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·29 September 2024
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Gianni Infantino und die FIFA fahren bei der Bekanntgabe der Städte für die umstrittene Klub-WM groß auf – Superstars inklusive.
Gianni Infantino fuhr ganz groß auf. Superstars wie Hugh Jackman und DJ Khaled auf der Bühne, 60.000 Fans im New Yorker Central Park – und der FIFA-Präsident selbstverständlich mittendrin: Mit viel Show und Glamour nahm der Fußball-Weltverband den nächsten Schritt in Richtung seiner umstrittenen Klub-WM in den USA. Doch auch nach der gewissenhaft inszenierten Bekanntgabe der zwölf Spielstätten für das XXL-Event bleiben große Zweifel und Fragezeichen.
„2025 läuten wir ein neues Zeitalter des Vereinsfußballs ein“, sagte Infantino im Rahmen des Global Citizen Festivals pathetisch. Seine aufgepumpte Version der Klub-WM im kommenden Sommer sei „ein Paradebeispiel für gelebte Solidarität und Inklusion im Vereinsfußball“, der internationale Vergleich zwischen Mannschaften aller Kontinente werde dem Sport auf Klubebene und in der Talent-Entwicklung weltweit „einen enormen Schub verleihen“.
Bislang ist allerdings wenig über das Turnier bekannt, gut neun Monate vor dem Start (15. Juni bis 13. Juli) stehen aber zumindest die Spielorte fest. Die 32 Mannschaften, Bayern München und Borussia Dortmund inklusive, duellieren sich in elf Städten, darunter Los Angeles, Philadelphia und Miami. Während der Ort des Eröffnungsspiels noch unbekannt ist, findet des Finale in New Jersey statt, also quasi um die Ecke von New York. Das MetLife Stadium bietet mehr als 80.000 Menschen Platz – und wird auch Austragungsort für das Finale der „richtigen“ Fußball-WM ein Jahr später sein.
Und so rührte Infantino im verregneten Central Park erneut die große Werbetrommel für sein Herzensprojekt. Schließlich werde im nächsten Sommer „ein neues Kapitel der Fußballgeschichte geschrieben“. Sätze, über die Kritiker des Turniers wohl nur den Kopf schütteln können.
Denn noch sind entscheidende Pfeiler der Veranstaltung weiter ungeklärt. An Preisgeldern werden Medienberichten zufolge 2,5 Milliarden Euro an die teilnehmenden Vereine gezahlt. Doch woher stammt dieses Geld? Auch auch bei den Übertragungsrechten und Sponsoren hat der Weltverband offenbar Probleme, Deals einzutüten.
Und dann wäre da immer noch die Diskussion über die Belastung. Die Spielergewerkschaft FIFPro und der Verband der europäischen Ligen reichten bei der Europäischen Kommission bereits eine gemeinsame Beschwerde gegen die FIFA wegen der Einführung des Turniers ein. Immer mehr bekannte Gesichter des Sports zweifeln öffentlich an dem vollen Terminkalender, selbst ein Streik ist nicht mehr auszuschließen.
Doch von diesen Themen ließ sich der FIFA-Präsident bei seinem Auftritt mit den Stars aus Film und Musik nichts anmerken. „Wir brauchen Gelegenheiten, um Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen“, sagte Infantino: „Das werden wir mit der Klub-WM im nächsten Jahr tun.“ (sid)
(Photo by Carl Recine/Getty Images)
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