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·20 February 2025
Streit mit Ligue 1 geht weiter: DAZN fordert über halbe Milliarde Euro
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·20 February 2025
Streamingienst DAZN und La Liga befinden sich weiter im Clinch. Beide Parteien halten momentan offenbar nicht allzu viel voneinander. Die Fronten scheinen verhärtet, der Streaminganbieter geht nun in die Offensive.
Streaminganbieter DAZN fordert im Rechtsstreit mit dem Verband der französischen Fußballliga (LFP) eine Entschädigung in Höhe von über einer halben Milliarde Euro. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertrauten Quelle. Demnach verlangt DAZN wegen angeblicher „Irreführung des Marktes“ 309 Millionen Euro und aufgrund von „beobachteten Versäumnissen“ weitere 264 Millionen Euro.
Die britische Streamingplattform, die die Übertragungsrechte an der Ligue 1 bis 2029 für 400 Millionen Euro erworben hat, streitet seit Tagen mit dem Ligaverband. So hat die LFP DAZN verklagt, da die Plattform die vollständige Zahlung einer Rate aus dem TV-Vertrag verweigert. Aus Sicht des Unternehmens unternimmt die Liga zu wenig gegen illegales Streaming, zudem bemängelt DAZN eine unzureichende Kooperation einiger Vereine. Eine Entscheidung des Pariser Handelsgerichts wird am 28. Februar erwartet.
Die französische Liga, die in den vergangenen Jahren den Abgang von Stars wie Kylian Mbappé oder Lionel Messi verkraften musste, hat mit einem Rückgang der Medienerlöse zu kämpfen. Die jüngste DAZN-Ankündigung, 35 Millionen Euro zurückzuhalten, hatte bei den Klubs Besorgnis ausgelöst, die LFP aktivierte daher einen Reservefonds. Das britische Unternehmen, das in Frankreich mit nur 500.000 statt der erhofften 1,5 Millionen Abonnements hinter den Erwartungen zurückliegt, und die LFP haben jeweils eine Klausel zur Vertragskündigung im Dezember 2025.
Aber: Es ist im Interesse der Liga, sich doch irgendwie zu einigen. Denn in Frankreich gab es vor der Rechteübernahme seitens DAZN einige Probleme mit den TV-Rechten, was für eine Klubs zu deutlich weniger Einnahmen führte und finanzielle Probleme bedeutete. Aktuell scheint es aber nicht realistisch zu sein, dass beide Parteien sehr schnell auf einen Nenner kommen. (SID)
(Photo by Catherine Steenkeste/Getty Images for Qatar Airways)