Rund um den Brustring
·31 January 2025
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·31 January 2025
Nach der ärgerlichen Niederlage in Mainz und dem Ausscheiden in der Champions League will der VfB im heimischen Neckarstadion gegen Mönchengladbach wieder in die Spur kommen. Die Chancen stehen nicht schlecht, wenn die Mannschaft die bisherige Woche hinter sich lässt.
Dass dem VfB nun weniger englische Wochen als möglich bevorstehen, ist durchaus verschmerzbar und das gleiche gilt auch für die Vorführung durch PSG und das internationale Aus am Mittwoch. Im Zweifelsfall wäre für uns eh in der Zwischenrunde Schluss gewesen, also gilt es jetzt, positiv nach vorne zu blicken. Und darum, dass das Spiel in Mainz wirklich nur ein Ausrutscher war, der glücklicherweise durch die Konkurrenz tabellarisch nicht bestraft wurde. Gegen Mönchengladbach, die sich seit dem Hinspiel langsam und stetig in der Tabelle nach oben geschoben haben, muss der VfB wieder das auf den Platz bringen, was ihm in den letzten beiden Spielen fehlte: Mut, Einsatz, Konzentration und eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Auf gar keinen Fall sollte man sich der Illusion hingeben, dass man Spiele alleine qua individueller oder kollektiver Qualität gewinnt.
Vielleicht hilft dabei auch die Tatsache, dass man sich angesichts der Gelbsperren für den Kapitän und den Abwehr-Jeff (sorry!) nicht zu sehr in Sicherheit wiegen kann. Es ist nicht unbedingt alles angerichtet, aber die Mannschaft hat in den nächsten beiden Spielen die Chance, wieder Fahrt Richtung Europa aufzunehmen.
Wie bereits erwähnt fehlen Chabot und Karazor, Alexander Nübel hingegen dürfte aller Voraussicht nach in den Kader zurückkehren und damit der Defensive schlicht dadurch mehr Stabilität verleihen, dass er anders als Fabi Bredlow schon zahlreiche Spiele mit ihr bestritten hat. Zagadou, El Bilal und Raimund sind weiterhin raus, Diehl immerhin im Teiltraining.
Es mag vielleicht etwas viel Umstellung sein, aber ich würde Hendriks und Stergiou auf den Außenbahnen in der Abwehr zunächst eine Chance gegen. Josha Vagnoman war gegen Mainz schon nicht gut in Form und die Überforderung am Mittwoch lag auch nicht nur an der Klasse von Bradley Barcola. Mittelstädt kann im Rahmen der Belastungssteuerung eine Pause brauchen, ebenso wie Deniz Undav und Chris Führich. Im Zweifelsfall kann man alle immer noch von der Bank bringen.
Die Borussia startete mit drei Niederlagen in das Kalenderjahr, gewann aber vergangenes Wochenende gegen die abstiegsbedrohten Bochumer — spiegelte also quasi den Jahreauftakt des VfB. Mit 30 Toren sind sie das ungefährlichste Team der oberen Tabellenhälfte, wenn sie jedoch gefährlich werden, ist vor allem ein Mann dafür zuständig: Tim Kleindienst. Der Neuzugang aus Heidenheim gewinnt ligaweit die drittmeisten Zweikämpfe und Kopfballduelle, hat die zweitmeisten intensiven Läufe und die meisten Fouls in der Bundesliga. Achja, und elf Tore hat er außerdem geschossen, sechs weitere vorbereitet. Auf Platz 2 der internen Torschützenliste folgt Alassane Pléa mit sechs Treffern. Insgesamt liegt der VfL was Passquote und Ballbesitz angeht in ähnlichen Regionen wie der VfB, ebenso bei den Laufstatistiken. Interessant ist, dass sie die zweitwenigsten gelben Karten in der Liga haben, bei Fouls aber eher im Mittelfeld zu finden sind. Zur Bilanz: Seit 2015 hat der VfB nicht mehr zu Hause gegen Gladbach verloren, das letzte Heimspiel gegen die Borussia wurde zur Vizemeister-Feier.
Gladbach dürfte leistungstechnisch zwischen Augsburg und Mainz anzusiedeln sein, mit etwas mehr spielerischen Anteilen. Der VfB sollte auf jeden Fall vermeiden, dass das Spiel lange offen ist oder Gladbach gar früh in Führung geht. Den Borussen muss von Anfang an klar gemacht werden, dass an diesem Tag eben nicht irgendwann Tim Kleindienst ein Ball vor die Füße fällt. Das gilt natürlich für jedes Spiel, allerdings hängt die aktuelle Form des VfL durchaus auch an seinem Stürmer. Mit einem sauberen Auftritt sollte der VfB aber auch den in den Griff kriegen.
Titelbild: © Alexander Hassenstein/Getty Images