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·27 August 2025

Muroyas Erben: Hayate Matsuda in der Analyse

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Dass Hannover 96 und japanische Spieler gut zusammenpassen, ist längst kein Geheimnis mehr. Schon in der Vergangenheit sorgten Talente aus Fernost für Furore – und auch in Zukunft wird diese Verbindung weiterleben. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Partner-Akademie von Mito Hollyhock dürfen sich die Fans weiterhin auf technisch starke, disziplinierte und hochveranlagte Kicker freuen. Das aktuellste Beispiel: Hayate Matsuda.

Der flinke Flügelspieler begeistert mit starken Leistungen und spielt sich in die Herzen der Fans. Nach dem jüngsten Topspiel gegen Magdeburg wurde er vom Fachmagazin kicker sogar in die „Elf des Tages“ berufen – ein weiteres Ausrufezeichen des aufstrebenden Japaners.


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Vom Akademiespieler zum Publikumsliebling

Hayate Matsuda kam im Sommer 2023 im Alter von 19 Jahren nach Hannover und spielte zunächst zwei Jahre lang in der U23. Bereits im ersten Jahr war er ein wichtiger Bestandteil des Teams und trug maßgeblich zum Aufstieg in die 3. Liga bei. Zwar schwankten seine Leistungen in der darauffolgenden Saison etwas – bei einem jungen Spieler keine Seltenheit – doch Trainer Daniel Stendel schenkte ihm in 33 Partien das volle Vertrauen. Der nur 1,70 Meter große Wirbelwind bedankte sich mit leidenschaftlichen Auftritten, vier Treffern und sieben Vorlagen.

Matsudas Offensivdrang über die linke Außenbahn machte ihn schnell zum Publikumsliebling der 96-Anhänger. Seine Leihe war Teil der Kooperation mit dem japanischen Zweitligisten Mito Hollyhock, die Marcus Mann nach seinem Amtsantritt in Hannover initiiert hatte.

Herkunft, Ausbildung, Ankommen

Mito liegt in der Region Ibaraki an der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshū, etwa 2,5 Stunden nördlich von Tokio. Der dortige Verein Mito Hollyhock entstand in den 1990er Jahren durch die Fusion zweier Clubs, die ursprünglich von Fabrikarbeitern gegründet worden waren. Seit 2000 spielt der Verein durchgängig in Japans zweithöchster Spielklasse und hat eine eigene Akademie – genau dort wurde Matsuda ausgebildet.

Der Einstieg in Hannover fiel ihm leicht, nicht zuletzt, weil er auf Landsmann Sei Muroya traf. Dieser verließ den Klub allerdings im Sommer 2025 Richtung Tokio. Nach dem Abstieg der U23 in die Regionalliga wurde es auch um Matsuda kurzzeitig still – bis er Mitte Juni völlig überraschend einen langfristigen Vertrag bis Juli 2028 unterschrieb. Die Freude bei den Fans war groß, denn mit ihm bleibt die japanische Fußballtradition bei 96 lebendig.

Mit Asuma Ikari geht zudem schon der nächste Japaner aus Mito in der U23 auf Punktejagd.

Systemwechsel als Durchbruch

Zwei Jahre lang brachte Trainer Daniel Stendel Matsuda den deutschen Fußball näher. Den nächsten Entwicklungsschritt machte er unter dem neuen Cheftrainer Christian Titz, der ihn von der linken auf die rechte Seite umzog. Dort bildet Matsuda seitdem ein dynamisches Duo mit Mustapha Bundu – ein echtes Powerpaket im Angriff. Die Kombination aus explosiven Sprints, unermüdlicher Spielfreude und direktem Zug zum Tor sorgt ligaweit für Furore.

„Interessant“ wird es für gegnerische Abwehrreihen spätestens dann, wenn Bundu – wie bisher in jedem Spiel – ausgewechselt wird und Daisuke Yokota ins Spiel kommt. Die frischen Beine des zweiten Japaners sorgen dann regelmäßig für Verzweiflung beim Gegner.

Zahlen, Daten, Emotionen

Schon in der Saisonvorbereitung konnte sich Matsuda gegen seine direkten Konkurrenten Jonas Sterner und Bastian Allgeier durchsetzen. In den ersten vier Pflichtspielen der neuen Saison stand er jeweils in der Startelf – und überzeugte durch konstant gute Leistungen.

Das Pokalspiel in Cottbus klammern wir hier einmal aus, denn dort fehlte ihm mit Bundu der ideale Partner auf dem Flügel. Ansonsten sprechen die Zahlen für sich:

  • 2 erfolgreiche Dribblings pro Spiel bei einer Quote von 55 %
  • 50 % gewonnene Zweikämpfe – ein solider Wert für einen Offensivspieler
  • 1,3 zurückgewonnene Bälle pro Spiel im Mittelfeldpressing
  • 82 % Passquote

Hinter ihm geben ihm die Verteidiger Virgil Ghita und Ime Okon die nötige Absicherung, was ihm zusätzliche Freiheit in der Offensive verschafft.

Matsuda sorgt für Gänsehaut gegen Magdeburg

Sein bisheriger Höhepunkt: das 1:0 im Heimspiel gegen Magdeburg am vergangenen Samstag. Aus dem Nichts tauchte Matsuda plötzlich zentral im Strafraum auf und verwertete einen Abpraller seines Teamkollegen Aseko eiskalt – im Stile eines Mittelstürmers! Was unser flinker Außenläufer dort im Sturmzentrum zu suchen hatte? Völlig egal! Hauptsache, der Ball war drin.

Fazit

Mit Hayate Matsuda hat Hannover 96 ein echtes Juwel in seinen Reihen. Der 21-jährige Japaner steht sinnbildlich für die erfolgreiche Kooperation mit Mito Hollyhock – und dafür, wie gut sich Talent, Disziplin und Spielintelligenz im deutschen Fußball entfalten können. Wenn er so weitermacht, ist sein Weg noch lange nicht zu Ende. Und wir freuen uns schon auf die nächsten Highlight-Momente unseres „Samurai von der Außenbahn“.

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