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·2 June 2025
Kommentar: Die Vorfreude auf weitere Transfers ist groß, die Erwartungshaltung nun aber extrem hoch

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Simon Bartsch
02. Juni 2025
Innerhalb von fünf Tagen hat der FC zwei Spieler verpflichtet. Und beide sind verheißungsvolle Neuzugänge. Dabei darf es eigentlich nicht bleiben. Doch die Frage nach dem nötigen Geld darf erlaubt sein. Ein Kommentar zu den Transfers des 1. FC Köln.
Thomas Kessler am Geißbockheim
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So ein wenig kam Isak Johannesson am Samstag wie Kai aus der Kiste daher. Selbst die stets besonders gut informierten Sky-Transfer-Experten hatten noch kein „Breaking“ rausgehauen, da war sich die „Bild“ bereits ziemlich sicher. Der FC würde bereits am 1. Juni den zweiten Transfer für die kommende Saison in trockene Tücher bringen, war die Prognose. Es dauerte natürlich nicht lange und eine große Welle der Entrüstung trat über die Ufer des Rheins – knapp 40 Kilometer nördlich von Köln. In Düsseldorf ist man über den Wechsel des 22-Jährigen alles andere als amused. Und das hat Gründe. Da ist natürlich der Wechsel zum Rivalen aus Köln, da sind die mantraartigen Liebesbekundungen, die genauso an einen ehemaligen FC-Stürmer erinnern, wie das Liebkosen des Wappens.
Sollte es unter den Fortuna-Sympathisanten aber auch Menschen geben, die diese emotionale Ebene kurzfristig verlassen wollen, dann dürfte sich in die große Enttäuschung eben auch eine sportliche Komponente mischen. Denn Düsseldorf verliert einen der absoluten Leistungsträger. Einen 22-jährigen Mittelfeldspieler, der mit 16 sein Profi- und mit 17 sein A-Länderspieldebüt feierte. Zwar in Schweden und für Island – aber auch das muss man in dem Alter erst einmal schaffen. Ein variabler Akteur, technisch hochbegabt, der in seinen jungen Jahren inklusive Länderspiele auf mehr als 200 Profi-Einsätze kommt. In Düsseldorf erzielte der Isländer in der vergangenen Spielzeit elf Tore, bereitete sechs weitere vor. Und der FC hat den Box-to-Box-Spieler mit einem Fünf-Jahresvertrag ausgestattet.
Nun könnte man meinen, dass fünf Millionen Euro Ablöse für einen Aufsteiger doch schon ziemlich saftig sind, zumal der 22-Jährige eben noch keine Bundesliga-Luft geschnuppert hat. Allerdings liegt der Marktwert bei sieben Millionen, Tendenz alleine durch den Klassen-Unterschied steigend. Die Chancen stehen wahrlich nicht schlecht, dass der FC einen sportlichen und irgendwann dann auch einen wirtschaftlichen Erfolg mit Johannesson verbuchen kann. Und damit hat der FC innerhalb von fünf Tagen den zweiten High-Performer der 2. Bundesliga verpflichtet. Sicherlich einen der besten Mittelfeldspieler und mit Ragnar Ache einen der gefährlichsten Stürmer, immerhin den drittbesten Torjäger der Liga und endlich mal einen Mittelstürmer, der ganz offensichtlich auch regelmäßig weiß, wo das Tor steht.
Der Auftakt in die Transferphase ist verheißungsvoll und in den Sozialen Medien wird Thomas Kessler bereits gefeiert. Der Sportdirektor hat zwei gute Transfers mindestens finalisiert und den Kölner Fans Spieler präsentiert, die sicherlich das Potenzial Richtung Publikumsliebling haben. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass sich beide auch in der Bundesliga erst einmal beweisen müssen. Der Sprung ins Liga-Oberhaus ist dann doch noch einmal ein großer. 18 Tore in Liga zwei bedeuten nicht zwangsläufig, dass der Stürmer auch die sicherlich nötige zweistellige Treffer-Anzahl in der Bundesliga sicher knipst. Und ein starker Mittelfeldspieler der zweiten Liga muss kein großer Balltänzer in der Belletage des deutschen Fußballs sein. Für beide Fälle gibt es leider genügend Beispiele.
Und doch sind beide Deals vielversprechend und die Hoffnung ist groß, dass es noch weitere starke Transfers geben wird. Denn die Kölner haben noch etliche Baustellen und das mindestens als Backup durch so ziemlich alle Mannschaftsteile. Die durchwachsene Saison hat ziemlich eindrucksvoll belegt, dass der FC vor einem Kaderumbruch stehen muss. Zwei Neuverpflichtung – auch der Marke Ache/Johannesson – werden zum Klassenerhalt alleine sicher nicht reichen. Kessler muss dringend nachlegen. Dabei ist längst klar, dass das Geld beim FC endlich und ein Großteil des kolportierten Budgets ausgegeben ist. Sollte mit Lukas Kwasniok auch noch der Wunschtrainer folgen, wird die nächste Ablöse im siebenstelligen Bereich folgen. Es stellt sich also durchaus die Frage, wie der FC weitere Transfers finanzieren will, ohne in ganz alte Muster zu fallen.
Und bei allem verständlichen Kessler-Hype sollte man nicht vergessen, dass zu großen Luftsprüngen auch erst einmal der feste Boden geschaffen werden musste. Noch ist nicht abzusehen, wie gut die beiden Neuverpflichtungen einschlagen. Genauso wenig, ob es eine gute Transferperiode für den FC und seine Fans werden wird. Die getätigten Transfers machen Lust auf mehr, die Vorfreude auf die kommenden Wochen der Transferphase ist groß – genauso wie die nun entstandene Erwartungshaltung. Die Latte liegt hoch.