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·3 July 2025
Luxus-Stürmer Kane: Weit mehr als nur ein Torjäger für Bayern

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·3 July 2025
Harry Kane verzog keine Miene. Voll fokussiert nahm der Stürmerstar des FC Bayern gemeinsam mit seinen Mitspielern am ESPN Sports Complex in Orlando die Vorbereitung auf das Giganten-Duell mit Paris Saint-Germain auf, bei knapp 30 Grad im Sunshine State Florida war für Späßchen keine Zeit. Im mit Spannung erwarteten Viertelfinale der Klub-WM am Samstag (18.00 Uhr MESZ/DAZN und Sat.1) wird schließlich auch Kane erneut gefragt sein. Und das bei weitem nicht nur als Torjäger.
„Man gewinnt keine Titel, wenn nicht die ganze Mannschaft diese Bereitschaft zeigt“, hatte Trainer Vincent Kompany nach dem Sieg im Achtelfinale über Flamengo gesagt und Kanes Einsatz besonders hervorgehoben. Dessen Wert für die Bayern, so sehen es seine Kollegen und Vorgesetzten, wird längst nicht nur an seinen Toren gemessen. Das war nicht zuletzt in den Schlussminuten gegen Flamengo eindrucksvoll zu sehen.
In einer bemerkenswerten Szene, die im Nachgang sogar seine zwei nicht weniger eindrucksvollen Treffer in den Schatten stellte, war Kane Verteidiger Ayrton beim Stand von 4:2 über drei Viertel des Platzes teils im Vollsprint hinterhergejagt und senste ihn dann an der Seitenlinie in bester Sechser-Manier gnadenlos um. Die Chance auf den Ball? Null. Die Karte? Mindestens dunkelgelb. Und die Bayern? Fühlten sich auch durch diese Aktion in ihrem Gefühl bestärkt, dass ihre Titelmission in den USA im Erfolg enden könnte.
„Das ist genau das, was wir brauchen“, sagte Leon Goretzka, „dass jeder für den anderen marschiert“. Sportvorstand Max Eberl schwärmte, Kane habe das längst verstanden. Aus dem erschreckenden 1:4 beim FC Barcelona Anfang der Saison habe man „gelernt, dass wir eben auch mal foulen müssen“, sagte der 51-Jährige: „Und Harry macht das seit diesem Zeitpunkt herausragend.“
Es sei „ein Luxus, dass Spieler dieser Qualität das machen wollen“, sagte Kompany über den Kapitän der englischen Nationalmannschaft. Kanes Bereitschaft, der Mannschaft auch abseits seiner angesichts von drei Turniertoren unbestreitbaren Stürmerqualitäten zu helfen, meinte der Belgier, sei „nicht immer selbstverständlich“ – und könnte gegen PSG zum Trumpf werden.
Ihm sei natürlich bewusst, sagte Kane vor dem „schwierigen“ Duell mit dem Champions-League-Sieger, „dass ich vor allem an Toren gemessen werde“. Gleichzeitig werde er jedoch „alles für das Team“ tun, was für den maximalen Erfolg nötig ist: „Und wenn das heißt, elf Kilometer pro Spiel zu laufen oder in der Defensive zu helfen, dann tue ich das.“
Solange das Ergebnis stimmt, ist es Kane sogar egal, wenn er nicht trifft – wie beim 10:0 zum Auftakt der Klub-WM gegen Auckland City. „Tore schießen ist natürlich etwas, was ich gerne tue“, sagte er: „Aber ich liebe es vor allem zu gewinnen. Und ich werde versuchen, meinem Team dabei so viel wie möglich zu helfen.“
Notfalls auch mit einer Grätsche im Vollsprint.