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Rund um den Brustring

·13 September 2024

Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit Gladbach-Fan Manuel

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Nach der Län­der­spiel­pau­se geht es für den VfB mit einem Aus­wärts­spiel in Mön­chen­glad­bach wei­ter. Wir spra­chen vor der Par­tie mit Borus­sia-Fan Manu­el über den Sai­son­start und die aktu­el­le Lage des VfL.

Rund um den Brust­ring: Hal­lo Manu­el und vie­len Dank, dass Du Dir Zeit für unse­re Fra­gen nimmst. Die Borus­sia star­te­te mit einem denk­bar knap­pen 2:3 gegen den Meis­ter aus Lever­ku­sen in die Sai­son, gefolgt von einem 2:0 in Bochum. Zudem kamt ihr im Pokal in Aue wei­ter. Wie bewer­test Du die ers­ten drei Pflicht­spie­le vor der Län­der­spiel­pau­se?


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Manu­el: Auch wenn der „denk­bar knap­pe“ Punkt­ver­lust gegen Lever­ku­sen aer­ger­lich war, so ist das Team abso­lut im Soll. Gegen Aue und Lever­ku­sen dreh­te man oder kam zurück ins Spiel, der Sieg in Bochum war fast schon unty­pisch sou­ve­rän. Die­se ers­ten Spie­le haben sicher­lich fuer Opti­mis­mus im Glad­ba­cher Fan­la­ger gesorgt.

Die ver­gan­ge­ne Spiel­zeit wur­de gemein­hin als Umbruchs­sai­son bezeich­net, in der der VfL durch­aus auch mal in Abstiegs­ge­fahr geriet und sich für jeden Geg­ner als Wun­der­tü­te prä­sen­tier­te. Wie blickst Du auf die ver­gan­ge­ne Sai­son?

Abge­se­hen von einer Mini-Hoch­pha­se im Herbst 2023, von der ein Liga- und ein Pokal­sieg gegen Wolfs­burg (und – sor­ry – der Heim­sieg gegen den VfB) in Erin­ne­rung blei­ben, war es Mager­kost und Pla­ti­tü­den. Die Rueck­run­de war dabei noch­mal erheb­lich schwä­cher als 2023 – die Spiel­idee war unklar, defen­siv blieb man extrem anfael­lig und die exter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on blieb gru­se­lig, so dass indi­vi­du­el­le Erfolgs­ge­schich­ten wie Roc­co Reitz, Robin Hack oder auch Frank Hono­rat fast unter­gin­gen. Nicht weni­ge Glad­ba­cher Beob­ach­ter befürch­te­ten im April den GAU, der ja gera­de so abge­wen­det wer­den konn­te.

Zeich­net sich für dich in die­ser Sai­son etwas mehr Kon­so­li­die­rung ab?

Ja, abso­lut. Die Neu­zu­gän­ge haben – limi­tier­te Ein­drü­cke der drei Spie­le samt Vor­be­rei­tung – das Team auf ein ande­res Level geho­ben, was die Offen­si­ve und Arbeit gegen den Ball angeht. Davon soll­te hof­fent­lich auch die defen­si­ve Rei­he pro­fi­tie­ren, für die kei­ne Neu­en geholt wur­den und in der etli­che Spie­ler unter Nor­mal­form oder Poten­ti­al geblie­ben waren im Vor­jahr (Elve­di, Ita­ku­ra, Netz, Scal­ly).

Ange­sichts der nur gerin­gen Ver­än­de­run­gen am Kader dürf­te dir Mann­schaft auch ein­ge­spiel­ter sein als letz­tes Jahr. Wie bewer­test Du die Trans­fer­pha­se und wie zufrie­den bist Du mit Neu­zu­gän­gen wie Tim Klein­dienst oder Ex-VfBler Kevin Stö­ger?

Klein­dienst, Stö­ger und auch Kiels Phil­ipp San­der sind star­ke Zugän­ge, die Gal­lig­keit, hohe Lauf­be­reit­schaft und bei Stö­ger auch hohe Spiel­qua­li­taet in den Kader und Start­elf gebracht haben. Dies scheint Syn­er­gien mit Spie­lern wie Hono­rat, Reitz, Plea oder Weigl zu kre­iern, so dass das Spiel nach vor­ne und die in Glad­bach oft ver­miss­te „Resi­li­enz“ stark ver­bes­sert wur­den. Da Manu Kone erst am Ende des Trans­fer­fens­ters zur AS Roma abge­ge­ben wer­den konn­te (viert­teu­ers­ter Glad­bach-Abgang), wur­de oder konn­te aber nichts mehr für die Abwehr getan wer­den, was vie­le Glad­bach-Fans als Prio­ri­taet ansa­hen.

Wel­che Bedeu­tung hat der Abschied von lang­jäh­ri­gen Borus­sen wie Chris­toph Kra­mer, Patrick Her­mann oder Tony Jantsch­ke?

Alle sind leben­de Legen­den in Glad­bach und wer­den hof­fent­lich in Zukunft eine Rol­le im Ver­ein spie­len, aber sport­lich gese­hen ist es gut, dass die Platz­hir­sche in der Kabi­ne ohne gros­se Star­t­el­fan­sprü­che jetzt auch Platz gemacht haben für einen Umbruch, bei dem kei­ne „class of Luci­en Fav­re“ Rou­ti­niers mehr dabei sind. Ich glau­be, dass Spie­ler wie Reitz, Klein­dienst, Hack oder auch Hono­rat das Zeug haben, neue Kur­ven­lieb­lin­ge zu wer­den (die sie teil­wei­se schon sind).

Roland Vir­kus ist jetzt im drit­ten Jahr Geschäfts­füh­rer Sport in Mön­chen­glad­bach. Wie bewer­test Du sein Wir­ken bis­her?

Mei­nen Ein­schät­zun­gen oben fol­gend, ist die­ser Som­mer sicher­lich posi­tiv zu bewer­ten. Im Vor­jahr lag die Außen­dar­stel­lung und Kom­mu­ni­ka­ti­on sehr im Argen, was bei der JHV im April noch­mal eska­lier­te. Ein Bei­spiel: rund um die­se Ver­samm­lung gab es den absur­den Ver­such von Vir­kus, die Situa­ti­on in Glad­bach mit der des VfBs im Vor­jahr zu ver­glei­chen, mit dem Hin­weis, man sehe, wie schnell es gin­ge, denn da haet­te ein Tabel­len­kel­ler­kind nur an „2–3 Stell­schrau­ben gedreht“ und jetzt sehe man ja, wie gut es läuft. Vie­les wirkt(e) pro­vin­zi­ell und wenig visio­när, aber der anfangs auch direkt kri­ti­sier­te Ansatz, „klei­ne Bröt­chen zu backen“ und in Kiel, Bochum und Hei­den­heim ein­zu­kau­fen, koenn­te Vir­kus in sei­ner drit­ten Sai­son gestärkt sehen.

Wie lässt Gerar­do Seo­ane die Mann­schaft die­se Sai­son spie­len und wo lie­gen aktu­ell Eure Stär­ken und Schwä­chen?

Die Schwä­che bleibt wei­ter­hin, dass indi­vi­du­el­le Feh­ler und Aus­set­zer zu Gegen­to­ren fueh­ren. Die Offen­si­ve scheint krea­tiv und tor­ge­fähr­lich und kommt bes­ser als Stär­ke zur Gel­tung, da eine Ver­bes­se­rung in den Ball-Rueck­erobe­run­gen (Top­wert der Liga), dem Ball­be­sitz und der Arbeit gegen den Ball der gesam­ten Mann­schaft zu erken­nen ist.

Zum Abschluss: Dein Tipp für Eure Start­elf und das Ergeb­nis?

Wie in Bochum wür­de ich Omlin-Elve­di, Ita­ku­ra, Scal­ly, Netz-Weigl, San­der, Hono­rat, Plea, Stö­ger-Klein­dienst im 4–2‑3–1 erwar­ten mit Hack und Reitz als ers­te Alter­na­ti­ven. Das Spiel geht 2–2 aus.

Titel­bild: © Dean Mouhtaropoulos/Getty Images

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