SportsEye
·10 July 2025
Rapid kassiert Rekordsumme – aber verliert auch seinen Star

In partnership with
Yahoo sportsSportsEye
·10 July 2025
Der SK Rapid Wien steht mitten im Transfersommer vor weitreichenden Veränderungen – und gleich mehreren Großbaustellen, wie unter anderem Kurier, SkySportAustria und Heute berichten. Der bevorstehende Rekordverkauf von Isak Jansson und die Verpflichtung von Abwehrspezialist Jean Marcelin prägen die Szene rund um Hütteldorf. Die Zukunft von Wunschstürmer Marko Arnautovic bleibt dagegen weiter offen.
Isak Jansson, Schlüsselspieler auf dem Flügel und in der vergangenen Saison einer der auffälligsten Akteure, ist nach gerade einmal anderthalb Jahren schon wieder auf dem Absprung. Rapid hat nach Medieninformationen ein Angebot von OGC Nizza akzeptiert, das über acht Millionen Euro sowie potenzielle Erfolgsboni und eine Weiterverkaufsbeteiligung beinhaltet. Damit würde Jansson, der erst 2024 für 250.000 Euro aus Cartagena kam, zum teuersten Verkauf der Vereinsgeschichte avancieren. Die Interessen von Paris FC und Celtic Glasgow wurden bis zuletzt im Hintergrund gehalten, doch der 23-Jährige hatte sich intern auf Nizza als Ziel festgelegt und reiste bereits zum Medizincheck nach Frankreich.
Sportdirektor Markus Katzer hatte das rekordverdächtige Angebot für Jansson zunächst abgelehnt, schlussendlich aber angesichts der finanziellen Dimension und Janssons eigenem Wunsch zugestimmt. Für Rapid bedeutet der Abgang zwar einen enormen Geldsegen, gleichzeitig aber auch sportliche Herausforderungen, zumal Eigenbauspieler Moritz Oswald verletzungsbedingt vorerst ausfällt.
Um die Defensive zu verstärken, gelang Rapid mit Jean Marcelin ein Transfercoup zum Schnäppchenpreis. Der 25-jährige Innenverteidiger wechselt für rund 100.000 Euro von Beitar Jerusalem zu den Wienern. Die niedrige Ablösesumme ist insbesondere der prekären Sicherheitslage in Israel geschuldet, die Marcelin dazu veranlasste, das Training bei Beitar abzubrechen. Marcelin, ehemaliger Jugendspieler Frankreichs und aktueller Nationalspieler Madagaskars, bringt mit 1,97 Meter Körpergröße und Erfahrung aus Stationen bei Auxerre, Monaco, Bordeaux und Cercle Brügge physische Präsenz für das Zentrum der Rapid-Abwehr. In Israel wurde er zuletzt als bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet.
Trainer Peter Stöger lobt den Neuzugang: „Auch wenn wir in der Innenverteidigung schon ein sehr hohes Niveau haben, bin ich überzeugt, dass Marcelin genauso eine hohe Qualität mitbringt – ein echter Top-Spieler.“ Katzer hebt Marcelins ruhigen, pressingresistenten Aufbau und seine Luftpräsenz hervor. Im Trainingslager in Freistadt trainierte Marcelin bereits mit, seine Integration soll rasch erfolgen.
Ungewiss bleibt das Tauziehen um Marko Arnautovic. Rapid hat dem ÖFB-Rekordspieler laut Kurier nochmals ein verbessertes, erfolgsbonus-basiertes Angebot unterbreitet. Sollte auch dieses abgelehnt werden, soll ein Plan-B-Stürmer verpflichtet werden. Peter Stöger äußerte sich zuletzt skeptisch: „Ich glaube nicht mehr an Marko, weil er einfach aus einem preislich anderen Segment kommt. Das ist okay und auch so akzeptieren.“ Arnautovic hinterlegte indes persönlich, dass ihn eine Rückkehr zu Rapid „sehr reizen“ würde – mehr als ein vages Interesse ist jedoch bislang nicht festzustellen.
Der Klub setzt damit seinen Weg fort, durch kluge Verkäufe frisches Kapital zu generieren und günstige Gelegenheiten am Transfermarkt konsequent zu nutzen, um den Kader gezielt zu verstärken – der anstehende Umbruch ist auch in diesem Sommer das beherrschende Thema.
Quellen: Kurier, Heute, SkySportAustria
Photo by Michael Campanella/Getty Images
Live