Freude und die €uro Zeichen in die Augen treibt.
Und ich dachte nur…: „Irgendwie niedlich! Männer, die malen.“Und ich meine das nur positiv. Kreativität und Kunst sind die Triebfedern zu einem Leben, dass einem selbst in Erinnerung bleibt, aber dennoch geistert in meinem Kopf der Satz „Männer, die malen!“ durch die Gegend.
„Andi, gib noch mal das Rot. HAT NOCH JEMAND MAL ROT?“„Ich brauche das selber noch für den Boxhandschuh, aber in 5 Minuten kannst Du das haben!“„Dann ist bestimmt wieder leer!“„Nee, echt nicht!“„Schwör auf Leben von Deine Mutter!“Oh da würde ich gerne mal zuschauen. Gerne auch bei einem Verein, der nicht der meine ist.
Höfliche RegionalverkehrszügeEin besonderer Gruß geht natürlich in die Regionalverkehrszüge in Richtung Kiel und dann auch wieder nach Hause.Lasst das mal alles heil da und bietet einem Mann über 60 mit Kiel-Schal doch euren Sitzplatz an.Mit einem selbstmitgebrachten Feuchttuch könnte man noch mal über den Sitz im WC Separee über die Brille wischen nach Gebrauch oder sagen: „Junge, geil, dass Du eine Bluetooth Box mit hast. Lass uns doch ein wenig Gamelan Musik hören.“
Ich sag’s wie es ist. Ich hatte noch einen tiefen Gedanken, den ich gerne so Pauli-mäßig und gesellschafts-mäßig und kulturell-mässig und gender-mässig weiter ausgeführt hätte, aber ich muss jetzt einfach noch üben für das Konzert.Es tut mir leid, aber dafür wird in den nächsten Kolumnen ja bestimmt noch Zeit und Platz sein.
Denn hier wird weitergeschrieben! Bis zum letzten Gedanken und zur letzten Hoffnung, dass unser FC St. Pauli da in Kiel, die ich auch einfach irgendwie total geil finde, gewinnt.
„Fiete Arp zum FCSP!“ laß ich neulich in Stade an eine Wand gesprüht und da musste ich dann auch schon wieder 87. Minuten über Graffitis nachdenken. Und ich muss wirklich immer nachdenken und nachschauen bei duden.de , wie man „GRAFFITI“ schreibt. Habt Ihr auch immer so Wörter, wo ihr nachschauen müsst? Haut es mir beim MT in die Kommentare.
Anthrax Plektron mit Autogramm
Und dann musste ich über die Forderung auch noch zwei Stunden nachdenken. Und darüber, warum jemand das dann eine Wand sprüht, musste ich dann mein ganzes Leben nachdenken um mich dann daran zu erinnern, dass ich mal an eine Wand ANTHRAX gesprüht habe im Original Anthrax Schriftzug und das ich neulich nach dem Konzert von Testament, Kreator und Anthrax den Anthrax Sänger und noch viel mehr seine Frau und Managerin kennengelernt habe und denen das erzählt habe und sie mir Plektren schenkte auf denen „Joey Belladonna“, der Name des Anthrax Sängers, mit Autogramm stand, obwohl der gar nicht Gitarre spielt. Junge, da musste ich auch erstmal nachdenken.
Leute, ich sage es Euch. Nachdenken ist das allergrößte.Das mit „Fiete Arp zum FCSP!“ habe ich mir nur ausgedacht. Das ist einfach meine Forderung. Ich kauf mir jetzt mal eine Spraydose bei Overkill.// Euer Thees
Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.
// Teile diesen Beitrag mit Deinem Social Media Account (Datenübertragung erfolgt erst nach Klick)