
liga3-online.de
·14 June 2025
"Null Visionen, null Konzepte": FCS-Fans rechnet mit Präsidium ab

In partnership with
Yahoo sportsliga3-online.de
·14 June 2025
Trotz starker Moral ist der 1. FC Saarbrücken in der Relegation gescheitert und musste somit einmal mehr den Traum vom Aufstieg in die 2. Bundesliga begraben. Die Saarländer werden in der Spielzeit 2025/26 also einen neuen Anlauf wagen, kommen in der Sommerpause aber nicht wirklich zur Ruhe. Denn nun meldet sich die aktive Fanszene mit einer Generalkritik am Vorstand zu Wort.
Sie ist harsch und direkt, die Kritik, die die Ultras aus der Saarbrücker Ostkurve "Virage Est" in einer Stellungnahme in Richtung ihres Präsidiums um Präsident Hartmut Ostermann schicken. "Wir fühlen uns mehr denn je in unserer Meinung bestärkt, dass mit der aktuellen Konstellation des Präsidiums und den dort getroffenen Entscheidungen kein langfristiger und kontinuierlicher Erfolg möglich ist", heißt es in dem Schreiben unter anderem, in dem zusätzlich noch die Punkte Vetternwirtschaft, Misskommunikation und Intransparenz eine Rolle spielen.
Heftige Anschuldigungen, die bei den Saarländern auf eine Sommerpause schließen lassen, die nicht gerade ruhig verlaufen dürfte. Zum einen natürlich, weil das Ziel des Aufstiegs in den Relegationsspielen gegen Eintracht Braunschweig knapp verpasst wurde. Und nun eben auch noch, weil die Fans ihre "Schuldigen" dafür in der obersten Etage des Vereins ausgemacht haben und das auch so kommunizieren. Der Aufstieg in die 2. Liga über die Relegation wäre zwar schön gewesen, "aber es wäre höchstwahrscheinlich nur ein kurzer und kein gesunder Ausflug in die zweite Liga gewesen", so die Fans. "Mit den aktuellen Vereinsstrukturen samt handelnder Personen wären wir in Schönheit gestorben, daran haben wir keine Zweifel."
Seit zweieinhalb Dekaden werde der FCS von Präsident Hartmut Ostermann, Schatzmeister Dieter Weller und "ihrer Entourage" geführt, lassen die Ultras verlauten. "Seit 25 Jahren gibt es null Visionen, null Konzepte, null Professionalität und null Strukturen, dafür 100 Prozent Vetternwirtschaft, Misskommunikation und Intransparenz", so die Fans, die insbesondere Ostermann hart angehen und ihm vorwerfen, sich selbst viel zu wenig mit dem FCS zu befassen und sich immer nur über Telefongespräche auf dem Laufenden zu halten, wodurch er aber "Lichtjahre vom Verein entfernt" sei.
Ganz konkret prangern die Fans zudem an, dass die Aufgabenverteilung zwischen Manager Rüdiger Ziehl und Sportdirektor Jürgen Luginger weitestgehend unklar sei und des Weiteren zu wenige verdiente Spieler und Identifikationsfiguren des Vereins den Weg in den Vorstand oder andere Führungspositionen außerhalb des Platzes fänden. Als Beispiel wird hier Mike Frantz genannt, der nach vielen Jahren als Spieler der Saarbrücker nun nach seinem Karriereende stattdessen bei der benachbarten SV Elversberg angestellt ist.
Die Fans rufen dazu auf, bei der nächsten Mitgliederversammlung einen neuen Aufsichtsrat zu wählen, der ein neues Präsidium bestellt. "Das ewige Präsidium um Präsident Hartmut Ostermann und Schattenpräsident Dieter Weller hat ausgedient, sie bringen uns keinen sportlichen Erfolg und noch fataler, sie schaffen keine Strukturen und keine Transparenz, sie verhindern." Ordentliche Anschuldigungen, mit denen sich die Blau-Schwarzen nun werden auseinandersetzen müssen. Noch hat der Verein nicht öffentlich reagiert. Früher oder später wird der Klub aber in die Diskussion mit seinen treuen Fans einsteigen müssen. Zumal diese ankündigt, am Protest gegen die aktuelle Vereinsführung festzuhalten.