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·30 January 2025
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Borussia Dortmund hat einen Nachfolger für den vor einer Woche entlassenen Nuri Şahin gefunden: Niko Kovac wird die Schwarzgelben ab Sonntag übernehmen. Das bestätigte BVB-Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am späten Mittwochabend.
„Wir haben eine grundsätzliche Einigung gefunden. Er [Niko Kovac, Anm. d. Red.] wird die Mannschaft am Sonntag übernehmen“, sagte der 53-Jährige nach dem 3:1-Sieg der Westfalen gegen Shakhtar Donezk bei DAZN. Beim kommenden Bundesligaspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag wird aber wie geplant noch der bisherige Interimstrainer Mike Tullberg an der Seitenlinie stehen.
„Bisher war das die richtige Entscheidung interimsweise. Das wollen wir gegen Heidenheim mit einem Sieg bestätigen. Das habe ich der Mannschaft gerade in der Kabine auch gesagt. Mike hat bislang einen Top-Job gemacht, dann geht es weiter mit Niko“, so Ricken über den Dortmunder U19-Trainer.
Unter Tullberg holte der BVB am vergangenen Samstag gegen Werder Bremen (2:2) in Unterzahl den ersten Punkt im Jahr 2025. Mit dem ersten Sieg des Kalenderjahres gelang – obwohl der BVB in die Play-offs muss – ein positiver Abschluss der Champions-League-Ligaphase. Ein Pflaster für die schwarzgelben Wunden der letzten Wochen.
Nach der Partie gegen Heidenheim soll Niko Kovac für frischen Wind an der Strobelallee sorgen. Wie Sky berichtet, sei die Entscheidung am Mittwoch in „einer entscheidenden Sitzung“ gefallen. Bei dem Treffen in einem Dortmunder Restaurant sollen unter anderem Hans-Joachim Watzke und Mitglieder des Aufsichtsrats grünes Licht für Kovac gegeben haben. Bei Borussia Dortmund erwartet den neuen Trainer jedoch keine leichte Aufgabe.
Der Revierklub rutschte unter seinem Vorgänger Nuri Şahin nach vier Niederlagen zum Jahresauftakt auf Platz elf der Bundesliga-Tabelle ab. Kann Kovac mit den Borussen trotzdem die Champions-League-Qualifikation schaffen? Sportdirektor Sebastian Kehl ist zuversichtlich. „Niko ist ein sehr erfahrener Trainer, der schon einige Klubs trainiert hat. Er hat als Spieler eine Menge Erfahrung gesammelt hat und war auf allen Positionen erfolgreich“, sagte der einstige BVB-Kapitän in der Mixed Zone nach dem Sieg gegen Donezk.
Früher als Gegner, künftig als BVB-Trainer: Kovac kennt den Signal Iduna Park bereits gut. ? Lukas Schulze/Getty Images
„Er trägt eine klare Handschrift. Wir erhoffen uns, dass wir in den nächsten Wochen noch einmal angreifen, dass wir Stück für Stück Punkte in der Liga sammeln. Wir kennen alle die Tabelle und unsere Situation, die kennt auch Niko und sein Trainerteam. Aber wir sind alle sehr optimistisch und haben große Hoffnung, dass wir in den nächsten Wochen so viele Punkte sammeln, um uns Stück für Stück wieder heranzuarbeiten“, so Kehl weiter.
Obwohl der Sportdirektor nach einem Feuerwehrmann bis zum Sommer gesucht haben soll, kommt offenbar doch eine Langzeitlösung. Kovac wird nach Sky-Informationen beim BVB einen Vertrag bis 2026 unterschreiben. In den vergangenen Tagen wurde übereinstimmend berichtet, dass der 53-Jährige auf ein langfristiges Engagement gepocht habe. Ein Trainer mit Perspektive, bei dem sich die BVB-Profis warm anziehen müssen.
Mannschaften unter Kovacs Führung waren stets für außerordentliche Fitness bekannt. Taktisch steht der Şahin-Nachfolger für schnelles Umschaltspiel in einem 4-2-3-1-System statt durchdachten Ballbesitzfußball. Interimscoach Tullberg hatte gegen Donetsk bereits einen ähnlichen Ansatz gewählt. Der BVB strahlte gegen die Ukrainer mit neuer Leidenschaft, Gegenpressing und aggressivem Offensivspiel viel Gefahr vor dem Tor aus.
Unter Ex-Trainer Nuri Sahin ließ die Mannschaft diese Explosivität oft vermissen. Auch gegen Donetsk schien es, als wäre sie mit der aggressiven Taktik noch nicht eingespielt. Es wird künftig die Aufgabe von Niko Kovac sein, dies zu beheben. Während seine Ansätze schnellen Spielern wie Karim Adeyemi, Jamie Gittens oder Maximilian Beier imponieren dürften, könnten Techniker wie Pascal Groß oder Julian Brandt Probleme bekommen.
Der Kroate hatte zuletzt bis März 2024 den VfL Wolfsburg trainiert, konnte mit den ‚Wölfen‘ aber nur 19 von 60 Partien gewinnen. Zuvor betreute er in der Bundesliga den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Zwischenzeitlich stand er in der Ligue 1 für die AS Monaco an der Seitenlinie. Als Spieler war Kovac unter anderem für den FC Bayern, Bayer Leverkusen und Hertha BSC aktiv. Für den BVB wird er erstmals gegen den VfB Stuttgart am 8. Februar auf der Bank Platz nehmen.