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·8 May 2025
Premier League: United und Spurs im Tal der Tränen

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·8 May 2025
Die Premier League, einst das strahlende Aushängeschild des Weltfußballs, könnte in dieser Saison einen neuen Tiefpunkt erleben. Manchester United und Tottenham Hotspur, beides Klubs mit großer Tradition und noch größeren Ambitionen, taumeln als 15. und 16. der Tabelle durch die Liga. In anderen Zeiten wäre das ein Skandal, heute scheint es fast schon zur Normalität zu werden. Die glanzvollen Tage, als United und Spurs noch mit leidenschaftlichem Spiel und taktischer Finesse begeisterten, scheinen längst vergangen.
Dass diese beiden einstigen Schwergewichte der Liga nun in der Europa League auf einen Hoffnungsschimmer setzen, ist bezeichnend. In der Premier League scheinen sie nicht mehr konkurrenzfähig zu sein. Dabei sollte gerade ein Klub wie Manchester United, dessen Kader mit Stars gespickt ist, in der Lage sein, in mehreren Wettbewerben gleichzeitig zu glänzen. Doch die Realität sieht anders aus. Rúben Amorim, der Teammanager von United, hat es treffend angedeutet: Seine Mannschaft ist schlicht nicht gewappnet, um in der Europa League erfolgreich zu sein, geschweige denn in der Premier League.
Dieses Versagen deutet auf tiefere, strukturelle Probleme hin. Missmanagement könnte hier das Schlüsselwort sein. Es reicht eben nicht, nur teure Spieler zu kaufen. Es braucht ein funktionierendes Konzept, eine Vision, die über kurzfristige Erfolge hinausgeht. Wer heutzutage in der Premier League bestehen will, muss langfristig denken und handeln. Doch United und Spurs scheinen mehr mit der Verwaltung des Status quo beschäftigt zu sein, anstatt sich den Herausforderungen der modernen Fußballwelt zu stellen.
Die Möglichkeit, die Europa League zu gewinnen und so doch noch einen Champions-League-Platz zu ergattern, wirkt wie ein Pflaster auf einer offenen Wunde. Natürlich wäre es ein Erfolg, aber es wäre auch eine Illusion. Ein solcher Sieg würde die grundlegenden Probleme nicht lösen. Am Ende dieser Saison könnten United und Spurs trotz eines möglichen Europa-League-Triumphs vor einem Scherbenhaufen stehen.
Die Attraktivität der Premier League könnte darunter leiden. Wenn große Traditionsklubs nicht mehr in der Lage sind, ihre Rolle als Zugpferde der Liga zu erfüllen, könnten Fans und Sponsoren abwandern. Die Liga lebt von der Spannung, von der Konkurrenz an der Spitze. Doch wenn United und Spurs weiterhin im Tal der Tränen feststecken, droht der Premier League ein Imageverlust, den auch ein englisches Finale in der Europa League nicht verhindern kann.