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·19 August 2025
Kane – und sonst? Die Kandidaten für die Torjägerkanone

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·19 August 2025
Der Gewinn der Torjägerkanone ist der Traum eines jeden Bundesliga-Stürmers. Doch wer kann den Favoriten stoppen?
Als der FC Bayern im Sommer 2023 100 Millionen Euro für den 30-jährigen Harry Kane auf den Tisch legte, erwarteten die Münchener Tore am Fließband vom Engländer. Zwei Jahre und 62 Bundesligatreffer später ist klar, dass der Plan des Rekordmeisters voll aufgegangen ist. Nur logisch, dass der Routinier zweimal die begehrte Kanone in Empfang nehmen durfte.
Auch in der neuen Saison geht der Titel nur über Kane. Läuft die Saison so, wie man sie sich an der Säbener Straße vorstellt, dürfte dem Stürmer der Kanonen-Hattrick nicht zu nehmen sein. Dennoch gibt es einige Kandidaten, die nicht nur Kane entthronen, sondern auch den FC Bayern ins Wanken bringen wollen.
Die neben Kane aussichtsreichsten Kandidaten auf die Spitze der Torjägerliste spielen in Leverkusen und Dortmund. Bei der Werkself geht Patrick Schick als Stürmer Nummer eins in die Saison. Schon in der vergangenen Spielzeit zeigte sich der Tscheche in Torlaune und war mit 21 Treffern gefährlichster Angreifer beim Vizemeister.
Der 29-Jährige verfügt über einen ausgeprägten Torriecher und ist neben Kane der wohl abschlussstärkste Spieler der Liga. Was gegen Schick spricht: Bayer 04 Leverkusen befindet sich mitten im Umbruch, es wird dauern, bis die Mechanismen unter dem neuen Trainer Erik ten Hag greifen. Zudem ist sein kongenialer Partner Florian Wirtz nicht mehr im Verein.
Foto: Getty Images
Serhou Guirassy geht bei Borussia Dortmund in seine zweite Saison. Der Spätstarter, der in jungen Jahren beim 1. FC Köln scheiterte, zählt seit zwei Jahren zu den besten Angreifern Europas und will mit seinen Toren dafür sorgen, dass der BVB nicht wieder so eine Achterbahnfahrt erlebte wie in der Spielzeit 2024/2025.
Der Guineer ist ein kompletter Stürmer und traf nach seinem Wechsel von Stuttgart nach Dortmund wettbewerbsübergreifend 38-mal für seinen neuen Arbeitgeber. Kommt der BVB gut aus dem Startblock und präsentiert sich unter Niko Kovac so stabil wie im letzten Drittel der Vorsaison, profitiert davon auch Guirassy – und kann Kane die Kanone streitig machen.
Bester deutscher Stürmer war zuletzt Jonathan Burkardt. Mit 18 Toren stellte er beim 1. FSV Mainz 05 nicht nur eine neue Bestmarke innerhalb einer Saison auf, sondern schwang sich mit insgesamt 41 Treffern zum Rekordtorjäger in der Bundesliga-Geschichte der Nullfünfer auf.
Weitere Tore wird das Eigengewächs für die Mainzer allerdings nicht mehr erzielen. Der 25-Jährige wechselte für 21 Millionen Euro zu Eintracht Frankfurt und soll beim Champions-League-Teilnehmer Hugo Ekitike ersetzen, der nun für den FC Liverpool aufläuft. Bei der SGE hat Burkardt zum Saisonstart die Nase klar vor Winterzugang Elye Wahi und ist der Zielspieler im variablen Offensivsystem von Dino Toppmöller. Im Rennen um die Torjägerkanone ist der Nationalspieler zwar nur Außenseiter, eine weitere Saison mit über 15 Toren ist dem Stürmer jedoch zuzutrauen und sollte für eine WM-Nominierung reichen.
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Die dürfte bei Lois Openda ohnehin nur Formsache sein, auch wenn der Leipziger in der belgischen Nationalmannschaft meist Romelu Lukaku den Vortritt lassen muss. Nach seiner furiosen Premierensaison in der Bundesliga, als dem schnellen Stürmer gleich 24 Tore gelangen, hing Openda zuletzt durch.
Nur acht Treffer gelangen dem 25-Jährigen in der vergangenen Spielzeit, was aber auch der Krise in allen Bereichen geschuldet war. In der Vorbereitung unter dem neuen Trainer Ole Werner präsentierte sich Openda in Top-Form. Nach dem Abgang von Sturmpartner Benjamin Sesko steht der frühere Lens-Star noch mehr im Fokus der Angriffsbemühungen der Sachsen.
Hinter den etablierten Top-Stürmer macht sich eine neue Generation talentierter Tormaschinen auf, sich in der Bundesliga einen Namen zu machen. Stuttgarts Nick Woltemade traf in der zurückliegenden Spielzeit bereits 12-mal, dabei war der ehemalige Bremer zu Saisonbeginn kein Stammspieler unter Sebastian Hoeneß.
Im Saisonverlauf entwickelte sich Woltemade vom Reservisten zum Unterschiedsspieler und geht als Superstar des DFB-Pokalsiegers in die neue Saison. Der Nationalspieler würde den VfB zwar gerne in Richtung München verlassen, muss sich diesen Wunsch aber zumindest in dieser Transferphase wohl abschminken. Bestätigt Woltemade seine Form aus der Vorsaison und der U21-EM, ist der 23-Jährige ein heißer Kandidat auf einen Platz in den Top-5 der Torjägerliste.
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Für den Mainzer Jung-Angreifer Nelson Weiper ist der Weg dorthin zwar noch weit, dem 20-Jährigen ist in der neuen Saison jedoch ein großer Entwicklungssprung zuzutrauen. Nach dem Burkardt-Wechsel ist das Eigengewächs die klare Nummer eins im Sturm der Nullfünfer. Das Zusammenspiel mit Virtuose Paul Nebel und Sprinter Benedict Hollerbach ist vielversprechend, Weiper gibt der Offensive von Trainer Bo Henriksen mit seiner Größe eine weitere Komponente.
Der hochtalentierte Juniorennationalspieler mit albanischen Wurzeln hat trotz seiner erst 37 Bundesligaspiele bereits das Interesse großer Vereine wie Arsenal und Tottenham auf sich gezogen. Der Stürmer ist nur noch bis 2026 an den Verein gebunden, Mainz bemüht sich um eine Vertragsverlängerung. Dabei sollte sich der Vorjahressechste jedoch beeilen: Weiper könnte der Shootingstar unter den Bundesliga-Stürmern werden.