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·6 May 2024

MSV Duisburg zum ersten Mal viertklassig: „Muss man erstmal verkraften“

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Der MSV Duisburg ist zum ersten Mal in seiner langen Vereinsgeschichte nicht mehr in den oberen drei deutschen Ligen vertreten. Nach dem feststehenden Abstieg zeigt sich der Klub aus dem Ruhrgebiet geschockt.

MSV Duisburg: Neustart in der Regionalliga nötig

Duisburg (SID) Bernard Dietz zitterte und bangte bis zur letzten Sekunde, doch dann hatte auch die Vereinsikone des MSV Duisburg traurige Gewissheit. Nach dem Punktgewinn von Waldhof Mannheim beim FC Ingolstadt am späten Sonntagabend müssen die Zebras den bitteren Gang in die Regionalliga antreten. „Spätestens nach dem Mannheimer Ausgleich war mir klar: ‚Jetzt ist Feierabend'“, sagte Dietz dem SID tags darauf und fügte traurig an: „Das muss man erst einmal verkraften.“


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Dietz steht für eine erfolgreiche Zeit beim MSV. Für Duisburg bestritt „Ennatz“ 394 Spiele im Oberhaus, der MSV war Bundesliga-Gründungsmitglied, stand im Pokalfinale und spielte international. Alles vorbei. Nach dem Sturz in die Viertklassigkeit steht ein schwerer Neustart bevor. Der Ausgang ist ungewiss.

Dietz hat die Gefahr früh erkannt. Der 76-Jährige sah bereits zu Beginn der Saison einen „Virus“ im Verein. Der Trainerverschleiß (fünf seit November 2020) sei zu groß gewesen, im Kader sei auf zu viele Spieler mit Erfahrung gesetzt worden.

Jetzt steht der große Umbruch an. Nur zwei Spieler sollen einen Vertrag für die Regionalliga besitzen. „Wir müssen Wege aus der wirtschaftlichen Misere finden und in die Zukunft investieren“, forderte Geschäftsführer Michael Preetz zuletzt während der Mitgliederversammlung. Zudem hat sich der Vorstand am Sonntag in einem offenen Brief an die Fans gewandt und verkündet, dass er „für den Neustart den Weg frei machen“ würde. Im Sommer werden Neuwahlen stattfinden.

Erst im Januar stellte man Preetz als Retter vor. Für den Klassenerhalt reichte es nicht mehr. Dietz hofft, „dass Preetz jetzt etwas Gutes aufbaut und wir nächstes Jahr um den Wiederaufstieg spielen“. Dafür muss ein neuer Trainer her. Dietz favorisiert einen „Xabi Alonso in klein“. Der neue Coach solle „alle Spieler, Mitarbeiter und die Fans“ mitnehmen.

Doch wer soll das sein? Duisburg hat an Reiz verloren. Nach 35 Jahren verabschiedet sich der Vize-Meister der ersten Bundesliga-Saison 1963/64 aus dem Profifußball. 2008 stieg Duisburg aus der Bundesliga ab, 2011 standen die Zebras als Zweitligist noch im DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04. 2019 stürzte Duisburg aus der 2. Liga.

Dietz hat die Hoffnung aber nicht aufgegeben. Sein MSV sei doch „ein Bundesligaverein“ und das Ziel müsse immer sein, „mindestens zweite Liga zu spielen“. Doch es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass der Weg zurück schwierig wird. Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen gelang er aber zuletzt.

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images for DFB)

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