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·27 December 2024
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1860-Geschäftsführer Christian Werner (42) ist für seinen eigenwilligen Weg im Spielerscouting auf Drittliga-Ebene bekannt: Er hatte im Sommer verraten, dass er sich der künstlichen Intelligenz - also Daten - bediene, um interessante Spieler aufzureißen. Die Profile, die Werner bislang für die Löwen verpflichtete, lasen sich bis auf wenigen Ausnahmen zumindest immer schlüssig. Und es gibt nicht wenige Experten, die glauben: Die Mannschaft des TSV 1860 hat deutlich mehr Potential als der aktuelle Tabellenplatz 14.
Da richtet sich der Blick zwangsläufig auf Trainer Agis Giannikis: Kann er nicht alles aus der Mannschaft herauspressen? Werner ist weiter überzeugt vom Deutsch-Griechen, lässt ihn nicht fallen - das steht jetzt fest.
Woran dann ansetzen?
Eine der großen Auffälligkeiten im aktuellen Löwen-Kader ist neben den unfassbaren Leistungsschwankungen, dass die Sechzger zu wenig Leadertypen in der Mannschaft haben: Alle sind zu brav und angenehm. Was Blau fehlt, sind Figuren, die einem auch weh tun können und auch in der Kabine das Wort ergreifen. Dieser Mann sollte eigentlich Rene Vollath werden. Doch der Torwart verlor nach dem 1:5 in Cottbus seinen Status relativ schnell wieder an Aufstiegsheld Marco Hiller. Zudem: Zwei entscheidende Puzzleteile in einem ausgewogenen Kader hat Werner bei seiner Sommer-Akquise vergessen: Einen kraftvollen beweglichen Stürmer mit Frechheit - und eine Axt im Mittelfeld mit Einschüchterungspotential.
db24 weiß: Werner arbeitet im Hintergrund an gleich mehreren Winter-Transfers, um nach 38 Spieltagen der Abstiegszone fern zu bleiben oder doch nochmal oben anzugreifen? Werner weiß: Er muss liefern! Die Vorrunde war für seinen persönlichen Arbeitsnachweis beim Giesinger Traditionsverein absolut kontraproduktiv. Und so geht er in die Offensive.
Interessant ist, wie der Gorenzel-Nachfolger den Markt abklappert. Selbst auf dem virtuellen Insider-Portal “Transferroom”, das nur für Vereine und Spielerberater geöffnet ist, sucht 1860 neues Personal. Und das für eine Position, die in den letzten Wochen zumindest ordentlich bestückt war - die linke Abwehrseite von Florian Bähr. Der gesuchte Spieler muss allerdings ablösefrei sein, könnte aber im Gegenzug bis zu 132.000 Euro im Jahr verdienen. “Diese Plattform hat ein bisschen was von Tinder - anbandeln und schauen, was dann passiert”, scherzt ein Berater im Gespräch mit db24.
Große Vereine wie Manchester City, Chelsea, Barcelona oder Paris St. Germain nutzen das Angebot - finden die Löwen im Web ein Match mit einem Schlüsselspieler?