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Rosenau Gazette

·18 May 2024

Leverkusen-Trauma beendet

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Augsburg gegen Leverkusen: Das war lange eine extrem klare Angelegenheit. Der FCA konnte einfach nicht gegen Bayer 04 gewinnen. Dementsprechend wird das Kapitel Leverkusen auch in unserem neuen Buch “Von der Rosenau bis nach Europa” behandelt. Passend zum 34. Spieltag in Leverkusen ein Auszug dazu.

Hitz: “Natürlich war das Thema”

Der FC Augsburg schafft es immer wieder, auch Spitzenteams Paroli zu bieten. Man denke an beeindruckende Siege gegen Dortmund oder den FC Bayern. Gegen einen Club tun sich die Schwaben jedoch ziemlich schwer – Bayer Leverkusen. 24 Spiele lang hatte es der FC Augsburg vergeblich gegen die Werkself probiert. 17 Niederlagen, sieben Remis bei einem Torverhältnis von 19:54 lautete die ernüchternde Bilanz, die für die immer gleichen Fragen vor einem Leverkusen-Spiel sorgte. Warum hat der FCA so seine Probleme gegen Bayer? Wird es denn diesmal etwas mit einem Dreier?


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„Wir kennen natürlich die Statistik“, heißt es dann auf der Pressekonferenz. „Aber sie spielt keine Rolle in unseren Köpfen, wir wollen gewinnen.“ Wie uns Marwin Hitz sagt, beschäftigte die miese Bilanz die Mannschaft allerdings sehr wohl. „Natürlich war das irgendwann Thema. Es ist ja Wahnsinn, dass es diese Storys immer wieder gibt und man einfach nicht gegen Leverkusen gewinnen konnte.“ Endlich geschafft hat es der FCA in der Saison 2022/23 – und dann direkt doppelt. Zuvor war er mal nah dran an den drei Punkten, mal meilenweit davon entfernt.

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Die ersten Spiele im DFB-Pokal

Vor dem Augsburger Bundesligaaufstieg standen sich beide Teams bereits zweimal im DFB-Pokal gegenüber. 1993 kam es im Achtelfinale zum ersten Aufeinandertreffen. 18.000 Zuschauer sahen im Rosenaustadion einen packenden Pokalfight der von Armin Veh trainierten Augsburger. Der FCA wehrte sich als Bayernligist tapfer gegen den Vorjahresfünften der Bundesliga. Nach einem 0:0 nach 120 Minuten musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Drei Augsburger verschossen, Bayer jubelte. Die erste von vielen Niederlagen gegen die Werkself.

Es dauerte 15 Jahre, bis sich beide Clubs wieder begegneten. 2008 in der ersten Pokalrunde. Augsburg hatte gerade eine enttäuschende Zweitligasaison auf Rang 14 beendet, Leverkusen wurde Bundesligasiebter. Der FCA, der unter anderem mit den Neuzugängen Uwe Möhrle, Daniel Baier und Tobi Werner spielte, verlor gegen Leverkusen mit 0:2. Es war übrigens das letzte Augsburger Pokalspiel im Rosenaustadion. 2009 zogen die Schwaben in die neu gebaute Arena im Stadtteil Göggingen um. Ein Ort, an dem man fortan öfter gegen die Rheinländer spielensollte.

Das erste Bundesligaspiel

Als es am fünften Spieltag der ersten Augsburger Bundesligasaison2011/12 gegen Leverkusen ging, hatten die FCA-Fans immer größereSehnsucht nach einem Sieg. In den ersten vier Spielen gelangen zweiUnentschieden, jetzt sollte vor heimischem Publikum der erste Dreierfolgen. Die Schwaben begannen furios. Bereits nach fünf Minuten sorgteHajime Hosogai für großen Jubel im ausverkauften Stadion – 1:0. Nicht einmal eine Minute später war der mit dem Leverkusener Ausgleich jedoch wieder verflogen. Am Ende stand ein 1:4. Dasselbe Ergebnis sollte es auch im Rückspiel geben. Weil der FCA bekanntermaßen die Klasse hielt, gab es das Duellimmer wieder.

Besonders emotional wurde es 2015, als Rot-Grün-Weiß auf dramatische Art und Weise den ersten Punkt gegen Leverkusen holte. „Das war ein sehr intensives, wildes Spiel“, erinnert sich Marwin Hitz. „Mit einem für mich speziellen Erlebnis.“ Der FCA spielte um Europa mit, brauchte Zählbares, lag aber bis zur 90. Minute mit 1:2 zurück. Keeper Hitz wollte das nicht hinnehmen, ging bei einer Ecke mit vor – und netzte in perfekter Stürmermanier zum 2:2 ein. Der Schweizer war damit nach Jens Lehmann und Frank Rost der dritte Torhüter, dem in der Bundesliga ein Tor aus dem Spiel heraus gelang.

Nach seinem historischen Treffer, der zum Tor des Monats gewählt wurde, probierte es Hitz auch in anderen Spielen, konnte das Kunststück aber nicht wiederholen. Als wir ihn im Januar 2023 bei einem Spiel seines neuen Clubs FC Basel besuchen, steht es in der Nachspielzeit 2:3. Der 1,94-Meter-Mann ist bei der letzten Ecke mit vorne, schraubt sich hoch und kommt sogar mit dem Kopf an den Ball. Anders als in Augsburg bringt er die Kugel aber nicht auf den Kasten.

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Historisch: Marwin Hitz trifft gegen Leverkusen zum 2:2 Bild: Getty Images

Marwin Hitz spielte insgesamt fünf Jahre beim FC Augsburg undprägte die sportlich erfolgreichste Zeit des Vereins. Der Schweizer ist Augsburger Rekordkeeper und machte in seiner Karriere die mit Abstand meisten Spiele für den FC Augsburg (157). Hitz hat in Augsburg geheiratet, zwei seiner Kinder sind in der Fuggerstadt geboren. „Wir hatten eine wunderschöne Zeit hier, mit vielen schönen Erlebnissen. Wir haben immer noch Kontakt zu Freunden“, erinnert sich Hitz.

Sein Tor gegen Leverkusen „hat sich angefühlt wie ein Sieg“, meint er. Ein solcher wäre es in der Nachspielzeit beinahe geworden. Balleroberung Caiuby, Verlagerung Werner, Hackenpass Parker, Hereingabe Matavz, Direktabnahme Altintop – Pfosten. Schlusspfiff. Ein Jahr später sollte der FCA einem Sieg gegen Leverkusen ähnlich nah kommen.

Anekdoten und Ereignissen aus den anderen Begegnungen gegen Leverkusen lest ihr im neuen Buch “Von der Rosenau bis nach Europa: rot-grün-weiße Erzählungen zum FC Augsburg seit 1907”. Von den Rosenau-Gazetten-Autoren Andreas Riedl, Irina Fuchs und Andreas Schmid. Erhältlich in Augsburger Buchhandlungen oder online überall, wo es Bücher gibt – zum Beispiel hier.

Heja FCA!

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