FC Red Bull Salzburg
·9 May 2025
Meister-Knockout in Graz

In partnership with
Yahoo sportsFC Red Bull Salzburg
·9 May 2025
Im Spitzenspiel ist Leader Sturm Graz einfach kaltschnäuziger vor dem Tor, eine frühe Zwei-Tore-Hypothek wird uns im Endeffekt zum Verhängnis. Damit ist zwei Runden vor Schluss klar, dass unser Titeltraum geplatzt ist und wir auch rechnerisch nicht mehr Champion in der österreichischen Beletage werden können.
„Siegen oder fliegen!“ – die Partie der 30. Runde der ADMIRAL Bundesliga in der ausverkauften Merkur Arena hatte vorentscheidenden Charakter. Und dementsprechend angriffslustig gingen es beide Mannschaften an. Der als Rechtsverteidiger aufgebotene Samson Baidoo – der einzige Neuling in unserer Startelf – stellte sich bereits nach wenigen Augenblicken vor, auf der Gegenseite näherten sich Horvat und Kiteishvili an. Auf diese Halbchancenflut folgte der erste echte Rückschlag: Unsere Burschen waren bei einer Grazer Ballstafette stets um einen Schritt zu spät, abschließend fälschte Aleksa Terzic einen Böving-Abschluss unhaltbar für Rückhalt Alex Schlager ab – die Bundesliga wertete den Gegentreffer als Eigentor (18.).
Schon in dieser Phase zeichnete sich ab, was sich mit Fortdauer mehr und mehr herauskristallisieren sollte: Vorne fehlte – in diesem Fall bei einem Vertessen-Drehschuss – die letzte Präzision, hinten flipperte nur Augenblicke später das Spielgerät zu Böving, der nach einem Konter am Ende der Verwertungskette stand. Einen erneut von Terzic abgelenkten Horvat-Vortrag finalisierte der Däne mühelos (20.).
Unsere Elf gab sich naturgemäß nicht auf. Und nachdem es unsere Offensiven Mitte des ersten Durchgangs aus allen „Lebenslagen“ versucht hatten (22., 28., 30., 32., 40.), die beste Gelegenheit hatte Adam Daghim auf dem Kopf, kam das folgerichtige Lebenszeichen zum – viel zitierten – psychologisch wichtigen Zeitpunkt! Oscar Gloukh flankte, Dorgeles Nene dankte – der Anschlusstreffer per Kopf war kurz vor dem Gang in die Garderoben Realität (45.).
Doch so viel sich unsere Burschen auch vorgenommen hatten, das alles riss der Tabellenführer nur Minuten nach Wiederbeginn rigoros nieder: Nach einem Eckball bewies Lavalee Lufthoheit. Zwar entschärfte Alex Schlager fantastisch, im Nachsetzen war jedoch Wüthrich zur Stelle (48.). Diesen nächsten Zwei-Tore-Rückstand halbierten die Unsrigen zur Stundenmarke – Aiwu lenkte eine scharfe Hereingabe von Comebacker Karim Onisiwo ins eigene Tor (59.) –, aber die Säumel-Schützlinge waren heute schlicht schlagfertiger, wussten auf jeden unserer Hiebe eine Antwort.
So geschehen in Minute 72, als Karic unsere Hintermannschaft sezierte, Chukwuani staubte aus der Nahdistanz ab. Selbst nach so vielen Rückschlägen blieben unsere Roten Bullen dran, mehr als ein Ratkov-Header schaute aber nicht mehr heraus, wodurch wir uns heute selbst rechnerisch aus dem Meisterrennen verabschieden müssen.
Sie haben mit den ersten zwei Schüssen das Tor gemacht, das ist entsprechend bitter gewesen. Auch in der zweiten Hälfte direkt den Treffer zu bekommen, hat wehgetan und darf nicht passieren. Die Niederlage tut sehr weh, aber wir werden in den letzten zwei Spielen noch mal 100 Prozent geben, um die Saison bestmöglich abzuschließen.
Samson Baidoo
Sie waren vor dem Tor einfach besser. In Hälfte eins machen sie aus den ersten zwei Chancen zwei Tore. Wir waren in manchen Situationen heute einfach nicht scharf genug. Nach der Pause auch direkt einen Gegentreffer aus einer Ecke zuzulassen, darf uns einfach nicht passieren. Es ist unsere eigene Schuld heute! Wir alle wissen, was die Niederlage heute bedeutet. Ich kann mich nur bei den Fans für die tolle Unterstützung bedanken. Es ist gerade echt hart im Moment, nächste Woche wollen wir aber wieder angreifen.
Mads Bidstrup
Es war ein packendes Spiel in der ersten Halbzeit, es ging hin und her – da hatten wir das fußballerische Übergewicht, mehr Situationen, in denen es eigentlich brennen muss. Dann gehen wir allerdings mit dem 1:2 in die Pause – aber das Dritte zieht uns den Zahn. Wenn man über das ganze Spiel hinweg zwei Toren hinterherläuft, dann wird es einfach zäh. Am Schluss müssen wir Sturm gratulieren. Ihr Sieg ist sicherlich auch verdient, wenn man den letzten Willen, den letzten Punch in den Strafräumen hernimmt. Dementsprechend waren wir heute nicht gut genug, um das Spiel zu gewinnen.
Thomas Letsch
Onisiwo für Sulzbacher (56.), E. Baidoo für Mellberg (56.), Ratkov für Nene (69.)
Gadou (68./Foul)