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·23 August 2025
Kommentar: Eine schmerzhafte Entscheidung, aber…

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·23 August 2025
Simon Bartsch
23 August, 2025
Eine harte personelle Entscheidung wurde beim FC getroffen, eine, die zu Diskussionen anregt und eine, deren Erfolg sich noch zeigen muss beim 1. FC Köln: Ein Kommentar zum Kader-Aus.
Leart Pacarada im Training des 1. FC Köln
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Sollte sich Leart Pacarada in einigen Wochen oder Monaten noch einmal an die Zeit beim 1. FC Köln zurückerinnern, wird er diese Phase der Karriere sicherlich als Achterbahn bezeichnen können. Als vermeintlich bester Linksverteidiger der zweiten Liga noch zu Erstliga-Zeiten verpflichtet, verlor der Kosovare seinen Stammplatz (auch verletzungsbedingt) an den bis dato eher unbekannten Youngster Max Finkgräfe. In der Folgesaison erkämpfte sich „Paca“ die Position in der ersten Elf zurück, hatte sicherlich auch seinen Anteil am Aufstieg und hätte sicherlich zu gerne nun in der Bundesliga unter Beweis gestellt, dass er eben doch mehr als ein starker Zweitligaspieler ist. Diese Chance wurde dem Abwehrspieler genommen. In einer romantischen Fußballwelt mag diese Entscheidung mit einer gehörigen Portion Wehmut verbunden sein, schmerzen oder wie Lukas Kwasniok betonte, die wohl „härteste Entscheidung seit langem“ sein.
Nur ist der Fußball dann eben mehr als Fanromantik. Fernab des Fantums ist es nichts anderes als ein Geschäft. Der Profiverein ist ein Unternehmen, ein millionenschweres noch dazu und es geht am Ende eben nicht nur um Titel, sondern auch um einen wirtschaftlichen Erfolg, in vielen Fällen vielleicht auch eher ums wirtschaftliche Überleben. Dass die neue sportliche Führung der Geißböcke generell harte Entscheidungen trifft, ist ganz sicher kein Fehler. Es ist davon auszugehen, dass weder Kwasniok noch Thomas Kessler die Gespräche mit Pacarada, Imad Rondic und Jacob Christensen tatsächlich am „Allerwertesten vorbei gegangen“ sind. Doch der neue Coach wird nicht müde, zu betonen, dass es ein nötiger Schritt gewesen ist. Sicherlich ist es hart, einem Aufstiegsgaranten wie Leart Pacarada die Bundesliga-Tauglichkeit abzusprechen. Und aus Fan-Sicht mag es den ein oder anderen Spieler geben, den es ebenfalls hätte treffen können.
Nur stehen eben nicht die Fans Tag für Tag mit der Mannschaft auf dem Platz, müssen entscheiden, wer dem Team am Ende wirklich weiterhilft und stehen auch nicht in der Verantwortung, wenn die Entscheidungen eben falsche waren. Die sportliche Führung verfolgt seit Beginn der jeweiligen Amtszeit einen eindeutigen Plan. Das Ziel wird der Klassenerhalt sein und Kessler und Kwasniok werden alles aus ihrer Sicht Sinnvolle tun, um diese Hürde zu überspringen. Denn ein Scheitern wird auch mit ihrer Person verbunden sein. Die Kader-Entscheidungen können vielleicht sogar als Emanzipation von Kessler empfunden werden, der kein Problem damit hat, das Arbeitsverhältnis mit Spielern zu beenden, die sein Vorgänger und ehemaliger Chef Christian Keller verpflichtet hat. Christensen kam einst in der Hoffnung, er könne irgendwann in die Rolle eines Ellyes Skhiri wachsen, Rondic in der Hoffnung, er könne eine viel zu lang andauernde Sturmflaute beenden.
Mit dem Freitag räumen die Kölner Verantwortlichen auch Scherben auf, die Christian Keller wohl hinterlassen hat. Ob diese Rechnung am Ende aufgeht, bleibt komplett abzuwarten. Denn zum einen ist nicht gesagt, dass die Spieler den Verein nun auch schnellstmöglich verlassen. (Es wäre bitter, wenn der FC auf den doch ordentlichen Gehältern sitzen bleibt.) Zum anderen besteht das Risiko, dass die aktuellen sportlichen Schritte eben doch nicht zum Ziel führen, der Masterplan nicht aufgeht. Dann müsste es auf anderer Ebene harte Entscheidungen geben.