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·11 June 2025

Tebas schießt wieder gegen Real: „Sie beschweren sich immer“

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Wieder einmal attackiert Javier Tebas Real Madrid öffentlich – Foto: PAU BARRENA/AFP via Getty Images

Kein Verhältnis mit Pérez

Inzwischen gehört es fast zur LaLiga-Folklore: Javier Tebas beschäftigt sich mit und schießt gegen Real Madrid. In einem Interview mit dem Radiosender Cadena SER sprach der Präsident des spanischen Ligaverbands über diverse Themen, im Fokus stand aber wieder einmal der Rekordmeister. Die institutionellen Beziehungen zwischen Liga und Verein sind bereits seit längerer Zeit angespannt – gelinde ausgedrückt. Nachdem der Madrider Klub nach dem Skandalspiel bei Espanyol einen Brandbrief an den spanischen Fußballverband RFEF sowie den Consejo Superior de Deportes (CSD), den Obersten Sportrat, eine Behörde der spanischen Regierung, geschickt hatte, in dem er im Grunde das gesamte Schiedsrichtersystem kritisierte, eine strukturelle Reform forderte und das System als fehlerhaft, korrupt und betrügerisch bezeichnete, wird Tebas nicht müde, die Königlichen öffentlich zu attackieren. Wobei er Wert darauf legt, zwischen dem Verein und seinem Präsidenten Florentino Pérez zu unterscheiden. So sei das allgemeine Verhältnis zu Real Madrid „wie es sein muss, abgesehen von dem Problem, das wir mit den Übertragungen haben (Real boykottiert seit 2023 die neuen Multimedia-Maßnahmen der Liga, Anm. d R.), können wir weiterhin gut zusammenarbeiten. Mit Florentino Pérez gibt es derzeit gar kein Verhältnis, da wir zwei sehr unterschiedliche Standpunkte hinsichtlich der Organisation des Profifußballs haben. Florentino vertritt die Idee einer Superliga, die in Bezug auf Entscheidungen elitär und oligarchisch ist, und wir haben eine andere Vorstellung vom Fußball.“


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Dabei sieht Tebas sich nicht als Täter, sondern eher als Opfer der Attacken, die von Madrid ausgingen. „Der Präsident von Real Madrid erzählt bei jedem Essen, dass er mich rauswerfen wird, dass der CSD  damit einverstanden sei, mich zu entfernen. Sie sind wohl nicht sehr einverstanden mit dem Verwaltungsmodell, bei dem ich die große Mehrheit der übrigen Vereine hinter mir habe“, kritisiert der Präsident von LaLiga. Tebas glaubt indes nicht, dass er in dem Konflikt zwischen den beiden Seiten so aktiv ist wie Real Madrid, und erklärt warum: „Ich reiche weniger Klagen gegen Real Madrid ein als Real Madrid gegen LaLiga.“ Außerdem sei die letzte Klage, die Real Madrid vor dem spanischen Sportgericht eingereicht habe, abgewiesen und zu den Akten gelegt worden.

„Barça beschwert sich zweimal pro Saison“

Für die größten Dissonanzen zwischen dem Hauptstadtklub und dem Ligaverband sorgt schon seit jeher das Schiedsrichterwesen. Laut Tebas müsse man zwischen den Beschwerden der beiden spanischen Großvereine über Schiedsrichterleistungen grundsätzlich unterscheiden: „Barça beschwert sich zweimal pro Saison, Real Madrid hingegen beschwert sich an jedem Spieltag, sie beschweren sich sogar schon vor den Spielen. Mir ist außerdem aufgefallen, dass Real Madrid, seitdem sie keine Chancen mehr auf die Liga hatten, keine Videos mehr gegen die Schiedsrichter veröffentlichte. Wozu dienten sie dann? Als sie nichts mehr gewinnen hatten, hörten sie damit auf“, so der Verbandspräsident.

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Kein Derby am ersten Spieltag

Am Freitag wurde bekannt gegeben, dass die neue LaLiga-Saison am Wochenende des 17. August beginnt, aber der erste Spieltag für Real Madrid und Atlético müsste verschoben werden, falls sie in der Endphase der FIFA Klub-Weltmeisterschaft weit kommen. Angesichts des ohnehin überfüllten Terminkalenders ist die Erstellung des Spielplans für 2025/26 eine echte Herausforderung. Eine der Ideen besteht unter anderem darin, das Madrider Derby zwischen Real und Atlético auf den ersten Spieltag zu legen, um es dann auf den 27. August zu verschieben. Diesem Vorhaben erteilt Tebas allerdings eine klare Absage: „Es ist unmöglich, dass Real Madrid gegen Atlético Madrid am ersten Spieltag antritt. Das ist ein viel zu wichtiges Spiel für unsere TV-Sender. Dieses Spiel findet zu anderen Anlässen und zu anderen Zeiten statt, wie zum Beispiel bei der Supercopa. In der Liga findet es normalerweise zwischen September und Oktober statt.“

Sollten beide oder einer der Madrider Vereine bei der Klub-WM weit kommen, müsste LaLiga allerdings ohnehin den Saisonstart für Real und/oder Atlético verschieben – ab dem Achtelfinale wird es diesbezüglich nämlich schon sehr eng. In den vergangenen Tagen wurde daher eine entsprechende Vereinbarung zwischen LaLiga, dem spanischen Fußballverband RFEF und der Spielergewerkschaft AFE getroffen – die Gewerkschaft möchte, dass die Spieler 21 Tage Urlaub am Stück haben (dies ist vertraglich vorgeschrieben) und mindestens drei Wochen Vorbereitungszeit. Dies wurde mit Dani Carvajal und Koke, den Kapitänen von Real Madrid und Atlético, vereinbart. Tebas sieht der Vereinbarung kritisch gegenüber: „Wir müssen das zu gegebener Zeit mit den zuständigen Stellen besprechen und prüfen. Es kann nicht sein, dass wir ständig unsere Spielpläne wegen anderer Wettbewerbe ändern müssen, mit denen wir nicht einverstanden sind und bei denen wir nicht einmal zu den Terminen konsultiert wurden. Es würde dem spanischen Fußball sehr schaden, wenn Real Madrid und Atlético am ersten Spieltag nicht dabei wären.“

LaLiga in Miami möglich

Ein LaLiga-Spitzenspiel in den USA austragen zu lassen, bleibt weiterhin ein konkretes Ziel für Tebas. Im vergangenen Herbst gab es Pläne, das Duell zwischen dem FC Barcelona und Atlético am 22. Dezember in Miami stattfinden zu lassen, die Vereine entschieden sich allerdings dagegen. Schon 2018 und 2019 hatte es ähnliche Überlegungen gegeben, die jedoch am Veto der FIFA, der UEFA und des spanischen RFEF scheiterten. Mittlerweile sind die Gremien der Verbände mit anderen Personen besetzt, weshalb der neuerliche Versuch grünes Licht bekommen könnte. Dass es sich bei der möglichen Premiere um ein Spiel mit Beteiligung von Real Madrid handeln könnte, glaubt Tebas derweil nicht. „Wir werden es wie immer versuchen. Dann müssen wir Termine und Vereine finden. Wir sprechen von einem Spiel, ich weiß noch nicht genau welchem, aber selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen. Letztes Jahr waren die Umstände für Barça-Atleti sehr günstig, weil Barcelona nicht im eigenen Stadion spielt. Bei Real Madrid glaube ich nicht, dass das der Fall sein wird“, so LaLiga-Chef.

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